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Startseite - Segeltörns - Cote d'Azur vom 03.09.2011 bis 10.09.2011

 

Segeltörn Cote d'Azur
vom 03.09.2011 bis 10.09.2011


Helmut, P., Silvia, Christof, Thomas und Günther (v.l.)

Boot:Bavaria 39
Name:ALBATROS
Vercharterer:Kiriaculis
gebucht bei: Nubis-Segelreisen in Pirmasens

Bilder vom Törn 1.Tag, Rieschweiler-Mühlbach - Bormes
Bilder vom Törn 2.Tag, Bormes - Bucht von Briande - St.Tropez
Bilder vom Törn 3.Tag, St.Tropez - Saint-Maxime - St.Tropez (Hafentag)
Bilder vom Törn 4.Tag, St.Tropez - Monaco
Bilder vom Törn 5.Tag, Monaco - St.Honorat - St.Raphael
Bilder vom Törn 6.Tag, St.Raphael - Porquerolles
Bilder vom Törn 7.Tag und 8.Tag, Porquerolles - Bormes

1.Tag Samstag, 03.09.2011, Rieschweiler-Mühlbach - Bormes

Zum ersten Mal in Christof's und meiner Segellaufbahn (die noch ziemlich kurz ist) findet die diesjährige Tour an die Cote d'Azur mit 2 Frauen statt.
Unser Treffpunkt war auch dieses Jahr wieder in Dellfeld bei Christof, jedoch 3 Stunden früher als letztes Jahr und nur mit P., Christof, Günther und mir, da Silvia und Thomas erst am Samstag morgen losfahren konnten.
Pünktlich trafen P. und ich in Dellfeld ein, und nachdem wir das Gepäck von Günther und Christof verstaut hatten, ging es um 20:00 Uhr los in Richtung Cote d'Azur.

Auf den Autobahnen herrschte wenig Verkehr, sodass wir ohne Verzögerungen zügig vorankamen.
Um 6:30 Uhr erreichten wir bereits den Hafen von Bormes und erlebten gleich die erste Neuerung. Seit diesem Jahr wurde direkt an der Einfahrt zu den Liegeplätzen eine Schranke installiert, die sich leider nur mit einer gültigen Chipkarte öffnen lies die man in der Capitainerie bekam. Da die Capitainerie erst um 8:00 öffnete, blieb uns nichts anderes übrig, als unseren Wagen so lange vor der Schranke zu parken. Da waren wir wohl doch zu früh angereist.

Dessen ungeachtet vertraten wir uns erst einmal die Beine und liefen an die kleine Aussichtsplattform am Ende der Hafenmole, wo wir den Sonnenaufgang (von der Sonne war leider nicht viel zu sehen) genossen.
Mittlerweile hatte ich auch schon die ersten Bilder gemacht.

Nach dem kleinen Spaziergang genehmigten wir uns an einem kleinen Bistro direkt am Hafen einen Cafe au lait, der unsere Lebensgeister wieder wecken sollte.
Anschliessend holten wir die Schiffspapiere und die Chipkarte zum öffnen der Schranke bei unserem Vercharter ab und parkten unser Auto direkt gegenüber unserem Boot.

Da die Reinigungstruppe noch emsig beschäftigt war, das Boot innen und aussen auf Vordermann zu bringen, nutzten wir die Zeit, unsere Essensliste für die komplette Woche zusammen zustellen.

Während Christof und Günther in den Supermarkt fuhren, kümmerten P. und ich uns um die Schiffsübernahme. Die Putzkolonne war mittlerweile auf dem nächsten Boot verschwunden und so konnten wir uns gleich die Checkliste vornehmen.
Von der Technik her war das Boot, von kleineren Mängel mal abgesehen (die Freitags zu einem sehr grossen Problem mutierten), durchweg OK, aber von der Sauberkeit her war das Boot in einem schlechten Zustand ! Hier einige Beispiele:
Das Geschirr alt und schmutzig, in den Wolldecken hingen noch die Haare von den letzten Crews (wahrscheinlich auch noch von ötzi), die Bezüge der Sitzkissen waren total schmutzig, in den Rettungswesten hat sich der Schimmel eingenistet, die Bettwäsche für 10.-EUR pro Person war zwar in einer Platiktüte eingepackt und gebügelt aber mit schwarzen Ralley-Streifen übersäht.
Klar, dass P. und ich 'not amused' waren.
Ein Boot so zu übergeben ist schlicht weg eine Frechheit und wir werden mit Sicherheit für die nächsten Törns unsere Konsequenzen, was den Vercharter Kiriacoulis betrifft, ziehen !

Mittlerweile waren Christof und Günther vom Einkaufen zurück. Nachdem sich unser ärger gelegt hatte und alle Sachen verstaut waren, genehmigten wir uns ein mittlerweile kühles Kronenbourg, die Stimmung und das Wetter wurden besser.

Wir beschlossen, einen Ausflug zu einem naheliegenden Park in Richtung Le Lavandou zu machen, wo am Freitag die Tour bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen sollte.
Der Park liegt genau gegenüber auf einer kleinen Anhöhe, wo unser Blick auf die tolle Hafenkulisse hinüber schweifte. Zurück an Bord bereiteten wir gemeinsam das Abendessen vor.

Gerade rechtzeitig zum Abendessen trafen Silvia und Thomas ein. Es gab Spaghetti Bolonese mit gemischtem Salat, dazu ein frisch geöffnetes Kronenbourg. Das Essen war mal wieder ausgezeichnet und am Ende waren alle Teller geputzt.

