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Kroatien
vom 06.09.2014 - 13.09.2014


Hermann, Sabine, Susanne, Reno, P. und Helmut (v.l.)

Boot:  Dufour 410 GL
Name:  SY ENERSEA
Vercharterer:INTER MARES
gebucht bei: Nubis-Segelreisen in Pirmasens

Bilder
Bilder vom Törn 1.Tag, Rieschweiler-Mühlbach - Portoroz
Bilder vom Törn 2.Tag, Portoroz - Novigrad
Bilder vom Törn 3.Tag, Novigrad - Rovinj
Bilder vom Törn 4.Tag, Rovinj - Porec
Bilder vom Törn 5.Tag, Porec - Portoroz
Bilder vom Törn 6.Tag, Portoroz - Triest - Portoroz
Bilder vom Törn 7.Tag, Portoroz - Portoroz
Bilder vom Törn 8.Tag, Portoroz - Bled - Rieschweiler-Mühlbach

Törnbericht
 1.Tag Samstag, 06.09.2014, Rieschweiler-Mühlbach - Portoroz

Wir starteten wie üblich am Freitag Abend gegen 21:00 in Rieschweiler-Mühlbach. Die Anreise über Baden-Württemberg, Bayern und Österreich verlief problemlos sodass wir bereits gegen 08:00 Uhr die Marina in Portotroz/Slowenien erreichten.

Da um diese Uhrzeit das Büro unseres Vercharterers natürlich noch geschlossen war und wir zudem unter Coffeinmangel litten, nahmen wir in einem kleinen Cafe direkt neben dem Büro den ersten Espresso zu uns. Wir nutzten gleich die Gelegenheit, unseren Einkaufszettel für die kommende Woche zu erstellen. Er wurde nicht so lang wie auf den vorherigen Törns, die Pantry sollte nämlich öfters kalt bleiben.

Um 09:00 öffnete das Büro unseres Vercharterers, natürlich war unser Boot noch nicht bezugsbereit, wir konnten aber unser Gepäck im Büro unseres Vercharterers deponieren.
Bevor wir zu unserem ersten kulturellen Highlight aufbrachen, mussten Susanne und ich noch P.'s große Zeh ärztlich versorgen. Ihr ist leider 2 Tage vor unserer Abfahrt ein kleines Malheur passiert, bei dem der große Zehennagel zur Hälfte sich löste. Das Problem mit dem Schwimmen hatte sich somit für sie schon erledigt.

Mit dem Auto fuhren wir die kurze Strecke nach Piran, die mit ihrer malerischen Lage an der slowenischen Riviera eines der bekanntesten Touristenzentren Sloweniens ist.
Hermann fand noch den letzten freien Parkplatz am Hafen, während Reno im Parkhaus ausserhalb der Altstadt seinen Wagen abstellen musste. Glücklicherweise fuhr gerade von dort ein Caddy in Richtung Hafen, sodass Susanne und Reno unverhofft eine Mitfahrgelegenheit bekamen, toller Service !

Unser Stadtrundgang führte uns hoch zur leider nur noch teilweise erhaltenen Verteidigungsanlage mit ihren Wehrtürmen. Während P., Sabine, Susanne und Hermann ein kleine Verschnaufpause an einem kleinen Park einlegten, liessen Reno und ich es uns nicht nehmen, die historischen Gemäuer für einen Euro Eintritt zu erklimmen.

Von hier oben kann man noch besser den tollen Rundumblick über die Bucht von Triest und auf die malerische Altstadt von Piran geniessen. Erst nach etlichen Photos stiessen wir wieder zur restlichen Crew, die mehr oder weniger geduldig auf uns wartete.

Vorbei an der auf der nördlichen Klippe der Halbinsel gelegenen Sankt-Georgs-Kathedrale, durch malerische engen Gassen der Altstadt gelangten wir zum Zentrum des städtischen Lebens, den Tartiniplatz. Er ist nach dem berühmten einheimischen Komponisten und Geiger Giuseppe Tartini benannt.

Der Platz ist gesäumt mit sehenswerten Baudenkmälern im italienisch-venezianischen Stil und wartet mit zahlreichen Restaurants für das touristische Publikum auf. Am besten hat uns dort das rote gotische Patrizierhaus gefallen

In einer Seitengasse fanden wir schliesslich ein nettes Restaurant. Das Essen war superlecker und jeder wurde pappsatt.

Der anschliessende Verdauungsspaziergang führte uns zur südlichen Strandpromenade, die sich vom kleinen Hafen bis zur Spitze der Landzunge hin erstreckt. Auf dem Rückweg schauten wir noch kurz in einige Boutiquen rein, bevor wir wieder nach Portoroz zurückkehrten.

