Impressionen
Startseite - Segeltörns - Cote d'Azur vom 24.05.2008 - 31.05.2008

 

Segeltörn Cote d'Azur
Törnbericht Cote d'Azur 24.05.2008 - 31.05.2008

Christof Ralf Bernd Jürgen Thomas Helmut

Boot:Bavaria 38
Name:ALBATRO
Vercharterer:Kirioculis

Bilder vom Törn

1.Tag Samstag, 24.05.2008, Rieschweiler-Mühlbach - Bormes

Nachdem wir alle Taschen irgendwie in Ralf's Auto verstaut hatten, fuhren wir gegen 23:00 in Rieschweiler-Mühlbach los. Die Nachtfahrt verlief sehr ruhig und ohne Zwischenfälle, sodass wir morgens gegen 9:00 bereits in Bormes eintrafen. Das Wetter war nicht gerade berauschend, viele Wolken und noch mehr Wind. Dementsprechend war die Stimmung nicht die Beste. Sie sollte aber noch schlechter werden.
Nachdem wir einen Parkplatz direkt am Hafen gegenüber den Schiffen gefunden hatten, suchten wir erst einmal ein Restaurant auf um uns ein gutes Frühstück mit frischen Croissants und Baguettes zu leisten.

Anschließend machten sich Christof, Jürgen, Ralf und Thomas auf den Weg zum Supermarkt, während Bernd und ich die Bootspapiere im Büro unseres Vercharterers holten und an Hand der Checkliste alles überprüften. Die Schiffsübernahme klappte reibungslos und nach dem Bunkern unserer Vorräte und der obligatorischen Sicherheitseinweisung gönnten wir uns erst mal eine kleine flüssige Stärkung.

Das Wetter wurde zusehends schlechter und wir beschlossen, heute keinen Schlag mehr zu machen, sondern stattdessen eine Hafentag einzulegen. Es sollte nicht der Einzige sein. Wir schlenderten am Hafen entlang und beobachteten ein Speedboot-Rennen, welches dann aber wegen schlechten Wetters abgebrochen wurde.

Anschliessend machten wir uns auf zu einem naheliegenden Park und bestaunten von dort die tolle Hafenkulisse. Zurück an Bord bereitete die Crew das Abendessen vor, während ich mir den aktuellen Wetterbericht bei der Capitanerie besorgte. Dieser verhieß nichts Gutes und mir wurde bewusst, dass es morgen, am Sonntag, auch nichts wird mit dem Auslaufen.

Nach dem Essen und dem Verzehr von einigen Flaschen Kronenbourg fassten wir einen klaren Gedanken und beschlossen, am nächsten Tag mit dem Auto nach St.Tropez zu fahren. Besser wir erreichen die Stadt mit dem Auto als gar nicht.
So fielen wir totmüde in unsere Kojen während draussen der Wind stetig zu nahm.


2.Tag Sonntag, 25.05.2008, Hafentag in Bormes

So wie der Samstag geendet hatte, begann der Sonntag, nämlich mit Regen und Sturm. Von unserem Vorhaben, den bekanntesten Ort der Code d'Azur zu besuchen, lies uns das Wetter aber nicht abbringen. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir los und erreichten gegen Mittag St.Tropez wo wir am Hafen gleich einen Parkplatz fanden.

Zum ersten Mal in St.Tropez waren wir etwas überrascht, wie klein der Ort war. Nur ca. 6000 Einwohner zählt das ehemalige Fischerdorf, das erst Ende der 60er Jahre durch die Liason von Brigitte Bardot und Gunther Sachs sowie der Komödie ‚der Bulle von St. Tropez’ mit Luis de Funes zum bekanntesten Ort an der Cote d’Azur wurde (Nizza und Monaco liegen ja schon an der franz.Riviera).

Im stömenden Regen spazierten wir die Hafenpromenade entlang bis zur Festungsmauer, von der berühmten Atmosphäre war natürlich nicht viel zu spüren, nur ein paar wenige Touristen tummelten sind um zwei, drei Megayachten, um vielleicht irgendein Promi ablichten zu können.

Nach einigen Photos, es hatte übrigens mittlerweile aufgehört zu regnen, ging unser Ausflug weiter zur nahegelegenen Festung, die wir über eine langgezogene Treppe erreichten.