Nach dem Abwasch verschwanden nacheinander alle zum Duschen und Zähneputzen und nach einem kleinen Absacker in gemütlicher Runde wurde es sehr schnell ruhig auf dem Boot.
Die vorangegangene Nacht forderte ihren Tribut.


2.Tag Sonntag, 04.09.2011, Bormes - Bucht von Briande - St.Tropez

Heute war der Himmel grau in grau und ein frischer Wind wehte.
Ich wurde als erster wach und besorgte frische Baquettes und Croissants. Als ich zurückkam hatte die restliche Crew ebenfalls das Licht der Welt erblickt und im Cockpit bereits das Frühstück zubereitet. Aufgrund plötzlich einsetzenden Platzregens mussten wir allerdings Hals über Kopf in die Pantry flüchten und dort das Frühstück zu uns nehmen.

So schnell wie der Regen gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Um 10:00 Uhr war alles klar Schiff und jeder eingewiesen. P. und Silvia standen am Heck mit den beiden Heckleinen, Günther und Thomas an den beiden Wanten und Christof war für die Mooring zuständig. Langsam löste sich die Albatos vom Anlegeplatz und das Abenteuer konnte beginnen.

Zuerst durfte P. ans Steuerrad und tuckerte uns aus der Bucht in Richtung St.Tropez, während der Rest der Crew den ersten Ableger genoß.
Vorbei am Cap Negre und der Bucht von Cavallaire steuerten wir als ersten Zwischenstop die Bucht von Briande an.

Schon von weitem sahen wir die schöne Bucht mit ihrem türkis-blauen Wasser und schon eine halbe Stunde später lag unser Boot dort vor Anker.

Während Günther mit seiner kompletten Taucherausrüstung gleich ins glasklare Wasser abtauchte um die interessante Unterwasserwelt zu erkunden, machten Christof, Thomas und ich das Dingi klar.

Für P., Silvia und Thomas war es der erste Landgang mit einem Dingi und so war es nicht verwunderlich, dass diese Fahrt ihre Spuren hinterlies. Beim Aussteigen erfasste P. und Silvia eine riesige Welle (wir hatten uns auf 1 Meter Höhe geeinigt), die ein gewisses Teil am Körper relativ nass werden lies.

Dieser kleine Umstand hielt uns natürlich nicht von einer kleinen Wanderung zum Cap Taillat ab, von wo wir einen tollen Blickt auf die herrliche Bucht geniessen konnten.
Da das Wetter es nicht gut mit uns meinte und eine Regenfront direkt auf uns zu schickte, kehrten wir nach dem kurzen Landgang schnell wieder auf unser Boot zurück.

Zügig wurde der Anker eingeholt und mit Hilfe unseres guten alten Rudolfs erreichten wir gegen 16:00 Uhr die Hafeneinfahrt von St.Tropez.

Das nur ca. 6000 Einwohner zählende St.Tropez war ein ehemaliges Fischerdorf, das erst Ende der 50er Jahre seinen Aufschwung erlebte, als sich der Ort zu einem Treffpunkt von Künstlern und der High Society entwickelte. In Deutschland wurde St.Tropez in der 60er Jahren durch die Liason von Brigitte Bardot und Gunther Sachs sowie der Komödie ‚der Bulle von St. Tropez’ mit Luis de Funes bekannt. Jährlich kommen übrigens mehrere Millionen Touristen zu Besuch.

Nach passieren der Hafeneinfahrt drehten wir zuerst eine Runde im alten Hafen, bevor die Capitainerie uns einen Liegeplatz zuwies. Auch heute konnte man wieder einige Yachten bestaunen, deren Besitzer offensichtlich von der Wirtschaftskrise noch nichts mitbekommen hatten.

Nachdem das Anlegemanöver mehr oder weniger gut geklappt hatte und der obligatorische Anleger vernichtet war, meldeten P. und ich uns bei der Capitainerie an. Die Hafengebühr betrug ca. 50.- inklusive kostenlosem WIFI und einer tollen Broschüre über St.Tropez (das Preisschild von 10,- hatte ich gar nicht bemerkt). War also OK und die Bandbreite des WIFI war so gut, dass P. sogar via Skype am Abend ihrer Tochter von unseren Abenteuern erzählen konnte.
Unterdessen hatte der Rest der Crew einen kleinen Imbiss vorbereitet und nach dieser kleinen Stärkung ging es Richtung Zentrum von St.Tropez.

Von der Ortsmitte aus führte uns ein Weg direkt zur 1592 entstandenen Zitadelle („La Citadelle“), von der man einen herrlichen Ausblick auf St.Tropez selbst, der Bucht von St.Tropez bis nach Sainte Maxime sowie auf die Bucht von Canebiers mit ihren feudalen Häusern hat.
Nach unzähligen Photos, natürlich durfte ein Photo von der Altstadt mit ihrem alles überragenden Kirchturm nicht fehlen, war ein Besuch der Altstadt angesagt.

Durch enge Gassen, die ihren Charme vom ursprünglichen St.Tropez noch nicht verloren hatten, erreichten wir die berühmte Hafenpromenade. Auch heute waren dort wieder viele Touristen anzutreffen. Nach einem kurzen Bummel vorbei an etlichen Restaurants und Geschäften kehrten wir zügig auf unser Boot zurück, denn der Hunger hatte sich mittlerweile bei allen von uns eingestellt.

Heute war Frauentag und so bekochten uns P. und Silva mit herrlichem Putengeschnetzeltem mit Reis und Salat. Hat natürlich jedem super geschmeckt und alle wurden satt. Anschliessend machten P., Silvia, Thomas und ich uns landfein und liefen noch einmal los, denn die Mädels wollten shoppen gehen. Da mittlerweile die Tagestouristen verschwunden waren, konnten man endlich in Ruhe das spezielle Flair dieses Ortes geniessen (nur Pech, dass die meisten Geschäfte mittlerweile geschlossen hatten ...).