Zurück in Portoroz war unser Boot bereits bezugsfertig. Sabine meldete sich gleich freiwilig für die Bordkasse und nachdem diese reichlich gefüllt war, fuhren alle direkt in den nahen Supermarkt. Nur ich blieb zurück und kümmerte mich um die Bootsabnahme. Da das Boot super in Schuss war, war die Abnahme schnell erledigt, nur das defekte Bugstrahlruder war zu bemängeln. Das sollte am Montag Nachmittag ausgetauscht werden.

Dann waren auch schon die Einkäufer zurück und schnell war der Einkauf in irgendwelchen Schapps und in der Bilge verschwunden. Bei so viel Stress wurde es so langsam Zeit, uns um unseren Elekrolythaushalt zu kümmern und die ersten Dosen slowenisches sowie die letzten Flaschen Pirmasenser Bier wurden geöffnet.

Während so die eine oder andere Dose sich leerte, beobachteten wir zufällig, wie auf dem Nachbarboot auf unserer Backbordseite ein Sixpack mit Wasserflaschen nach der anderen ins ihr Boot verschwand. Vergeblich warteten wir, bis endlich die edleren Getränke aufs Boot kamen. Neben uns lag doch tatsächlich ein Wasserboot !

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang bereiteten wir gemeinsam ein kleiner Snack vor, Lust hatte irgendwie keiner mehr, ein Restaurant zu suchen. Nach einem letzten Absacker weit vor Mitternacht, verkroch sich jeder schnell in seine Koje, ein langer Tag ging zu Ende.

 2.Tag Sonntag, 07.09.2014, Portoroz - Novigrad

Heute sind wir alle früh wach. Ich schnappte mir die Bordkasse, verlies die Marina und fand gleich hinter dem Tennisgelände eine Bäckerei mit frischem Brot und andere Leckereien. Währenddessen bereitete die restliche Crew unser erstes gemeinsames Frühstück bei herrlichem Sonnenschein an Bord vor.

Nach dem Frühstück erfolgte die obligatorische Sicherheitseinweisung und etwas Knotenkunde, dann hies es auch gleich 'Leinen los'. Im Gegensatz zu den im Mittelmeer üblichen Mooringleinen, war der Bug unseres Bootes an 2 Pfählen gesichert. Für alle was neues und so kam es, dass ich gleich das erste Ablegen versaute, da ich eine Leine übersah welche sich zwischen den Rumpf und dem linken Pfosten einklemmte und so das Boot nach Backbord drehte. Aber irgendwie bekamen wir doch noch rechtzeitig die Kurve und das erste Ziel hieß der Hafen von Piran um dort auszuklarieren. In Portoroz ist das Ausklarieren leider nicht möglich.

Unser erstes Ausklarieren verlief recht unspektakulär und nach wenigen Minuten im Hafen befanden wir uns wieder in der Bucht von Piran. Um ein Haar hätten wir bei soviel Behördenkram den ersten Ableger vergessen und Reno verschwand schnell im Niedergang.

Nachdem ich die kroatische Gastlandflagge endlich an der rechten Saling befestig hatte, stand noch das Mann-über-Bord-Manöver auf unserem Programm. Nicht nur um die Angst vor dem Schiff zu verlieren sondern auch zur Sicherheit durfte jeder einmal ans Steuer und das MoB klappte bei allen gleich das erste Mal.
Endlich konnten wir Kurs auf Kroatien setzen.

Obwohl wir Rasmus das obligatorische Opfer gebracht hatten, nahm der Wind sich heute eine totale Auszeit. Die Segel blieben also eingepackt und wir mussten uns gleich an das monotone Getucker unseres Diesels gewöhnen.
Unser erste Ziel in Kroatien hieß Umag. Dort machten wir an der Außenmole des wenig attraktiven Hafens fest um Einzuklarieren.

Vorbei an einer unspektakulären Küste kam nach ca. 2 stunden und knapp 10 Seemeilen unser heutiges Tagesziel, Novigrad, in Sicht. Da es noch früh am Nachmittag war, fuhren wir an der malerischen Altstadtkulisse von Novigrad vorbei in die südlich gelegene Bucht. Leider war überall in der Bucht das Wasser recht trüb, was von dem in der Bucht arbeitende Baggerschiff herrührte.

Der Anker blieb also im Ankerkasten und wir umfuhren das nächste Kap. Die nächste Bucht begrüßte uns mit klarem türkisnem Wasser. Nach erfolgreichem Ankermanöver tauschten wir sofort unsere Segelklamotten mit den Badeklamotten und tauchten von der geräumigen aufklappbaren Badeplattform ins herrlich klare Nass.