Von hier oben schweiften unsere Blicke über die herrliche Bucht von St.Tropez bis hin zu St.Tropez selbst, wo der berühmte Kirchturm die Altstadt überragte. Wir blieben über eine Stunde und machten unzählige Photos, dabei mussten wir immer aufpassen, vom Sturm nicht fortgeweht zu werden.

Dann überkam uns der Hunger und wir kehrten nach St.Tropez zurück wo wir irgendwo mitten in der Stadt eine Pizzeria fanden und jeder von uns eine leckere Pizza verspeiste. Nach einem Bummel durch die Altstadt ging es zurück nach Bormes. Wir machten einige Zwischenstopps und genossen die tolle Landschaft.

Zurück auf unserem Schiff nahmen wir erst einmal eine flüssige Stärkung zu uns, legten eine Stimmungs-CD auf und machten eine tolle Cockpit-Party, wobei wir mit dem Wind um die Wette sangen. Um Halsschmerzen vorzubeugen, kippten wir immer wieder etwas gelbe Flüssigkeit in unseren Hals. So gegen Mitternacht beendeten wir die Party und jeder suchte zufrieden und etwas taumelnd vom vielen Singen seine Koje auf. Nachts wurde ich dann vom Sturm geweckt. Ich überprüfte auf Deck zur Sicherheit alle Leinen. Nur in Unterhosen und Regenjacke bekleidet, gab ich bestimmt ein tolles Bild ab.


3.Tag Montag, 26.05.2008, Hafentag in Bormes

"Sei froh und lächele, denn es könnte schlimmer sein und ich war froh und ich lächelte und es kam schlimmer". So könnte man den heutigen Morgen beschreiben. Wir standen spät auf, frühstückten noch später und fuhren ganz spät nach Cavalaire. Unser Auto stellten wir am Hafen ab und schlenderten durch den trostlosen Hafen mit trostlosen Blicken auf der Suche nach einer geselligen Hafenkneipe.

Zu finden war an diesen Tage nichts, deshalb schnappten wir unsere mitgebrachten Vorräte und machten am Hafen relativ windgeschützt ein kleines Picknick. Da unsere Biervorräte gefährlich abnahmen, nutzen wir die Gelegenheit, bei einem nahegelegenen Supermarkt uns mit dem Nötigsten zu versorgen. Dann ging es wieder zurück nach Bormes, wo ich als erstes den Wetterbericht besorgte.

Morgen soll es nicht mehr regnen, immerhin, aber Sturm wird immer noch gemeldet. Da wir am nächsten Tag auch noch an Land blieben, dachten sich meine sogn. "Freunde" für mich einen besonderen Spitznamen aus : HAFENSKIPPER ! Dazu keinen weiteren Kommentar.
Nach dem vorzüglichen Abendessen und nachdem unser Kühlschrank wieder gefüllt war, beschlossen wir, am nächsten Tag früh auf zustehen und mit dem Auto nach Cassis und in die angrenzende Calanque zu fahren (Bei Cassis hatten natürlich einige zuerst an den bekannten Johannisbeerlikör gedacht !). Wenn wir schon nicht mit dem Boot hinkommen, so sollen wir es wenigstens mit den Auto probieren. Etwas besser gelaunt gingen wir dann nach den traditionellen Absackern und einer weiteren Gesangsstunde in unsere Kojen und ich träumte von Johannisbeerlikör.


4.Tag Dienstag, 27.05.2008, Hafentag in Bormes

Heute morgen mal kein Regen ! Schnell haben wir uns frisches Baquette besorgt und direkt nach dem Frühstück fuhren wir los in Richtung Cassis, welches ca. 130 km entfernt liegt. Nachdem wir uns durch Toulon durch diverse Baustellen gequält hatten, kamen wir zügig voran und erreichten Cassis kurz vor Mittag.

Wir fanden dort etwas ausserhalb einen Parkplatz und machten erst mal eine kleine Wanderung direkt am Meer entlang. Dabei hatten wir einen herrlichen Blick auf die Falaises du Cap Canaille.

Danach ging es weiter nach Cassis und wir fanden an der am nächsten gelegenen Calanques Port-Miou einen Parkplatz direkt am Lehrpfad "Sentier du Petit Prince", der um die gesamte Halbinsel führt. Dieser Lehrpfad wurde zur Erinnerung an Antoine de Saint-Exupéry (Autor des kleinen Prinzen) angelegt.
Ein Stück weiter westlich befinden sich noch die bekannten Calanques Port-Pin und En-Vau, ihnen allen wollten wir einen Besuch abstatten, jedoch spielte bekanntlich das Wetter nicht mit. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Törn.

