Impressionen
Startseite - Segeltörns - Cote d'Azur vom 08.09.2012 bis 15.09.2012

 

Segeltörn Cote d'Azur
vom 08.09.2012 bis 15.09.2012


Monique, P., Kerstin, Helmut, Sven, Christof (v.l.)

Boot:Dufour 40
Name:Sept a Sept
Vercharterer:  L'Ile Bleue Antibes
gebucht bei: Nubis-Segelreisen in Pirmasens

Bilder
Bilder vom Törn 1.Tag, Rieschweiler-Mühlbach - Antibes
Bilder vom Törn 2.Tag, Antibes - Menton
Bilder vom Törn 3.Tag, Menton - San Remo
Bilder vom Törn 4.Tag, San Remo - Monaco
Bilder vom Törn 5.Tag, Monaco - Nizza
Bilder vom Törn 6.Tag, Nizza - St. Honorat - Antibes
Bilder vom Törn 7.Tag, Antibes - Rieschweiler-Mühlbach

Videos
Video von San Remo
Video vom Hafen von Nizza
Video Christof springt ins Wasser
Video wie ich aus dem Dingi steige
Video Hafen Cap d Ail vor Monaco
Video Nizza mit der Baie des Anges
Video Sven taucht ab
Video Christof und Sven beim Fendersurfen
Video Fische beim Füttern
Video Insel St.Honorat


 1.Tag Samstag, 08.09.2012, Rieschweiler-Mühlbach - Antibes

Auch dieses Jahr sind wir bereits am Freitagabend gegen 21:00 Uhr losgefahren, was sich erneut als kluge Entscheidung erwies. Denn ohne Staus, nur mit 2 Tank- und Pippi-Pausen, konnten wir schon gegen 6:00 Uhr auf einem Rastplatz in der Nähe von Cannes ein stärkendes Frühstück einnehmen.

Ankunft am Hafen von Antibes war dann gegen 8:30 Uhr, wo wir direkt am Steg einen schattigen Parkplatz für unseren Bus fanden. Christof, Sven und ich suchten gleich das Büro unseres Vercharteres auf, um einen Termin für die übergabe festzulegen.

Da sich das Boot natürlich noch nicht in einem vorzeigbaren Zustand befand, machten wir uns gleich auf die sehenswerte Altstadt von Antibes zu erkunden, die sich direkt an den Hafen anschliesst.

Unser Weg führte durch das historische Hafentor, an einem hübschen Brunnen vorbei direkt in die engen und verwinkelten Gassen der Altstadt. Hier findet man eine Vielzahl an Geschäften darunter auch renommierte Modeboutiquen und Restaurants. Im Zentrum liessen wir uns in einem Cafe zu unserem 2.Frühstück mit Croissants und Cafe aux Lait nieder.

Der nachfolgende Verdauungsspaziergang führte uns über den angrenzenden Flohmarkt, durch enge Altstadtgassen zu einem bunten provencalischen Markt.

Unser Rundgang endete im südlichen Teil des Hafens direkt daneben befindet sich der Stadtstrand von Antibes. Vorbei an der landseitigen Verlängerung der Megayachtmole erreichten wir wieder unseren Parkplatz.

P., Christof und ich machten uns auf zu einer kleinen Wanderung zur Festung Fort Carre, dem Hauptwahrzeichen von Antibes. Währenddessen erholten sich Kerstin, Moni und Sven in einem gemütlichen Cafe in der Altstadt von der Nachtfahrt.

Das Fort wurde im 16. Jahrhundert direkt neben dem Hafen erbaut und sollte die Stadt und den Hafen verteidigen. Von Vauban, dem berühmten Festungsbaumeister Ludwigs XIV. wurde sie erweitert und in späteren Jahrhunderten mehrmals umgebaut. Die Besichtigung des unter Denkmalschutz stehenden Forts dauerte ca. eine halbe Stunde sodass wir genügend Zeit hatten, den phantastischen Ausblick auf die Baie de Anges bis hinüber nach Nizza sowie auf die Altstadt von Antibes auf der anderen Seite richtig zu geniessen und etliche Photos für unsere digitalen Alben zu schiessen.