Währenddessen bereitete P. mit ihrem lädierten Zeh uns einen leckeren Nachmittagssnack vor, der von Hermann's klarem Vitamintrunk aus gebranntem heimischen Obst ergänzt wurde. Bei herrlichem Sonnenschein kam da gleich die perfekte Urlaubsstimmung auf.

Gegen 16:30 hieß es dann ankerauf und eine halbe Stunde später erreichten wir die Marina von Novigrad. Das Anlegen klappte sogar ohne das defekte Bugstrahlruder und nachdem wir uns in den absolut sauberen Duschen landfein gemacht hatten, steuerten wir die auf einer Landzunge gelegene Altstadt des romantischen Fischerortes an.

Unser Spaziergang führte uns zuerst durch die Innenstadt mit ihren zahlreichen kleinen Cafes, Bars und Restaurants, welche die unterschiedlichsten kulinarische Köstlichkeiten anboten. Vorbei an etlichen mittelalterlichen Bauten erreichten wir die Pfarrkirche der heiligen Pelagius mit ihrem im venetianischen Baustil errichteten Glockenturm.

Direkt am angrenzenden Park fanden wir ein nettes Restaurant. Das Essen und Trinken war hervorragend und jeder von uns wurde gut satt. Nachdem wir uns noch ein Eis als Nachspeise gegönnt hatten, beendeten wir unseren kulturellen Trip mit einen Verdauungsspaziergang entlang der Uferpromenade, mit ihrer sehr gut erhaltenen Stadtmauer.

Zurück auf unserem Boot füllten wir unsere Gläser und suchten alle nach den richtigen Worten, um den ersten Tag auf See gebührend zu feiern. Noch vor 24:00 Uhr waren aber bei allen die Akku's leer und wir verzogen uns mehr oder weniger geräuschvoll in insere Kojen zurück.

 3.Tag Montag, 08.09.2014, Novigrad - Rovinj

Als ich heute die Augen aufschlug, war Hermann auch schon wach. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Bäckerei um unser tägliches Brot sowie weitere leckere Sachen für unsere Frauen einzukaufen. Wie bei den 2 letzten Tagen frühstückten wir wieder in aller Ruhe, zur Feier des Tages gab es sogar Rührei mit Speck, hmmmm sehr lecker.

Bereits vor 10:00 verliessen wir Novigrad und legten Kurs Richtung Süden. Müßig zu erwähnen, dass auch heute wieder wegen totaler Flaute und absolut ruhiger See unser treuer Rudolf uns Seemeile um Seemeile voranbrachte. Die Lage an Bord war deshalb sehr entspannt, P., Sabine und Susanne machten es sich irgendwo auf dem Vorschiff bequem, Hermann und Reno entspannten auf der aufgeklappten Badeplattform und ich konnte ungestört meine Bilder machen. Wieder einmal waren unser Autopilot und der Diesel ein super Team.

Vorbei an der malerischen Küste Istriens erreichten wir nach ca. 10 sm südlich von Vrsar unser erstes Etappenziel, den Limski-Kanal. Natürlich wollten wir uns dieses Naturwunder nicht entgehen lassen und änderten unseren Kurs auf 90Grad. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 5 Knoten fuhren wir an einer herrlich grünen Karstlandschaft entlang, die uns eine beeindruckende Kulisse bot. Nach knapp 4sm war dann aber an der Boje Schluss, das hintere Ende des fjordähnlichen Meeresarmes war für Touri-Boote gesperrt, da sich dort zahlreiche Muschelzuchtstationen befinden.

Auf dem Rückweg fuhren wir dicht unter einer 'Piratenhöhle' vorbei, Von weitem sichtbar begrüßt sie den Besucher einer Fahne am Eingang, auf der groß der Schriftzug 'Piratenhöhle' prangert. Auf einen Besuch hatten wir aber verzichtet.
Ubrigens: sehr oft wird der Limski-Kanal als Drehort für die Verfilmung des Abenteuerromans 'Der Schatz im Silbersee' von Karl May genannt. Das ist jedoch falsch !

Kurz nach Verlassen des Limski-Kanals begrüßte uns schon von weitem die auf einer Anhöhe thronende Euphemia Basilika mit ihren venezianischen Glockenturm, der dem Campanile in Venedig nachempfunden war.

Da es noch recht früh am Tage war und ich bereits eine Woche vorher online einen Liegeplatz reserviert hatte, steuerten wir die südlich von Rovinj gelegene Bucht an und machten dort an einer Boje fest. Ausgiebiges Schwimmen und Schnorcheln in glasklarem Wasser stand jetzt auf dem Programm, nur unterbrochen durch einen leckeren Nachmittagssnack mit köstlichem Espresso. Ein Montagnachmittag könnte schlimmer sein.