Etwas erschöpft, machten wir erst mal eine kleine Rast und nahmen eine Stärkung zu uns. Dabei schweifte unser Blick immer wieder über die ca. 1500 m lange Calanque mit ihren vielen Booten sowie auf den dahinterliegenden Steinbruch, in dem teilweise heute noch in den Wintermonaten Steine gehauen werden. Früher versorgte dieser Steinbruch z.B. auch die Stadt Marseille.

Nach ein paar Photos machten wir uns auf den Weg. Wir legten immer wieder eine kleine Rast ein um weitere Photos zu machen und um die tolle Landschaft zu geniessen. An der Einfahrt zur Calanque konnten wir sehr gut sehen, wie gewaltige Wassermassen in die Calanque eindrangen, nicht auszudenken was passiert wäre, dort bei diesem Sturm mit dem Schiff rein zu fahren.

Nach einer guten Stunde erreichten wir wieder unser Auto und fuhren direkt nach Cassis um einen kleinen Bummel durch die Altstadt und dem Hafen zu machen.

Nachdem wir uns in einer kleinen Hafenkneipe eine flüssige Stärkung geholt hatten, fuhren wir wieder gutgelaunt zurück nach Bormes. Ich holte gleich den Wetterbericht, morgen sollte es weder regnen, noch stürmisch sein. Wir werden endlich auslaufen, die Zeit des Gammelns und des Müßiggangs war endlich vorrüber !


5.Tag Mittwoch, 28.05.2008, Bormes - Porquerolles

So schnell hatten wir noch nie gefrühstückt und der Abwasch war auch in Rekordzeit erledigt. Ich teilte schnell die Mannschaft ein, schmiss gleich den Diesel an, die Leinen wurden gelöst und schon waren wir raus aus dem Hafen. Die See war heute sehr ruhig, im krassen Gegensatz zu gestern, aber der Wetterumschwung scheint ja an der Cote d'Azur schnell zu gehen.

Als wir genügend weit draussen waren, durften endlich unsere Neulinge Bernd, Ralf und Thomas nacheinander das Ruder übernehmen und jeder musste das Mann-über-Bord-Manöver durchziehen. Jürgen schmiss dabei 2 zusammengeknotete Fender über Bord, die Christof anschliessend mit dem Bootshaken wieder auffischte. Bei allen dreien klappte das Manöver übrigens hervorragend.

Als erstes Ziel liefen wir die Insel Port-Cros, die kleinste der 3 Inseln des Archipels, von Norden her an. Da wir nicht vorhatten, an Land zu gehen, liesen wir es bei einer kleinen Rundfahrt durch die malerische Bucht und fuhren gleich weiter, vorbei an der vorgelagerten Insel Bagaud, in Richting Westen nach Porquerolles. Ziel war die traumhafte Bucht Anse de Notre Dame, wo wir zum ersten Mal den Anker schmissen.

Das Dingi wurde klar gemacht und zu Wasser gelassen und jeder konnte mal eine kleine Spritztour in der Bucht mit ihrem glasklaren Wasser unternehmen. Zu schwimmen hatten wir übrigens keine Lust, wie überall war die gesamte Bucht voll mit Quallen und so genossen wir einen herrlichen Nachmittag im Cockpit sowie auf dem Vorschiff.

Am späten Nachmittag schmissen wir den Diesel an, fuhren die letzten 3 Seemeilen in den Hafen von Porquerolles und machten dort an der Aussenmole fest. Nachdem wir uns bei der Capitanerie angemeldet hatten, ging es zum ersten Landgang. Vorbei an einer kleinen Allee, erreichten wir das Zentrum des einzigen Ortes auf der Insel. Vom Tourismus war hier allerdings nicht sehr viel zu sehen.

Unser Weg führte weiter an dem nicht gerade einladenden Dorfplatz vorbei zu einem schmalen Pfad, der uns zu der Festung St.Agathe hinaufführte. Oben von der Festung aus hatte man einen grandiosen Blick auf den Hafen sowie auf die angrenzende Badebucht.

Nach etlichen Photos ging es dann wieder zurück, das Abendessen musste schliesslich zubereitet werden.
Der erste Tag auf See ging allmählich zu Ende, was wir natürlich entsprechend gefeiert hatten.