Zurück in der Altstadt trafen wir wir uns wieder mit der restlichen Crew und kehrten gemeinsam zu unserem Parkplatz zurück. Christof, Sven und ich suchten das Büro unseres vercharterers auf und gemeinsam ging es zu unserem Boot. Wir erhielten vom Vercharterer wie üblich die Checklisten zum Selbst-Check-In. Während Kerstin, Moni, Christof und Sven im nahegelegenen Supermarkt die Einkäufe erledigten, kümmerten P. und ich uns um die Abnahme des Bootes, was problemlos vonstatten ging. Das Boot war top in Schuss und sehr sauber, da hatten wir schon ganz andere Erfahrungen gemacht.

Nachdem die Essen- und Getränkevorräte gebunkert waren und unser Gepäck an Bord verstaut war, zauberten unsere Frauen ein köstliches Mahl, dazu gab es guten Vino und das obligatorische Kronenbourg. Der Abwasch war dann wieder Männersache während die Ladies ausgiebig duschten und Körperpflege betrieben. Die Sanitären Einrichtungen waren sauber,hatten nur bis 20:00 offen und man konnte sie erst nach Verrichten einer kleinen Gebühr benutzen. Für einen so großen Hafen etwas enttäuschend.
Auf einen weiteren Altstadt-Bummel wurde heute verzichtet, jeder ging nach einem letzten Absacker früh schnell zu Bett, die vorherige schlaflose Nacht forderte ihren Tribut.



 2.Tag Sonntag, 09.09.2012, Antibes - Menton

Den ersten Tag auf See liessen wir gemütlich anklingen. Nachdem ich frische Baguettes besorgt hatte und der Wassertank gefüllt war, hiess es Leinen los. Vorbei an den vielen sehr eindruckvollen Schiffen auf unserer Steuerbordseite und dem Fort Carre an Backbord steuerten wir direkt die Bucht zwischen Antibes und dem gleichnamigen Kap an.

Eine Vietelstunde später fiel nach der obligatorischen Lotrunde der Anker auf etwa 7 Meter Tiefe. Das Frühstück genossen wir mit herrlichem Blick auf die Altstadt.

Anschliessend ging es direkt ins 23Grad warme Wasser. So könnte jeder Sonntag beginnen. Um 12:00 hies es Anker auf Kurs Nord-Ost in Richtung Menton. Die Route führte über die Baie des Anges, am Kap Ferrat vorbei Richtung Monaco.

Hinter Monaco umrundeten wir das Kap Martin und steuerten gegen 16:00 den Port Caravan von Menton an, der sich direkt an der italienischen Grenze befindet.
Nachdem sich jeder an Bord mit dem Kommandoton vertraut gemacht und seine Position eingenommen hatte, klappte das Anlegen gleich beim ersten Mal. Auch die Hafengebühr war schnell in der Capitanerie entrichtet und das Anlegerbier schmeckte wieder genauso gut wie letztes Jahr.

Nachdem alle sich landfein gemacht hatten, steuerten wir direkt die Fussgängerzone von Menton an. Während Kerstin, Moni, Christof und Sven zwecks Absacker eine gemütliche Bar aufsuchten, machten sich P. und ich auf zu einer kleinen Tour durch die Altstadt.

Ein Wirrwar von schmalen Gassen, Durchlässen und Treppen führten uns bis zum alten Friedhof hoch über der Stadt. Dort findet man eine Menge alter Gräber mit deutschen, russischen, polnischen, englischen, amerikanischen und vielen anderen Inschriften vom Ende des 19. Jahrhunderts.Auch geniesst man hier einen phantastischen Blick über die ganze Bucht. Hier kann man beim Anschauen schnell die Zeit vergessen.

Den wunderschönen Abend liessen wir bei einem flüssigen Snack irgendwo in der Altstadt von Menton ausklingen.



 3.Tag Montag, 10.09.2012, Menton - San Remo

Wir wollten weiter nach Osten, genauer nach San Remo und so nahmen wir bereits um 8:00 Uhr unser Frühstück zu uns und brachen vor 9 Uhr auf. Leider war die See etwas ruppig, sodass das Frühstück im geschützten Hafen stattfand.