Nach einem weiteren Spaziergang an der Hafenpromenade entlang trafen wir uns alle wieder zu einer kleinen Cockpit-Runde und besprachen den folgenden Tag. Wie sollte es anders sein, auch bei diesem Törn geht es nicht ohne Mistral, deshalb beschlossen wir, einen Hafentag einzulegen. Christof und ich hatten mit Hafentage leider schon im Mai auf Menorca Erfahrung gesammelt.
Nach einem letzten Absacker wurde es schnell ruhig auf dem Schiff, nur das klappern der Fallen und das Heulen des mittlerweilen stark zunehmenden Windes war noch zu hören.

3.Tag Montag, 05.09.2011, St.Tropez - Saint-Maxime - St.Tropez (Hafentag)

Aufstehen war heute erst um 9:00 Uhr. Als ich die Augen aufmachte, strahlte mir der blaue Himmel entgegen, jedoch hatte der Wind immer noch etwas zugelegt und so war die gestrige Entscheidung, einen Hafentag einzulegen durchweg sinnvoll. Nach einem üppigen und ausgedehnten Frühstück liefen wir zur Fähr-Anlegestelle, um mit der Fähre nach Sainte-Maxime überzusetzen.

Wir bekamen noch 6 Plätze auf dem Oberdeck von wo aus man einen schönen Rundumblick auf die Yachten im Hafen geniessen kann.

Als wir die Hafeneinfahrt verliessen gab der Kapitän richtig Gas und schon wussten wir, warum kein anderer uns die Plätze auf dem Oberdeck streitig machen wollte. Den Frauen flogen fast die Sonnenbrillen davon und uns Männern das Toupet. Zudem wurde es ziemlich nass.

Die Fahrt war aber trotzdem lustig und nach ca. 15 Min. erreichten wir den Hafen von Sainte-Maxime.
Sainte-Maxime liegt im Norden des Golfs von Saint-Tropez, genau wie sein Gegenüber, inmitten üppiger subtropischer Vegetation. Der Ort war Treffpunkt der internationalen Welt, lange bevor St. Tropez in Mode kam, wurde aber in der Bekanntheit von St.Tropez abgehängt.

Unser Spaziergang durch Sainte-Maxime begann an dem berühmten Viereckturm direkt gegenüber dem Hafen. Vorbei an der benachbarten Kirche gelangt man direkt in Fußgängerzone mit ihren Boutiquen, hübschen Restaurants, Antiquitätenhändler und Trödelläden. Wir beendeten unseren Stadtbummel (ohne was einzukaufen !!) an der Strandpromenade, die durch eine schöne Parkanlage direkt an den Hafen mündet.

Zurück in St. Tropez war chillen angesagt. Während Silvia für P. einen hübschen Schal strickte, futterte der Rest von uns sich durch diverse Köstlichkeiten und genoss das Nichtstun in der Sonne.

Heute waren Christof und ich die beiden Smutjes, es gab Kartoffelschnitzen in Knoblauch und Olivenöl gebacken, dazu gemischter Salat und halbtrockenen Rotwein sowie trockenes Kronenbourg. Natürlich schmeckte das Essen wieder allen.
So ging wieder ein schöner Tag zu Ende und irgendwann sassen nur noch Christof und Günther im Cockpit. Der Rest hatte sich nach und nach ins Boot verkrochen und träumte von Monaco.

4.Tag Dienstag, 06.09.2011, St.Tropez - Monaco

Der Tag begann bereits um 6:00. Der Wind hatte sich tatsächlich über Nacht gelegt und so stand dem Auslaufen nichts mehr im Wege. Während P. und ich frische Baquettes besorgten, bauten der Rest der Truppe in der Pantry das Frühstücksbuffet auf.
Nachdem der Wetterbericht (via WIFI, da die Capitainerie erst um 8:00 Uhr öffnete) eingeholt war, liefen wir gegen 7:00 nach Monaco aus.

Während uns Thomas aus der Bucht von St.Tropez brachte, klarte der Rest der Crew das Schiff auf. Fender ins Boot und alle Leinen ordentlich aufschießen und in der Backskiste verstauen. Zur Sicherheit musste dabei jeder seine Schwimmweste tragen.

Der Himmel war zwar bewölkt, wir erlebten aber trotzdem einen tollen Sonnenaufgang, während unser guter Rudolf uns in Richtung Monaco schob.

Nach Verlassen der Bucht kam plötzlich Wind auf und für die nächsten 3 Stunden nutzen wir den tollen Segelwind. Nur ab und an mussten wir die Segel etwas nachtrimmen und kamen gut vorwärts, teilweise mit mehr als 6 Knoten.

Als der Wind nachlies hiess es wieder Motor an und Segel einholen. Der Rest der Reise musste wieder unser Diesel brummen und einige von uns machten es sich auf dem Vorschiff bequem. Der Autopilot blieb jetzt allerdings ausgeschaltet, da hinter den Iles de Lerins der Schiffsverkehr in Richtung Cannes stark zunahm. Wahrscheinlich wollten alle zur Bootsshow nach Cannes.

Gegen 15:30 Uhr erreichten wir Monaco. Natürlich wurde zuerst eine kleine Rundfahrt gemacht um sich von See her ein erstes Bild von der ältesten Monarchie Europas zu machen.