6.Tag Donnerstag, 29.05.2008, Porquerolles - Cavalaire

Der Tag begann mit wenig Wind, dafür aber ziemlich diesig. Unser Plan für den Tag war, bis in die Bucht von St.Tropez zu seglen, vorrausgesetzt, das Wetter spielte mit. Ansonsten wollten wir Cavalaire anlaufen.
Wir legten zeitig ab und nahmen zuerst Kurs Richtung Westen.

Nachdem wir die "petit pas" durchquerten, änderten wir unseren Kurs und fuhren an der südlichen, teils sehr steilen Küste von Proquerolles vorbei. Der Wind nahm stetig zu und so konnten wir endlich die Segel setzen. Abwechselnd standen unsere Neulinge am Ruder und hatten sehr viel Spass.
Wir fuhren zwischen den beiden Inseln Porquerolles und Port-Cros durch und nahmen letztendlich Kurs auf Cavalaire, da mittlerweile der Wind wieder stetig zu nahm und wir einen sicheren Hafen einer relativ ungeschützten Bucht vorzogen.

Vorher stand aber noch Segeln auf unserem Programm, denn die Segelmanöver sollten auch nicht zu kurz kommen. Wir wechselten öfters den Kurs, sodass wir die Wende, die Halse sowie die Q-Wende üben konnten.
Am späten Nachmittag ging es dann nach Cavalaire, wo allerdings das Anlegen bei starkem Seitenwind nicht so richtig klappen wollte. Aber irgendwie machten wir schliesslich doch fest und der Anleger schmeckte natürlich dann besonders gut. Mir wurde übrigens noch ein Extra-Anleger gereicht ;-).

Nach dem üppigen Abendessen, das Mittagessen fiel aus, schlenderten wir noch eine Weile am Hafen entlang und entdeckten dabei eine hübsche Bar, wo wir gleich das Bier testen mussten. Anschliessend ging es zeitig in die Kojen, wir wollten nämlich am nächsten Tag in der Bucht von St.Tropez frühstücken.


7.Tag Freitag, 30.05.2008, Cavalaire - Bucht von St.Tropez - Bormes

Früh um 5:00 Uhr ging es los. Der Wind hatte mittlerweile sich wieder beruhigt und das Ablegen klappte prima. Wir wirkten zwar etwas verschlafen, waren aber voll konzentriert.

Wir erlebten einen herrlichen Sonnenaufgang, und als Bernd mit der ersten Tasse Kaffee erschien, war unser Glück vollkommen. Gemeinsam genossen wir das tolle Naturschauspiel.
Vorbei an Cap Camarat, welches Christof aus persönlichen Gründen nicht gut in Erinnerung hatte, und nach dem Umfahren der Kardinaltonne erreichten wir unser erstes Ziel für den heutigen Tag.
Das Ankermanöver klappte gleich beim ersten Mal und so liesen wir uns das Frühstück in einer herrlichen Bucht sichtbar schmecken.

Jedoch zogen plötzlich dicke schwarze Wolken auf und kurze Zeit später prasselte der Regen nur so nieder. Bis auf den "Heiner" verkrochen sich alle schnell in die Pantry, während bei mir die Schuhe allmählich mit Wasser voll liefen. Glücklicherweise zog die Regenfront nach Osten, und es klarte auf der Fahrt zusehends auf.

Zur Mittagszeit erreichten wir das Cap Negre, wo in der angrenzenden Bucht den Anker warfen. Thomas, der schon vorher mit seinen Kochkünsten glänzte (da hat er bestimmt zu hause bei Nicole heimlich über die Schulter geschaut ...), machte sehr schmackhafte Kartoffeln in Olivenöl und Knoblauch, die mit Schinken und Käse überbacken wurden. Danach waren wir alle satt und bräunten uns in der mittlerweile prallen Mittagsonne. Warum konnte denn das Wetter nicht schon früher so gut zu uns sein ?

Gegen 15:00 Uhr holten wir den Anker ein und der letzte Teil unserer Reise auf See begang. Gut eine Stunde später legten wir an der Tankstelle an und nachdem der Tank für die nächste Crew wieder gefüllt war, machten wir direkt vor der Tankstelle unser Schiff fest. Der letzte Anleger lief zügig die Kehle hinunter. Da wir mittlerweile tolles Wetter hatten, liessen wir unser Dingi zu Wasser und fuhren an den benachbarten Strand. Zum Schwimmen war uns allerdings nicht zu Mute, da sich tausende von Quallen hier tummelten. So genossen wir die Sonne und liessen den Törn nochmals Revue passiern.