Kurz nach der Hafenausfahrt mussten wir aufstoppen. Christof und Sven hatten beschlossen, die Grenze zu Italien schwimmend zu überqueren. Schnell band Christof zwei Fender aneinander die wiederum an eine Festmacherleine mit unserem Boot verbunden waren. Die Badehosen von Sven und Christof waren hurtig fest verzurrt und schon waren beide im Wasser, das Fender-Surfen konnte beginnen.
Nach gut einer halben Stunde später sammelten wir sie zwar etwas abgekühlt aber stolz wieder ein. Die Grenze zu Italien hatten wir längst überschritten. Jetzt müssen sie nur noch auf den Eintrag ins Guinessbuch warten.

Der erste Ort in Italien heisst Ventimiglia und soll einen interessanten Markt haben.
Vorbei an dem schönen Städtchen Bordighera, einem Ferien- und Badeort mit einer hübschen Altstadt, steuerten wir an der ligurischen Küste in Richtung Osten weiter.

Zwischen Capo Nero und Capo Sant Ampelio liegt Ort Ospedaletti. Hier legten wir noch einen kurzen Badestop ein, bevor es zu unserem heutigen Ziel, San Remo, ging. Der Ort liegt nur durch ein Kap getrennt ca. 3sm von San Remo entfernt.

Gegen 17:00 Uhr erreichten wir schliesslich den Hafen von San Remo. Nach dem Anlegemanöver, welches wir gleich 2x üben durften da der Hafenmeister sich nicht für einen Liegeplatz entscheiden konnte, zischten wir erstmal ein Anlegebierchen, das erste in Italien und genossen den tollen Blick auf die sehenswerte Altstadt von San Remo.

Nach dem Essen und dem Besuch der sanitären Anlagen, die sich leider ziemlich weit entfernt befanden, verspührte irgendwie keiner mehr Lust auf einen kleinen Stadtbummel, sodass der Abend gemütlich in unserem Cockpit ausklang.



 4.Tag Dienstag, 11.09.2012, San Remo - Monaco

Auch heute standen wir früh auf denn wir wollten den noch kühlen Morgen zu einem Bummel durch die Fußgängerzone und der Altstadt nutzen. Schließlich sollte der Kulturteil der Reise auch nicht zu kurz kommen. Vorbei an dem Hauptplatz der Stadt, der Piazza Colombo, erreichten wir kurze Zeit später die Piazza Siro Andrea Carli mit der Iglesia San Siro im Hintergrund. Direkt neben einem kleinen Blumenmarkt befindet sich das kleine Cafe Agora wo wir ein leckeres Frühstück zu uns nahmen.

Nach der Stärkung tauchten wir in die belebte Fußgängerzone ein. Während Kerstin, Moni, Christof und Sven sich irgendwo in der Fußgängerzone ein gemütliches Plätzchen suchten, machten P. und ich einen Spaziergang durch die Altstadt.

Eine gute Entscheidung, denn die engen Altstadtgassen und Gehweg-Tunnel unter den Häusern hindurch sind wirklich interessant. Trotzdem verirrt sich jedoch kaum ein Tourist dorthin. Wir jedenfalls trafen dort kaum einen.
Auf dem Hügel der Altstadt befindet sich die Wallfahrtskirche Madonna della Costa aus dem 17. Jh. Von hier oben geniesst man einen sensationellen Blick auf San Remo und der ligurischen Küste. Auf dem Rückweg kamen wir am Rande der eigentlichen Altstadt noch an einem großen Markt mit viel zu vielen Verkaufsständen (Souvenire, Klamotten, Sonnenschirme und weiteres Klimbim) vorbei.

Um 12:00 hiess es dann Leinen los, es ging wieder gen Westen in Richtung Monaco. San Remo selbst hat uns gut gefallen, allein von der 'Blumenstadt San Remo', wie sich die Stadt ja gerne nennt, fanden wir nicht viel. Ein eher kleinerer Blumenmarkt an der Piazza Siro Andrea Carli und ansonsten recht wenig Blumen in der Stadt.