Selbstverständlich machten wir auch etliche Photos bevor wir schliesslich in den Hafen Port d'Ail, der noch zu Frankreich gehört, einliefen. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatten wir uns diesmal telefonisch angemeldet, sodass wir gleich einen Liegeplatz zugewiesen bekamen.

Schnell wurden die Leinen vorbereitet und die Fender rausgehängt sowie die Crew für das Anlegemanöver eingeteilt. P. und Silvia an die Heckleinen, Christof sowie Günther kümmerten sich um die Mooring und Thomas musste auf den Steg übersetzen um den beiden Frauen die Leinen wieder zuzuwerfen, damit sie diese an den Heckklampen befestigen konnten.

5 Min. später waren wir fest und konnten ein gekühltes Kronenbourg direkt unter dem sogn. Hundekopf geniessen, auf dem sich der Golf-Club von Monaco befindet.

Das Fürstentum Monaco ist der am dichtesten besiedelte unabhängige (ca. 17.000 Einwohner pro km˛) und nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Welt.
Monaco besteht aus 10 Stadtbezirken, wobei Monte Carlo mit der berühmten Spielbank und dem Cafe de Paris der bekanneste ist. Vorallem bei den Reichen der Welt ist das Fürstentum als Wohnsitz begehrt, da der Stadtstaat weder Einkommensteuer noch Erbschaftsteuer erhebt und im Ausland begangene Finanzvergehen hier nicht verfolgt werden. Unternehmen in Monaco zahlen hingegen Steuern. Der Staat ist übrigens nicht Mitglied der EU.

Nachdem wir den obligatorischen Anleger getrunken hatten, machten sich P., Silvia und ich zusammen mit unserer Bordkasse auf den Weg zur Capitainerie, um uns für eine übernachtung anzumelden. Die Kosten waren mit ca. 50,- Euro moderat und als besonderer Service wurden wir von 2 Mitarbeitern der Capitainerie per Dingi zu unserem Boot zurück gebracht, toller Service.

Während wir in der Capitainerie waren, hatten Christof, Günther und Thomas unser Boot aufgeklart und nachdem ich eine neue SD-Karte in meinen Photo geschoben hatte, starteten wir unsere Entdeckungsreise durch Monaco.
Unser Ausflug, beginnend im Stadtteil Fontvieille, führte uns zuerst am Heliport von Monaco vorbei zu einem sehenswerten Garten, wo verschiedene Pflanzen- und Baumarten einen kleinen Teich umgaben.

Vorbei an etlichen Hochhäusern, auf denen sich Schwimmbäder und sogar einige Bäume befanden, erreichten wir den Yachthafen Fontvieille direkt unterhalb des Fürstenfelsens "le rocher".

über eine Rolltreppe, direkt neben einem Einkaufszentrum und einem kleinen Zoo am Fusse des Felsens, nach überqueren der Strasse gegenüber dem 'Place d'Armes', gelangten wir zu einem gepflasterten Weg, der direkt hoch in die Altstadt von Monaco führte.

Vom Eingangstor der Altstadt aus hat man einen spektakulären Blick auf den Yachthafen Port Hercule mit seinen großen Privatjachten und der Anlegestelle für die Kreuzfahrtschiffe.

Die Altstadt, Monaco-Ville, ist ein zentraler Touristenmagnet in Monaco. Hier befindet sich der Fürstenpalast, die politische sowie private Residenz der Fürstenfamilie und im Anschluss daran ein grosser Platz, der stark durch Touristen frequentiert ist, die natürlich alle unzählige Photos machten.

über eine Seitenstrasse durch die Altstadt, erreicht man die die Kathedrale von Monaco, die als Bischofssitz dient.

Durch den Park Saint-Martin mit direktem Blick auf das Meer, gelangt man zum Ozeanographischen Museum mit seiner prunkvollen Architektur, welches 1910 durch Albert I gegründet wurde. Es bietet den Besuchern eine Fülle von meereskundlichen Exponaten in Aquarien. Etwa 4.000 Fischarten sowie Arten von 200 Familien Wirbelloser sind hier zu bestaunen.
Von einem Besuch musste P. und ich (mittlerweile hat sich unsere Gruppe getrennt) Abstand nehmen, da der Besucherandrang zu stark war.

Wir flüchteten in die Altstadt wo sich in den engen Gassen zahlreiche Gaststätten und Souvenirläden befinden welche augenblicklich nicht so stark von Monaco-Touristen bevölkert waren.

Nach dem Besuch der Altstadt führte uns unser touristisches Programm zum grössten Yachthafen von Monaco, dem Port Hercule im Stadtteil La Condamine. Hier kann man unter anderem große Privatjachten von Eignern bestaunen, die ein gut gefülltes Bankkonto besitzen. Direkt vor dem Hafen befindet sich jene öffentliche Straße, die auch für den alljährlichen Formel 1-Grand Prix genutzt wird.

Auf der Avenue d'Ostende entlang den Berg hoch, immer wieder ein Blick nach rechts auf den Fürstenfelsen und auf den Yachthafen werfend, erreichten P. und ich leicht schwitzend das bekannte Hotel de Paris, eines der Wahrzeichen des Stadtteils Monte Carlo.

Direkt gegenüber auf der rechten Strassenseite befindet sich die prunkvolle Oper Monacos und im Anschluss daran das berühmte Casino von Monte-Carlo.
Der Casino-Platz mit seinem Rondell ist mittlerweile als touristisches Zentrum die erste Anlaufstelle für Touristen, die auf Kreuzfahrt das Fürstentum anlaufen. Die Ankerplätze der Kreuzfahrtschiffe und die neu errichtete Mole befinden sich nämlich in Sichtweite des Casinos und die Passagiere gehen direkt unterhalb des Casinos an Land.