Einer musste jedoch auf dem Schiff zurückbleiben, denn es gab leider noch etwas Arbeit. Bei einem Stopper brach die Lasche ab, was für Christof jedoch kein Problem darstellte. In Rekordzeit hatte er eine neue Lasche eingebaut.

Am Abend gab es dann einen leckeren Auflauf mit tollen Salaten und ich schrieb noch schnell eine Postkarte an meinen Freund und Nachbarn Hubert (hatte allerdings vergessen, seine Frau Heike zu grüssen ....). Feierabend hatten wir allerdings noch nicht, wir mussten noch die flüssigen Vorräte entsorgen und so endete der letzte Abend wie üblich.


8.Tag Samstag, 31.05.2008, Bormes - Rieschweiler-Mühlbach

Die Stimmung heute Morgen war schlecht, denn jetzt hieß es Abschied nehmen von unserer geliebten Cote d’Azur. Dass sie sich jetzt von ihrer schönsten Seite zeigte, belastete uns natürlich sehr. Wir sind leider eine Woche zu früh gestartet, aber hinterher ist man immer schlauer, das ist genauso wie mit den Aktien.
Aber nach dem Urlaub ist bekanntlich vor dem Urlaub und so haben wir schon etwas Vorfreude auf den nächsten Törn. Wie sagt man so schön: Vorfreude ist die schönste Freude.
Vielleicht klappt es ja dann auch mit dem Wetter und mit der Calanque, denn die wollen wir auf jeden Fall das nächste Mal von der Seeseite her ansteuern.

Nachdem alles wieder in unserem Auto verstaut wurde und das Boot schweren Herzens übergeben war, traten wir die Heimreise an. Bei Lyon, wie könnte es anders sein, gerieten wir mal wieder in ein Unwetter. Wolkenbruchartige Regenfälle prasselten auf unser Auto nieder und Christof hatte Mühe, das Auto unter Kontrolle zu halten. Also Wasser hatten wir nun wirklich genug gehabt. Der Rest der Reise ging dann allerdings ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Wohlbehalten und braun gebrannt waren wir um 20:00 wieder daheim in Rieschweiler-Mühlbach.


Resümee:

Obwohl zu Beginn des Törns der Wetter nicht schlechter hätte sein können, hatten wir doch das Beste draus gemacht. Wir waren eine super Crew, die Stimmung war immer top, das Wort "Hafenkoller" ein Fremdwort (und ich war um einen Spitznamen reicher ...).
Insgesamt legten wir noch immerhin 96 Seemeilen zurück, das meiste allerdings unter Motor.
Das Boot war top in Schuss, es gab nur Kleinigkeiten zu bemängeln, sodass die übergabe reibungslos vonstatten ging.

Aufgrund der stets wechselnden Küstenformationen, den zahlreichen Häfen, vielen Ankerbuchten und den vielen Inseln ist die Cote d’Azur auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Die Buchten, welche wir anliefen, waren durchweg sehr sauber und man konnte viele Fische beobachten. Nachteilig war allerdings die Quallenplage, nicht ein einziges Mal trauten wir uns ein Bad in dem herrlich klaren Wasser zu nehmen, zu gross war die Gefahr, von einer Qualle erwischt zu werden.
Die Städte an der Cote d'Azur sind sehr interessant und auf den Inseln gibt es herrliche Wanderwege. Die sanitären Einrichtungen ließen allerdings oft zu wünschen übrig, dabei ist Bormes die große positive Ausnahme, dort war es sehr sauber. Die Hafengebühren waren sehr moderat, im Durchschnitt ca. 30 Euro. Vergleicht man sie mit den Gebühren des restlichen westlichen Mittelmeeres, so ist die Cote d’Azur erstaunlicherweise ein recht günstiges Revier.

Bedanken möchten wir uns auf jeden Fall noch bei Angelika und Leo Germann von Nubis-Segelreisen in Pirmasens, die alles super toll organisiert hatten. Ihre Dienste nehmen wir mit Sicherheit dieses oder spätestens nächstes Jahr wieder in Anspruch.

Helmut Sommer