Auch heute ist das Wort Segeln im Titel des Berichtes wieder übertrieben. Wir hatten auf dem Weg nach Monaco die ganze Zeit Gegenwind und so musste wieder einmal der gute alte Rudolf ran.
Bevor wir unser Tagesziel erreichten, legten wir in einer windgeschützen Bucht am Cap Martin einen kurzen Ankerstop ein und gönnten uns ein herrlich erfrischendes Bad im quallenfreien Wasser.

Nach gut einer halben Stunde Fahrt erreichten wir endlich das Fürstentum Monaco.
Monaco ist mit einer Fläche von 2 qkm nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Welt und hat mit Abstand die höchste Einwohnerdichte aller Staaten der Welt. Von seinen 34.000 Einwohner sind ca. 21.000 Millionäre.
Im Mittelalter gehörte die Festung auf dem Felsen zu Genua, ehe Francois Grimaldi 1297 mit seinen Kumpanen, als Mönche verkleidet, die genuesischen Wachen überwältigte und die Festung eroberte, ääähhh von den Genuesern erwarb. Er war der erste Grimaldi der über Monaco herrschte und seine Nachkommen regieren auch heute noch das Fürstentum.

So wie letztes Jahr konnten wir wieder im Hafen von Cap d'Ail einen Liegeplatz ergattern. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf den berühmten Felsen, 'tete du chien' genannt (Hundekopf) und auf die beeindruckende Häuserfassade vom Stadtteil Fontvieille. Nur die ständig ab- und ankommenden Hubschrauber waren etwas störend.

Direkt nach dem Anlegerbier verschwanden Sven und ich in Richtung Capitainerie, während Christof traditionell seine berühmte Currywurst zauberte. Wieder einmal war sie zum niederknien und jeder von uns war mehr als satt.

Nach so einem üppigen Mahl ist ein Verdauungsspaziergang oberste Plicht.
Vom Hafen aus, direkt am Hubschrauberlandeplatz vorbei, spazierten wir durch einen wunderschönen Park. Am Hafen Fontvieille grenzt direkt der berühmte Felsen, 'le rocher' genannt, an, auf dem sich die Altstadt mit dem Fürstenpalast, der Kathedrale und dem ozeanographischen Museum befindet. Die Felswand ist abends gelb und grün beleuchtet und gibt mit den vielen unterschiedlichen Pflanzen in der steilen Wand ein wunderschönes Bild ab.

Über eine Rolltreppe, an einem Einkaufszentrum vorbei marschierten wir einen langgezogenen Weg hinauf zur Altstadt. Oben angelangt hat man einen phantastischen Blick nach Monte Carlo und dem Hafen Port Hercule mit seinen vielen große Millionärsyachten.

Am hell erleuchteten Fürstenpalast vorbei schlenderten wir durch die engen Gassen der jetzt touristenfreien Altstadt. Sogar die Geissens hatten wir dort nicht angetroffen.
Als kleinen Absacker genehmigten wir uns 5 kleine und ein grosses Panache, die unsere Bordkasse mit 46€ belasteten. Zurück schlug ich eine kleine Abkürzung durch ein Parkhaus vor, die sich bei genauerer Betrachtung allerdings als ein Umweg entpuppte. Erschöpft von diesem Umweg und den vielen kulturellen Eindrücken erreichten wir spät am Abend wieder unser Boot. Die Nachtruhe musste jedoch noch etwas warten, ein letztes Gläschen bzw Fläschchen im Cockpit war noch Plicht.



 5.Tag Mittwoch, 12.09.2012, Monaco - Nizza

Heute konnten wir etwas länger schlafen, denn Nizza, unser heutiges Tagesziel, liegt nur ca. 8sm entfernt. Deshalb fiel auch das Frühstück bei herrlichem Sonnenschein üppiger und länger als sonst aus.
Nachdem ich aber die aktuellen Grip-files mir heruntergeladen hatte, verflog allerdings etwas die gute Laune, es war nämlich starker Wind direkt gegenan angesagt.

