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Motorboot-Tour 14.August 2009

Christof Natalie Katharina Helmut


Boot:Drago Fiesta 660
Vercharterer:CMK-Bootscharter

Bilder von der Tour

Lampertheim - Speyer - Lampertheim

Heute morgen fiel das Aufstehen vorallem unseren Töchtern nicht schwer. Schliesslich hatten wir uns in Lampertheim bei CMK-Bootscharter ein Boot gechartert um eine schöne Rheintour zu machen.
Geplant hatten wir von Lampertheim aus den Rhein flussaufwärts bis nach Speyer zu fahren, dort zu Mittag zu essen und anschliessend rheinabwärts bis zum Angelhofer Altrhein, wo wir einen sonnigen Nachmittag verbringen wollten.

Nach der übernahme, die wie immer problemlos vonstatten ging und nachdem unser Gepäck in der Kabine verstaut war, ging es los mit 5Km/Stunde in Richtung Rhein. Während Katharina und Natalie es sich auf der Rückbank bequem gemacht hatten, mussten Christof und ich aufpassen, dass unserem Boot keine allzu grossen Baumstämme zu nahe kamen, von denen gab es komischerweise nicht wenige.

An der Einmündung zum Rhein mussten wir dann mal richtig Gas geben, damit die Strömung uns nicht ans Ufer treiben konnte. Und dann ging der Spass auch gleich richtig los. Christof stand zuerst am Steuer und wir rauschten unserem Ziel Speyer, der schönsten Stadt im schönsten Bundesland, entgegen. Wir durchquerten zuerst die Rheinbrücke, wo wir zuvor mit dem Auto nach Lampertheim gekommen sind und nach einigen Kilometern und Flussbiegungen war auch schon Mannheim/Ludwigshafen auszumachen.

Vorbei an der Neckarmündung, die wir auf unserer Backbordseite (für Landraten, das ist die linke Seite ;-) ) passierten, ging es an riesigen Gebäuden mit Verladestationen vorbei. Im Vergleich zu Pirmasens, scheint sich hier doch etwas mehr Industrie angesiedelt zu haben. Auf jeden Fall fanden es unsere beiden Mädels sehr interessant. Auch beeindruckten sie die riesigen Transportschiffe, die manchmal recht nahe an uns vorbeifuhren. Am meisten gefiel es ihnen, hinter den Pötten die Bug- und Heckwelle zu kreutzen.

Nachdem wir das Industriegebiet sowie die beiden Brücken, welche Mannheim mit Ludwigshafen verbinden, passiert hatten, ging es am alten Hafen von Ludwigshafen vorbei in Richtung Strandbad von Mannheim, das wir nach einer Flussbiegung auf unserer Backbordseite passierten. Auf unserer Steuerbordseite befand sich etwas weiter die Einfahrt zum Kiefweiher, wo man ganz toll Wasserskifahren kann.

Als Nächstes erreichten wir das Grosskraftwerk Mannhein (GKM) und nach ein paar weiteren Kilometer sahen wir die erste Boje mit der Aufschrift "Speyer". Jetzt ist es nicht mehr weit, hoffentlich, denn unsere Mägen begannen so langsam zu rebellieren.

Bei Rheinkilometer 411 passierten wir die Einfahrt zum Otterstadter Altrhein wo sich gleich auf der rechten Seite ein kleiner Yachthafen befindet. Landschaftlich ist es hier herrlich, jedoch sind grosse Teile dieses Altrheines für Motorboote gesperrt.
Altrheine sind übrigens die Bögen, welche der Rhein in seinem ursprünglichen Flußbett hinterlassen hat, nachdem er im 19. Jahrhundert begradigt wurde.
Weiter ging die Reise und als wir die Einfahrt zum Angelhofer Altrhein bei Rheinkilometer 406,2 hinter uns gelassen hatten, konnte man schon die Autobahnbrücke der A61 erkennen.

Kurze Zeit später erschien auch schon der Kaiser-Dom zu Speyer am Horizont, welcher das Wahrzeichen der Stadt Speyer ist.
Er ist das weltweit größte noch komplett erhaltene romanische Bauwerk. Seit 1981 zählt der Dom zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Bau begann unter Konrad II, dem ersten salischen Kaiser im 11.Jahrhundert.
Speyer selbst ist für mich die schönste Stadt im schönsten Bundesland und wurde schon von den Römern gegründet. Zur Zeit hat Speyer ca. 50.000 Einwohner.
übrigens, Christof und ich hatten hier in der Yachtschule Nubis-Segelreisen aus Pirmasens unsere Sportbootführerscheine für See und Binnen gemacht.

Bei Rheinkilometer xxx,x waren wir endlich an unserem ersten Ziel angelangt, dem neuen Hafen von Speyer unterhalb vom Porto Vecchio. Für uns Gäste standen die Anlegestellen 80 bis 90 zur Verfügung. Da kein Hafenmeister zu sehen war, mussten wir einen vorgefertigten Zettel ausfüllen und zusammen mit 5 EURO in einen dafür vorgesehenen Briefkasten werfen. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Hafenmeister bekamen wir den Zahlencode für die Tür nach aussen und schon waren wir am Porto Vecchio.