Nachdem wir uns mühsam durch die Menschenmassen geschoben hatten taten uns beide so langsam die Füsse weh und machten uns auf den Rückweg zu unserem Schiff, der uns durch eine kaum belebte Fussgängerzone führte.

Zurück auf dem Schiff begang ich zu kochen während P. sich ein wenig nach Körperhygiene sehnte.
Mittlerweile waren auch Christof und Günther vom Shoppen sowie Silvia und Thomas von ihrer Sightseeing-Tour eingetroffen und mit Unterstützung von Christof bereitete ich das Abendessen vor. Es gab schmackhafte Currywurst mit landestypischen franz. Weissbrot, verfeinert wurde das Menü mit halbtrockenem Rotwein aus dem 5 Liter-Kannister. Hat natürlich wieder jedem super geschmeckt.

Da die Sightseeing-Tour doch sehr anstrengend war konsumierten wir nach dem Essen die evtl. verloren gegangenen Kalorien in Form von Bier, Wein und anderen Leckereien, dann waren aber unsere Akkus leer und kaum unten, war es schnell ruhig auf dem Boot. Morgen schlafen wir mal etwas länger.

5.Tag Mittwoch, 08.09.2011, Monaco - St.Honorat - St.Raphael

Um 8:00 Uhr klingelte der Wecker. Christof und ich machten uns gleich auf, unser Frühstücksbrot zu besorgen. Währenddessen hatten die beiden Frauen ein tolles Frühstücksbuffet aufgebaut und nach dem stärkenden Frühstück konnte unsere Rückreise beginnen.

Um 9:00 Uhr verabschiedeten wir uns von Monaco und steuerten Richtung Westen. Sofort nach dem Auslaufen bei herrlichem Sonnenschein kam gleich wieder eine gelöste Ferienstimmung auf und wir genossen die herrliche Aussicht auf die Küste zwischen Cannes und Monaco.

Gegen 13:00 Uhr kam unser erstes Etappenziel in Sicht, die Insel St.Honorat in der Bucht von Napoule direkt vor Cannes.

Allerdings steuerten wir die Insel nicht direkt an, sondern machten einen kleinen Umweg in Richtung alter Hafen von Cannes um die dort ankernde AIDA bella zu umrunden. Der alte Hafen von Cannes war übrigens dicht, da in dieser Woche die Boat-Show von Cannes stattfand.

Um 13:30 Uhr fiel der Anker auf sandigen Grund in der Meerenge zwischen den Inseln St. Honorat und St. Marguerite, die 'Passage von Trioul' genannt wird.
Natürlich wurde sofort das Dingi klar gemacht und der Photo bereit gelegt.

Während Christof und Günther die Ankerwache hielten, setzten P., Silvia, Thomas und ich zum kleinen Hafen über, wo wir unser Dingi an einem Betonkai festmachten. Die Fahrt verlief diesmal ohne Zwischenfälle, keiner bekam auch nur einen Spritzer Meerwasser ab.

Sicher an Land ging es sofort auf Entdeckertour. Auf einem befestigten Pfad, dem hohe Pinien, Eukalyptusbäumen und Zypressen Schatten spendeten, ging es vorbei an zahlreichen Rebstöcken, aus denen köstlicher Wein zu horrenden Preisen hergestellt wird, zuerst bis an die Westseite der Insel.

Um die Westspitze herum gelangten wir zum Kloster. Hier befindet sich neben der recht schlichten Kirche mit ihrem Kreuzgang auch ein kleines Hotel und danaben ein Verkaufsraum mit den hier produzierten Köstlichkeiten.

Die Tour führte uns vom Kloster weiter zu dem relativ gut erhaltenen Festungsturm, den man kostenlos besichtigen kann.

Der Festungsturm ist eine echte Touristenattraktion, man hat von hier aus einen spektakulären Panoramablick über die Insel mit seiner imposanten Klosteranlage und über die komplette Bucht von Napoule bis hin nach Cannes.

Nach zahlreichen Photos führte uns unser Exkurs um den Ostteil der Insel zurück zu unserem Dingi. Auch diesmal erreichten wir ohne Highlights unser Boot und stiegen professionell über.

Sofort tauschten wir alle unsere Klamotten gegen die Badesachen ein und alle sprangen ins saubere, glasklare Wasser. Die Abkühlung tat jedem gut, Christof und Günther posierten sogar als Badenixen. Zur Vervollständigung genoss jeder anschliessend noch ein kühles Kronenbourg.

Um 16:00 Uhr lichteten wir den Anker und verliesen schweren Herzens die tolle Bucht. Jedem war klar, da waren wir bestimmt nicht das letzte Mal.

Kaum losgefahren, mussten Christof und Günther den schweren Werkzeugkoffer auspacken, da unsere elektrische Ankerwinsch-Steuerung im Stecker einen Wackelkontakt hatte. Dies sollte leider nicht unser einziges technisches Problem auf unserer restlichen Reise bleiben.

Vorbei am Cap Doux mit seinen auffallenden roten Felsen steuerten wir die Bucht von St.Raphael an, wo wir uns im neuen Hafen telefonisch angemeldet hatten. Da der Wind mal wieder eine Auszeit nahm, mussten wir bis kurz vor der Einfahrt zur Bucht das monotone Getucker unseres Diesels anhören.