Und so kam es auch. Kaum hatten wir den schützenden Hafen verlassen, wurden wir von einer äußerst ruppigen See begrüsst. Das Anlegen der Schwimmweste war natülich oberste Plicht und die Einnahme von Vomex A erwies sich als eine sehr gute Entscheidung. Die Segel blieben natürlich auch unberührt und wir mussten die ganze Zeit das monotone Brummen unseres Diesels ertragen.
Auf einen Badestop hatte selbstverständlich auch niemand Lust und freiwillige Rudergänger waren auch keine zu finden.

Vorbei am Cap Ferrat und der Bucht von Villefranche erreichten wir nach knapp 2 Stunden die schmale Hafeneinfahrt von Nizza. Bei der Einfahrt muss man höllisch aufpassen , dass nicht gerade eine dieser schnellfahrenden Fähren ein- bzw. ausläuft, da kann es plötzlich ziemlich eng werden.
Wir bekamen den letzten freien Liegeplatz zugewiesen und obwohl das Wetter sich heute leider etwas diesig gestaltete, schmeckte der Anleger aber trotzdem.

Am Nachmittag unternahmen wir, ausser Christof, mit dem ich 2007 schon mal hier war, einen Spaziergang vom Hafen aus immer am Wasser entlang zum Monument aux Morts, dem Kriegerdenkmal für die französischen Soldaten aus den beiden Weltkriegen sowie von den Kriegen in Indochina und Algerien, am Fuße des Berges Colline.

Nach einem kurzen Photostop ging unser Ausflug über eine breite Promenade entlang Richtung Nizza. Hat man den Colline umrundet, geniesst man einen phantastischen Ausblick über die Baie de Anges zur Promenade des Anglais, eine zwischen 1822 und 1824 angelegte Prachtstraße bis in die Altstadt.

Hier trennten sich unsere Wege, während Kerstin, Moni und Sven sich gleich in die Altstadt aufmachten, erstiegen P. und ich Berg Colline, auf dem im Mittelalter das Stadtschlosss war. Heute sind dort leider nur noch Ruinen in einem Park zu besichtigen. Die Ruinen und der Park sind allein schon den Aufstieg wert, viel spektakulärer jedoch ist die wunderbare Aussicht. Vor allem die Farben des Wassers das über türkis bis zu tiefem blau erscheint, begeisterte uns und wir wussten sofort, warum diese Küste Cote d'Azur genannt wird.

Auch die Besichtigung der Stadt kam nicht zu kurz. Über den historischen Friedhof am Fuße des Colline erreichten wir die Altstadt. Durch verschiedene Gassen mit vielen touristisch geprägten Geschäften, erreichten wir den weltberühmten Place Massena, dem Herzstück der Stadt. Rund um den Platz sind rote und ockerfarbene Gebäude angesiedelt, hinter den malerischen Arkadenbögen dieser Häuser befinden sich teils edle Geschäfte und typisch französische Cafes.
Der angrenzende Park wird leider momentan komplett neu gestaltet, sodass das Areal von Bauzäunen komplett umgeben ist.

Der Weg zurück zu unserem Boot führte wieder durch die Altstadt. Verhungern kann man hier übrigens nicht. Am Eingang zur Altstadt von der Promenade aus, reiht sich ein vollbesetztes Restaurant neben das andere.
Ein Problem von Nizza ist uns allerdings aufgefallen, hinter der Strandpromenade dröhnt permanent der Verkehr direkt am Strand entlang, der sich als reiner Kiesstrand entpuppte, also das Tragen von Badeschuhe ist hier kein Luxus.

Mit qualmendenden Füssen erreichten wir wieder unser Liegeplatz, wo die restliche Crew uns bereits erwartete. Heute gab es nur kalte Küche in Form von einen kleinen leckeren Snacks.
Nach dem Abwasch und dem Müll entsorgen, verschwanden nacheinander alle zum Duschen und Zähneputzen und nach ein paar kleinen Absacker in gemütlicher Runde wurde es sehr schnell ruhig auf dem Boot. Morgen werden wir über die Baie des Anges zu unserem Ausgangshafen zurück kehren.