Wir fanden noch einen freien Tisch auf der Terasse mit einem herrlichen Blick auf den Hafen und dem Rhein und stiessen erst mal auf unseren schönen Ausflug an. Zu Essen wollte ich mir erst eine leckere Pizza bestellen, aber als ich an mir herunterschaute, hatte ich doch mehr Lust auf einen frischen Salat. Schliesslich wollte ich auch verhindern, dass Christof mit mir an einem FKK-Strand "Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst" spielen kann....

Die 3 übrigen Personen hatten sich natürlich eine Pizza bestellt, die ebenfalls sehr lecker schmeckte.
Wir verweilten in dieser gemütlicher Atmosphäre noch etwas, bevor es dann auf dem Rhein weiter ging.

Nächstes Ziel war der alte Hafen von Speyer. Hier mussten wir damals unsere praktischen Prüfungen für See und Binnen absolvieren. Der Weg dorthin führte vorbei an einer sehenswerten Uferpromenade mit mehreren gemütlichen Biergärten. Ein riesiges Fluss-Kreuzfahrtschiff hatte dort gerade festgemacht und seine Gäste zum Bummeln durch Speyer ausgeladen.

Direkt nach der Brücke über die die Bundesstrasse 39 führt gelangten wir zum Eingang des alten Hafens. Dort findet man ein weitere Attraktion von Speyer: der Standstrand von Speyer. Hier fühlt man sich in einem Liegestuhl unter Palmen, mit einem Caipirinha in der Hand, wie in der Karibik. Leider gibt es keine Anlegestelle, sonst hätten wir bestimmt diesem gemütlichen Standstrand ein Besuch abgestattet und einen leckeren Cocktail genossen.

Im alten Hafen drehten wir um und es ging wieder zurück. Wir verliessen Speyer allerdings nicht ohne ein paar Photos unter anderem vom Dom zu machen und freuten uns auf den gemütlichen Nachmittag im Angelhofer Altrhein.

Der Angelhofer Altrhein, besser bekannt, als das Reffenthal einer der schönsten mit dem Motorboot befahrbaren Altrheine überhaupt. Die Zufahrt liegt bei Rhein km 406,2, er ist bis zu 15m tief mit einer Fläche von 1,50kmē.
Hier darf man nur 5km/h schnell fahren, das Ankern ist nur zwischen Sonnenauf- und Untergang gestattet und das übernachten ist nur in einem der 4 Yachtclubs erlaubt. Beim Ankern muss ein Mindestabstand von 20 m zum Ufer eingehalten werden.

Bevor wir uns einen geeigneten Ankerplatz aussuchten, drehten wir erst einmal eine kleine Runde und genossen im Vorbeifahren die herrliche Landschaft.
Nach dem Ankermanöver, der Anker hielt gleich beim ersten Mal, machten wir es uns erst mal gemütlich und dösten in der Sonne. Natürlich waren wir nicht allein, mehrere Crews genossen in ihren Motor- und Segelbooten die Sonne oder das Bad im "sauberen" Wasser, sehr oft auch Textilfrei.

Nach einer guten Stunde mussten wir so allmählich an die Heimfahrt denken, schliesslich hatten wir ja noch einige Kilometer vor uns. Schweren Herzens holten wir den Anker ein und verliessen dicht am Ufer vorbeifahrend den Angelhofer Altrhein, nicht ohne noch ein paar Photos zu machen. Es ging wieder nach Hause.

Bis nach Mannheim verlief die Reise ohne besondere Vorkommnisse. Es fuhren relativ wenig Berufsschiffe und Sportboote trafen wir auch nur ab und zu. Eine kleine Abwechslung war eine Jet-Ski-Fahrerin, die mit ihrem Jet-Ski waghalsige Manöver mitten auf dem Rhein fuhr.

Hinter Mannheim erlebten wir dann einen Seenotfall. Der Antrieb eines Motorbootes war ausgefallen und somit war das Boot manövrierunfähig. Mit 2 Ankern konnte die 2-Mann-Besatzung das Boot an einer Stelle im Rhein festmachen, wobei es der starken Stömung voll ausgesetzt war. Wir fuhren natürlich sofort auf das Boot zu und leisteten Hilfe, indem wir das Boot kurzerhand in den nächstgelegenen Rheinarm abschleppten.
Dieser Vorfall machte uns natürlich nachdenklich. Da beim Ausfall unseres Aussenborders das Boot völlig manövrierunfähig wäre, würden wir sehr schnell in eine gefährliche Situation geraten, da die Strömung auf dem Rhein teilweise sehr stark ist. Wo war denn eigentlich unser Zweitanker ? Und hatten wir Arbeitshandschuhe dabei, um das Tau im Notfall festzuhalten ohne dass einem gleich die Hand verbrennt ?
Bei der nächsten Fahrt werden wir das auf jeden Fall berücksichtigen. Man lernt eben immer wieder dazu.

Die restliche Fahrt verlief wieder unspektakulär und wir erreichten den Hafen von Lampertheim gegen 17:00. Ein toller Ausflug war leider viel zu früh zu Ende, wir hatten dabei sehr viel Spass und natürlich auch Glück mit dem Wetter.
Insgesamt hatten ca. 80 km zurückgelegt.
Nächstes Jahr werden wir bestimmt wieder eine Tour unternehmen, diesmal vielleicht in die andere Richtung, an Worms vorbei über das Kernkraftwerk Biblis zum Eicher See.



Helmut Sommer