Doch dann war der Wind viel schneller da als erwartet. Und vorallem um einiges stärker! Wir hatten plötzlich mit Windböen mit bis zu 28 Knoten zu kämpfen und das römisch-katholische Anlegen an dem Aussensteg fand bei bei 24 Knoten Seitenwind statt. Irgendwie hat es aber doch ohne Schrammen geklappt, nichtzuletzt wegen der tollen Crew, wo jeder entscheidend dabei mithalf. Der obligatorische Anleger schmeckte aus aktuellem Anlass heute besonders prima.
Vom Hafen selbst waren wir sehr enttäuscht. Der Mitarbeiter war sehr unfreundlich und sprach konsequent nur französisch, die sanitären Anlagen waren im schlechten Zustand und sehr weit vom Liegeplatz entfernt, sodass wir unisono beschlossen: hier nie wieder !!
Das nächste Mal werden wir versuchen, einen Platz im alten Hafen zu ergattern oder weiter nach Frejus zu fahren.

Den Appetitt hatte es uns allerdings nicht verdorben, es gab zum Abendessen leckere Ravioli mit Käse überbacken und gemischten Salat. Hat wie immer sehr lecker geschmeckt und alle wurden einmal mehr satt.
Nach dem Essen besuchten P. und ich noch die sehenswerte Altstadt von St.Raphael, die mir allerdings als Fuss-Blasen-Tour in Erinnerung bleiben wird, ich hatte mir nämlich 2 dicke fette Blasen an beiden Füssen zugelegt.

Zurück auf dem Boot wartete schon der Rest der Crew auf uns um noch einen letzten flüssigen Imbiss zu uns zu nehmen. Auch heute halten wir nicht lange durch und so wird es wieder schnell ruhig auf dem Schiff.

6.Tag Donnerstag, 08.09.2011, St.Raphael - Porquerolles

P. war heute vor mir wach und auch auf dem restlichen Schiff wurde es schnell lebendig. Die Sonne schien und der Wind hielt seinen Schönheitsschlaf.

Während Chistof und Günther sich eilig auf den Markt von St.Raphael aufmachten, suchten P., Silvia und ich eine Bäckerei und einen Supermarkt auf. Thomas bereitete derweil das Frühstücksbuffet vor und kochte Kaffee.

Nach dem üppigen Frühstück war um 9:30 Uhr Auslaufen in Richtung Porquerolles. Anfangs hatten wir tolles ruhiges Wetter und jeder konnte sich dem Nichtstun hingeben, nachdem der Autopilot seine Tätigkeit aufgenommen hatte.

Als wir jedoch den östlichsten Zipfel der Insel erreichten, frischte der Wind wie bereits einen Tag zuvor, heftig auf und die Schaukelbewegungen unseres Schiffes nahmen ebenfalls spürbar zu.

Mit 23 Knoten Wind liefen wir gegen 15:30 Uhr in den Hafen ein und suchten uns zuerst einen Platz an der Aussenmole. Zwar fanden wir gleich eine kleine Lücke, jedoch kam der Wind so stark von der Seite, dass wir das Manöver abbrechen mussten. Wir fanden schliesslich an einem Schwimmsteg ohne Strom und Wasser einen Liegeplatz und schafften es irgendwie auch diesmal, ohne Schrammen festzumachen.

Nach dem gelungenen Anleger mussten wir uns zuerst mit einem leckeren geistigen Getränk stärken und genossen den Ausblick auf den einzigen Ort der Insel und auf die Festung St.Agathe oberhalb davon.

Nach dem Anmelden bei der Capitainerie packten wir unseren Rucksack und machten uns zu einer tollen Wanderung an die Südküste der Insel auf.

Der Weg führte uns zuerst durch den ziemlich von Tagestouristen belebten Ort zur Festung St.Agahte. Direkt unterhalb der Festung legten wir unsere erste wohlverdiente Pause ein und genossen eine sensationelle Aussicht auf die dem Hafen angrenzende Badebucht.

Nach nur 5 Minuten Gehweg gelangten wir an eine komplett restaurierte Windmühle, die, wie die Festung, besichtigt werden konnte. Leider waren wir aber zu spät dran und die Dame am Eingang hatte bereits ihr erstes Feierabendbier genossen.

über eine fruchtbare Ebene mit Weintraubenfeldern, Obst- und Olivenbäumen sowie einem angrenzenden Kiefern- und Pinienwald erreichten wir ca. eine halbe Stunde später die schroffe Südküste von Porquerolles.

In der Nähe des Leuchtturms legten wir erneut eine kleine Rast ein, bevor die Reise auf einem schmalen Pfad um den Leuchtturm herum weiter zu einer kleinen Calanque führte.

Natürlich verweilten wir auch an diesem Ort und genossen die unberührte Natur.
Nach etlichen Photos traten wir schweren Herzens den Rückweg durch eine traumhaft schöne Landschaft an.

Zurück im Ort machten wir noch einige Besorgungen im einzigen Supermarkt der Insel und legten am Dorfplatz unsere letzte Rast ein. Dabei beobachteten wir die Einheimischen beim ihrem Boule-Spiel.

Während P., Silvia, Thomas und ich noch etwas in dem mittlerweile ruhigen Ort (die Tagestouristen waren mittlerweile alle von der Insel verschwunden) herumschlenderten, bereiteten Christof und Günther das Abendessen vor. Es gab mal wieder was landestypisches: Bohnensuppe mit Würstchen, dazu 4 Tage alte Honigmelonenstückchen abgerundet mit frisch gekühltem Kronenbourg.

Nach dem Mahl genossen wir noch lange bei dem einen oder anderen flüssigen Snack die besondere Atmosphäre die von dieser Insel ausgeht, bis uns plötzlich das Sandmänchen überrumpelte und sich jeder zufrieden in seine Koje verkrümelte.