 6.Tag Donnerstag, 13.09.2012, Nizza - St.Honorat - Antibes

Da die See immer noch etwas ruppig war, mussten wir leider wieder an unserem Liegeplatz frühstücken und nicht wie geplant in der berühmten Baie des Anges. Als Entschädigung genossen wir die beeindruckende Häusserfassande unter einem strahlend blauen Himmel. Nach dem stressfreien Frühstück hiess es Leinen los und wir verliessen den Hafen von Nizza in Richtung Westen. Ziel ist die Insel St.Honorat direkt vor Cannes gelegen.

Bei strahlendblauem Himmel, über die Bucht von Nizza, vorbei am Flughafen mit regem Verkehr, ging es zum Kap Antibes. Genau wie gestern blies uns der Wind mit 2-3 Beaufort auch heute wieder direkt auf die Nase, sodass die ganze Zeit unser guter alter Rudolf ran musste. Trotzdem kam gleich nach dem Auslaufen wieder eine gelöste Ferienstimmung auf und wir genossen die herrliche Aussicht auf die Küste.

Nach Umfahren der Halbinsel kamen wir in den Golf Juan. An der Insel St.Honorat vorbei, steuerten wir zuerst den alten Hafen von Cannes an, der allerdings wegen der Boatshow geschlossen war. Aufgrund dieser jährlich stattfindenden Boatsshow begegneten uns mehrere riesige und schnelle Motoryachten irgendwelcher Millionäre die die See leider etwas unruhig machten. Zu allem Überfluss fiel just in diesem Moment auch noch unser Auotpilot aus.

Wir liesen es uns aber trotzdem nicht nehmen die AIDA VITA, die vor dem Hafen ankerte, zu umrunden, bevor wir direkt die Meerenge zwischen den Inseln St. Honorat und St. Marguerite, die 'Passage von Trioul' genannt wird, ansteuerten.

Da es auf der Insel St.Honorat keinen für uns nutzbaren Hafen gab, machten wir sofort, nachdem unser Anker in ca. 4m Tiefe auf sandigem Grund gefallen war, unser Dingi klar. Während Christof zur Ankerwache verdonnert wurde, machte sich die übrige Crew auf, mit dem Dingi den kleinen Hafen anzusteuern. Die Besichtigung der kleinen Insel ist ein absolutes Muss und kann nur jedem empfohlen werden.

An Land erwartete uns eine traumhaft schöne Insel von der eine eigenartige Ruhe ausgeht. Obwohl zahlreiche Boote zwischen den beiden Inseln ankerten und ein regelmässiger Fährverkehr Touristen vom Festland her brachte, waren wir doch weitgehend alleine.
An Land ging es sofort auf Entdeckertour. Auf einem befestigten Pfad, vorbei an einem Restaurant, erreichten wir zuerst die Westseite der Insel mit Blick auf das Esterel-Gebirge. Durch ausgedehnte Pinienwälder, die uns Schatten spendeten und felsigen Badebuchten erreichten wir das berühmte Zisterzienser-Kloster, wo heute köstliche Weine hergestellt werden.

Das Kloster wurde ca. 400n.Chr. gegründet und zu seiner Blütezeit im Mittelalter lebten bis zu 4000 Mönche auf der Insel. Heute sind es nur noch wenige, die vom Weinbau und einem kleinen Hotel leben, in dem gestresste Menschen zur Ruhe kommen wollen. Neben dem Kloster befindet sich ein kleiner Verkaufsraum, im dem auch der hier produzierte Wein gekauft werden kann. Allerdings schlägt sich die geringe Menge des Weins im Preis nieder. Unter 20 € gibt es im Klosterladen nichts und für eine Flasche Rouge muss man schon mal 50 € hinlegen.

Nach der Besichtigung des Klosters führte unser Inselrundgang uns zu dem relativ gut erhaltenen Festungsturm, einer echten Touristenattraktion, den man kostenlos besichtigen kann. Oben vom Turm aus geniesst man einen spektakulären Panoramablick über die komplette Insel mit seiner imposanten Klosteranlage. Nach unzähligen Photos führte uns unsere Tour um den Ostteil der Insel zurück zum kleinen Hafen.