7.Tag Freitag, 09.09.2011, Porquerolles - Bormes

Auf einem Schiff wach zu werden ist doch immer wieder schön. Die Sonne lugte über dem Horizont, 25° und blauer Himmel. Was will der Mensch mehr? Ich war heute als erster wach und besorgte das Frühstück im noch ruhigen und verschlafenen Ort.

Als ich zurück kam hatten P. und Silvia bereits eine leckere schwarze, kolumbianische Hochland-Bohnensuppe, besser bekannt als Kaffee, zubereitet und wir genossen erst mal jeder eine Tasse davon.

Um 9:00 Uhr war auslaufen und 20 Minuten später ankerten wir in der malerischen Bucht von Notre Dame.

Während unsere beiden Frauen das Buffet vorbereiteten, Günther und Thomas das Dingi klar machten (ich war mal ausnahmsweise mit photographieren beschäftigt), bruzzelte Christof uns leckeres Spiegelei mit Speck, welches natürlich von uns gerne genommen wurde.

Wir frühstückten in Ruhe und anschliessend ging es erstmal zur Abkühlung ins glasklare Wasser.

Da P. und Silvia mittlerweile zu begeisterten Dingi-Fahrern wurden, machten Thomas und ich mit ihnen zusammen einen kleinen Ausflug zum Strand, wo wir uns etwas die Füsse vertraten.

Zurück auf dem Boot hiess es nochmal relaxen und nach einer halben Stunde holten wir den Anker auf um zur Nachbarinsel Port-Cros zu fahren.

Nachdem wir erfolgreich ein unfreiwilliges Badehose-über-Bordmanöver (Christof's Badehose trieb plötzlich im Meer) absolviert hatten, legten wir direkten Kurs auf Port-Cros an.

Wir hatten gerade das letzte Bild vom östlichsten Punkt der Insel gemacht und befanden uns in der Durchfahrt zwischen Porquerolles und Port-Cros, als plötzlich ein Ruck durch unser Boot ging und der Motor abwürgte. Sofort zog Günther die Badehose wieder an und tauchte zur Schraube ab. Die war jedoch frei und so konnte das Problem nur noch vom Motor bzw. vom Getriebe herrühren. Schnell hatte Christof seinen Werkzeugkoffer ausgepackt und war nach unten verschwunden. Nach kurzer Zeit war es Gewissheit, das Getriebe hatte seinen Geist aufgegeben und blockierte alles. Wahrscheinlich war die Stoffbuchse undicht und dadurch konnte so allmählich dort das Getriebeöl entweichen.

Natürlich benachrichtigten wir sofort unseren Vercharterer. Er meinte, wir sollten bis vor den Hafen segeln und er würde uns dann mit dem Schlauchboot abholen.
Sofort setzten wir die Segel, kamen aber anfangs nicht gut vorran, da der Wind sich gerade eine Auszeit nahm.
Nach einer knappen Stunde dahindümpelns kam plötzlich Wind auf, leider aus verkehrter Richtung und mit Windstärken von bis zu 23 Knoten. Wir mussten ständig kreuzen und da das Boot stark leegierig war, musste auch die Genua mehrmals gerefft werden um das Schiff mehr oder weniger auf Kurs zu halten.

Nach gut 6 Stunden ständigen kreuzens war jeder froh, als wir den letzten Felsen am Eingang zur Bucht sicher umrundeten und der Hafen von Bormes in Sichtweite kam. Als wir uns noch gut 2 sm vor dem Hafen befanden, versuchten wir 3x unseren Vercharterer zu erreichen, leider ging jedesmal nur die Mailbox dran. TOLLER SERVICE !! Ich erspare mir an dieser Stelle jeglichen weiteren Kommentar.

Dank unseres Hafenhandbuches war schnell die Telefonnummer von der Capitainerie gefunden und wir konnten sie umgehend über unsere Lage informieren. Wir setzten die Positionslichter und kurz vor der Hafeneinfahrt holten wir alle Segel ein Einen Augenblick später war auch schon ein Mitarbeiter der Capitainerie mit dem Schlauchboot zur Stelle und schleppte uns in den Hafen ab.

Mittlerweile war es 20:30 Uhr als wir erschöpft aber glücklich unseren Anleger zu uns nahmen. Der Plan, am letzten Abend nach Le Lavandou zu spazieren, wurde schnell verworfen, stattdessen entschieden wir uns, am Hafen von Bormes essen zu gehen.

Wir machten uns zum letzten Mal landfein und fanden gleich eine gemütliche Pizzeria direkt am Hafen, wo sich jeder von mit mit Pizza und Nizza-Salat kullinarisch verwöhnte.

Zurück auf dem Schiff waren alle total platt, P. und ich nahmen noch nicht einmal mehr einen Absacker, sondern fielen direkt in unsere Kojen und waren binnen 2 Min. eingeschlafen. Silvia und Thomas ging es genauso, nur Christof und Günther hielten es noch 5 Minuten länger aus. Ich schlief schon tief und fest als sie das Licht auf dem Schiff ausmachten.

8.Tag Samstag, 10.09.2011, Bormes - Rieschweiler-Mühlbach

Auch heute klingelte zuerst der Wecker bei mir und als ich mit frischem Baquette zum Schiff zurückkehrte, wuselten schon alle durcheinander. Nach einem etwas hecktischen Frühstück packten wir eilig unsere Sachen und teilten die letzten Essensvorräte untereinander auf.

Mittlerweile war auch ein Mitarbeiter unseres Vercharterers aufgekreuzt und begutachtete den Schaden. Blass wurde er, als Christof ihm den kümmerlichen Rest des Getriebeölmessstabes zeigte, das sah nicht gut aus.

Die Schiffsabnahme erfolgte trotzdem relativ schnell und nachdem ich die Kaution zurückbekam, waren wir auch schon abreisefertig. Ein letzter Blick auf unser Boot, mit dem wir eine Woche lang Höhen aber auch Tiefen durchmachen mussten, und schon ging es auf den Rückweg.

Während Silvia, Günther und Thomas den direkten Nachhauseweg nahmen, besuchten P., Christof und ich den Markt am Hafen von Bormes um für unsere Töchter ein kleines Souvenir zu kaufen. Dann traten auch wir die Rückreise an.

Die Heimfahrt war mal wieder von mehreren Staus bis Lyon begleitet, hinter Lyon verlief die Fahrt aber zügig. Vielleicht sollten wir das nächste Mal doch noch einen kleinen Abstecher nach Cassis machen. Es ist bestimmt interessanter, einen kleinen Ausflug in die Calanque Port Miou zu machen, als 2 Stunden lang die triste Häuserfassade von Lyon zu begaffen.

Wir erreichten gegen 22:30 Uhr ziemlich müde Dellfeld, nachdem wir uns vorher noch in Zweibrücken beim grossen M gestärkt hatten. Ein schöner Törn mit vielen positiven aber auch negativen Highlights und einigen neuen Erkenntnissen war mal wieder viel zu früh zu Ende.


Resümee:

Nach einer Woche mit teilweise zuviel, meistens aber zu wenig Wind, einem Badehose-über-Bord-Manöver, tollen Landausflügen und einem äusserst aufregenden Abschluss, der noch lange für einigen Gesprächsstoff sorgen wird, war es wieder ein gelungener Törn bei dem wir immerhin 188sm zurückgelegt hatten, das meiste allerdings wieder unter Motor.
Wir waren eine super Crew und hatten ständig etwas zu lachen. Das Wetter war meistens toll, die Ausflüge an Land äusserst interessant. Keiner hatte auch nur ein einziges Mal seine Gesichtsfarbe von weiss auf grün gewechselt (vielen Dank an die Erfinder von VOMEX A) und die Zeit auf dem Wasser war sehr erholsam (ich rede nicht vom Freitag-Mittag !) und nie langweilig. An dieser Stelle ein riesen Kompliment an die beiden Frauen P. und Silvia und natürlich auch an Günther und Thomas, die sich alle sofort super in den Bordalltag eingelebt hatten und alle anstehenden Aufgaben professionell erledigten.
Wir verbrachten eine wirklich schöne Woche zusammen und ich hoffe, für jeden wird der Törn in bester Erinnerung bleiben und jeder wird sich noch lange daran zurückerinnern.

Negativ zu erwähnen ist allerdings das Verhalten unseres Vercharterers. Mal abgesehen von der unfreundlichen Art der Mitarbeiter war das Boot bei der übernahme alles andere als sauber, obwohl die Endreinigung 100,- EURO extra kostete.
Das Geschirr war teilweise rostig und an manchem Besteck konnte man noch gut die Essensreste vom vorherigen Gebrauch erkennen.
Die Bezüge waren alle schmutzig und bei den Rettungswesten hatte es sich der Schimmel gemütlich gemacht.
Der Boden war einfach nur mit einem Desinfektionsmittel nass aufgewischt worden, wobei es überall runde Ecken gab.
Die Bettlaken für 10,- EURO Aufschlag waren zwar schön in einer Plastiktüte verpackt und sogar gebügelt, allerdings mit unerwünschten schwarzen Ralley-Streifen versehen.
Im Cockpit konnte man ohne weiteres erkennen, was sich alles so in einer Woche an Dreck ansammelt und erst nach einem direkten Hinweis wurde das Cockpit nochmals mit dem Schlauch grob abgespritzt.
Natürlich weist ein 5 Jahre altes Charterboot diverse Mängel auf, aber eine gewisse Sauberkeit sollte es schon besitzen und das war hier definitiv nicht gegeben (Christof und ich hatten im Mai auch ein 5 Jahre altes Boot, welches top in Schuss war).
Aber es gibt ja glücklicherweise noch andere Vercharter, die etwas freundlicher und hilfsbereiter sind als Kiriacoulis und wo vorallem das Boot im technisch einwandfreien Zustand ist.
Denn von den Mitarbeitern von Kiriacoulis in Bormes sind wir diesbezüglich sehr enttäuscht worden (wir waren übrigens nicht die einzige Crew, wie sich herausstellte).

Bedanken möchten wir uns auf jeden Fall natürlich wieder bei Angelika und Leo Germann von Nubis-Segelreisen in Pirmasens, die alles super toll organisiert hatten und auch uns beim letzten Tag hilfreich zur Seite standen. Ihre Dienste nehmen wir mit Sicherheit nächstes Jahr wieder in Anspruch.
Dann geht unsere Reise wieder nach Mallorca. Nachdem wir bei den vorherigen Törns alle 5 bewohnten Inseln der Balearen besucht hatten, wollen wir Mallorca im Uhrzeigersinn umrunden. Wir hoffen natürlich, das Wetter ist uns dabei etwas freundlicher gesonnen.

Abschließend hoffe ich, dass mit diesem Bericht und den dazu gehörenden Bilder vielleicht bei dem einen oder anderen Leser, der es bis hier durchgehalten hat, ein paar Erinnerungen an frühere Törns wieder wach werden, oder dass bei manchem einfach nur schöne Träume geweckt werden von einem etwas anderen Urlaub ausserhalb der 4-Sterne-Klasse mit deren Staus an Buffets und überfüllten Stränden.

Helmut Sommer