Zurück an Bord tauschten wir unverzüglich unsere Klamotten gegen die Badesachen ein und sprangen ins kristallklare Wasser, das mal blau mal türkis leuchtete. Nach dem langen Spaziergang tat die Abkühlung jedem gut.
Ich schnappte mir einmal mehr meine Taucherbrille und konnte viele Fische photograpieren, die unser Boot umschwammen und sich geradezu um die Brotstückchen rissen, die wir ihnen zuwarfen. Anschliessend genoss noch jeder ein kühles Kronenbourg vor dieser Traumkulisse, bevor es Anker auf hies und wir den Rückweg nach Antibes antraten.

Gerade rechtzeitig zur Cocktailstunde liefen wir in unseren Heimathafen in Antibes ein. Gleich nach dem Anlegerbierchen verschwanden unsere 3 Frauen in der Pantry, um uns was leckeres zu zaubern. In der Zwischenzeit suchten wir 3 Männer einen Supermarkt auf, um für den existenziell wichtigen Biernachschub zu sorgen.

Nach dem Essen machte sich jeder landfein und wir verbrachten den Abend in einem der zahlreichen Cafes bei einem leckeren Guinness. Zurück an Bord gab es noch für jeden einen flüssigen Snack, bevor jeder in seiner Koje verschwand und es dann relativ schnell still wurde.



 7.Tag Freitag, 14.09.2012, Bucht von Antibes - Antibes- Rieschweiler-Mühlbach

Auf einem Boot das morgentliche Licht der Welt zu erblicken ist doch immer wieder ein tolles Erlebnis. Heute, an unserem letzten Tag, meinte es das Wetter besonders gut mit uns. 26 Grad und ein tadelloser blauer Himmel, was will man mehr? Natürlich war auch ich wieder als erster wach und besorgte das leckere Baquette in der noch ruhigen und verschlafenen Stadt. Als ich zurück kehrte duftete bereits eine leckere schwarze kolumbianische Hochland-Bohnensuppe, besser bekannt als Kaffee, aus der Pantry. Auch Christof war schon fleissig und hat für jeden von uns seine berühmten Rühreier zubereitet. Das Frühstück genossen wir ausgiebig, denn schliesslich stand heute nur das Buchteln auf dem Programm.

Zuerst liefen wir die Bucht direkt vor der Altstadt von Antibes an. Dort hatten wir am Sonntag bereits unser erstes Frühstück auf See genossen. Unter dem azurblauen Himmel drehte jeder von uns mehrere Runden um das Boot, bevor jeder in der Sonne relaxte.

Nach dem ausgiebigen Nichtstun bereitete Christof wieder alles für das Fendersurfen vor, das zum Lieblingssport von Christof und Sven avancierte. Mit den beiden im Kielwasser ging es dann zur nächsten Bucht von denen es hier am 'Kap der Millionäre' einige gibt.

Direkt südlich von unserem ersten Ankerplatz findet man in der Anse de la Garoupe einen weiteren tollen Tagesankerplatz, der allerdings gegen Osten offen ist. Auch hier verbrachten wir die meiste Zeit im kristallklaren Wasser.

Ohne einen Zwischenfall ging es auch bei diesem Törn nicht. Nachdem der Autopilot den Geist aufgegeben hatte, war jetzt die Ankerkette dran. Beim Einholen hatte sich unsere Kette mit einer anderen Kette verheddert, wobei keiner von uns es sich erklären konnte, woher diese Kette an dieser Stelle kam. Vielleicht ankerte ja gerade ein U-Boot unter uns, dass durch uns zum unfreiwilligen Auftauchen gezwungen wurde ??
Egal, mit Hilfe des Bootshakens legten wir eine Leine unter die fremde Kette. Danach liessen wir unseren Anker so weit ab, dass er frei kam. Wir zogen das Corpus Delicti mit der Leine etwas zur Seite und so konnten wir unseren Anker jetzt sicher einholen.

Kurze Zeit später erreichten wir wieder unseren Liegeplatz. Das letzte Anlegemanöver klappte irgendwie auch gleich, nur das Anlegerbier schmeckte etwas traurig.
Die anschliessende Schiffsabnahme ging reibungslos vonstatten und nachdem alle Formalitäten erledigt waren, verstauten wir unsere Sache wieder in unseren Transporter und verabschiedeten uns von unserem Boot.

Ein letztes Mal schlenderten wir durch die belebten Gassen von Antibes und genossen noch eine letzte leckere Pizza. Dann traten wir schweren Herzens den Nachhauseweg an. Ohne Staus kamen wir zügig durch und kamen am frühen Morgen wohlbehalten in Dellfeld an. Schnell waren unsere Sachen auf unsere PKW's verteilt. Christof und ich fuhren anschliessend gleich nach Zweibrücken um den Transporter wieder bei der Fa. Buchbinder abzugeben.


Resümee:

Auch diesmal war es ein perfekter Törn, so macht Chartern Spaß. Wir waren eine tolle Crew und hatten einmal mehr Glück mit dem Wetter, mal abgesehen davon, dass der Wind zum einen sich eine Auszeit nahm und zum anderen uns direkt auf die Nase wehte. Zum Segeln kamen wir deshalb leider nicht. Wir verbrachten eine wirklich schöne Woche zusammen mit vielen interessanten Landausflügen sowie herrlichen Badestopps und hatten ständig etwas zu lachen. Auch die Zeit auf dem Wasser war sehr erholsam und nie langweilig. Wie bei den vorherigen Törns war auch dieses Mal die gefüchtete Seekrankheit kein Thema. Keiner musste seine Gesichtsfarbe von weiss auf grün wechseln und sich auch nicht das Frühstück nochmals durch den Kopf gehen lassen. Ich hoffe, dass bei jedem der Törn in bester Erinnerung bleiben wird und man sich noch lange daran zurückerinnern wird.

Unser Boot, eine Dufour 40, war absolut topp in Schuss, wie auch die komplette Ausstattung. Allerdings gab es ein paar kleine Konstruktionsmängel. Zum einen war der Tisch im Cockpit für 6 Personen zu klein, zum anderen war der Gashebel an einer äussert ungünstigen Stelle angebracht.
Der Vercharterer L'Ile Bleue Antibes war sehr freundlich und äusserst hilfsbereit, hier kann man bedenkenlos ein Boot chartern.

Aufgrund der stets wechselnden Küstenformationen, den zahlreichen Häfen, vielen Ankerbuchten und den tollen Inseln sowie dem unbezahlbaren Abendlicht ist die Cote d'Azur absolut zu empfehlen. Die Buchten, welche wir anliefen, waren durchweg sehr sauber und man konnte viele Fische beobachten und photographieren, die Städte sind sehr interessant und auf den Inseln gibt es herrliche Wanderwege. Die sanitären Einrichtungen in der von uns besuchten Häfen waren durchweg sauber, was allerdings bei verschiedenen anderen Häfen leider nicht immer der Fall ist. Die Hafengebühren waren moderat, im Durchschnitt etwas über 40 €.

Unser besonderer Dank gilt Angelika und Leo Germann von Nubis-Segelreisen in Pirmasens, die wieder einmal alles super toll organisiert hatten. Selbstverständlich nehmen wir ihre Dienste auch nächstes Jahr wieder in Anspruch. Dann werden wir im Frühjahr zur Code d'Azur zurück kehren und hoffentlich den Calanques bei Cassis einen Besuch abstatten.

Zu guter Letzt hoffe ich, dass mit diesem Bericht und den vielen Bildern und Videos vielleicht bei dem einen oder anderen Leser, der es tatsächlich bis hier durchgehalten hat, ein paar Erinnerungen an frühere Törns wieder wach werden. Vielleicht werden auch bei manchem einfach nur schöne Träume geweckt von einem Urlaub ausserhalb der 4-Sterne-all-inclusive Klasse mit den Staus an Buffets und überfüllten Stränden.

Helmut Sommer