Kurz vor dem Eintreffen einer Regatta mit über 40 Booten erreichten wir die Marina und verholten am ersten Schwimmsteg. Der Anleger schmeckte uns wiedermal besonders gut und der rauhe Kommandoton beim Anlegen war schnell vergessen. Anschliessend suchten alle ausser mir die Duschen auf, die auch hier einen sehr sauberen Eindruck machten.

Ich wartete derweil auf den Techniker unseres Vercharters, der auch absolut pünktlich erschien und das Bugstahlruder fachgerecht reparierte. Nachdem die beiden Techniker nach getaner Arbeit Hermanns klaren Vitamintruck getestet hatten, suchte auch ich die Duschen zwecks technischen Dienstes auf.

Nachdem wir uns alle landfein gemacht hatten stand einer Besichtigung Rovinj's nichts mehr im Wege.
Das malerische Rovinj ist eine idyllische Kleinstadt zwischen Porec und Pula gelegen und für mich eine der schönsten Städte Kroatiens, vorallem wegen der Altstadt mit ihrem Labyrinth aus engen Gassen und Häusern.

An der pulsierenden Uferpromenade beschlossen wir, gleich eines der ersten Restaurants aufzusichen, was ich als keine gute Entscheidung entpuppte. Das Essen war geschmacklich eher Mittelmaß und im Teller sehr übersichtlich. Es war das einzigste Mal, dass wir mit dem Essen Pech hatten.

Nach diesem kulinarischen Fehlgriff begaben wir uns in die romantische Altstadt, dem Zentrum von Rovinj. Vorbei an etlichen Sehenswürdigkeiten, Cafes und Restaurant gelangten wir zum Wahrzeichen der Stadt, der Basilika Euphemia, die über der Altstadt thront.

Unser abendlicher Spaziergang liessen wir an der Uferpromenade ausklingen. Da noch keiner von uns müde war, bogen wir auf dem Rückweg zur Marina in eine der malerischen schmalen Seitengasse ab und genossen ein wenig das 'La Dolce Vita' bei leckeren Cocktails bevor es endgültig zurück aufs Boot ging.

Im Cockpit liessen wir diesen tollen Urlaubstag mit mehreren Sundownern und einem herrlichen Blick auf das Panorama der beleuchteten Altstadt ausklingen. Störend wirkten dabei nur die Crew's der österreichichen Regatta, die bis spät in die Nacht feierten. Kein gutes Beispiel für 'gute Seemannschaft'.

 4.Tag Dienstag, 09.09.2014, Rovinj - Porec

Da es uns am Abend vorher in der Altstadt so super gefallen hatte, beschlossen wir noch vor dem zubett gehen, am frühen Morgen Rovinj nochmals einen Besuch abzustatten. Das Aufstehen fiel uns deshalb heute Morgen ziemlich leicht und wir liessen uns beim Anblick des malerischen Örtchens das zeitige Frühstück besonders gut schmecken.
Durch das Balbi Tor gelangten wir, wie am Abend zuvor, in die malerische Altstadt und wir liessen uns ein zweites Mal vom einzigartigen Flair und dem italienischen Charme der Altstadtgassen verzaubern. Diesmal aber bevor die ersten Tagestouristen ankamen.

Oben auf der Bergkuppe angekommen, genossen wir auf dem Platz vor der Basilika den phantastischen Blick über die vielfältige Inselwelt vor der Küste und auf den Zlatni-Naturpark, der uns für den anstrengenden Aufstieg entschädigte.

Nach zahlreichen Photos genehmigten wir uns am Platz Marsala Tita noch schnell einen Espresso, bevor wir an der Hafenpromenade vorbei zu unserem Boot und zu Hermann zurückkehrten.

Dort hiess es gleich 'Leinen los'. Auch heute ist wieder so ein Tag mit Null Wind, dafür aber mit herrlichem Sonnenschein. Deshalb beschlossen wir spontan, noch zwischen den Inseln Sveti Andrija und Maskin eine Badestop einzulegen, bevor es zurück nach Porec gehen sollte. nach knapp 2sm fiel auch schon der Anker auf 5m Wassertiefe und wir verbrachten zwischen den beiden Inseln einen erholsamen Vormittag mit Schwimmen und Tauchen im türkisblauen Nass sowie mit leckeren flüssigen wie festen Snacks.

Nach einem letzten Espresso holten wir den Anker auf, umrundeten die Inseln und legten Kurs auf das nahe Porec. Den ganzen Tag über liess uns auch heute der Wind leider wieder im Stich, sodass wieder das monotone Tuckern unseres Diesels uns begleitete. Aber daran hatten wir uns schon lange gewöhnt.

Zur Abwechslung hatten Hermann und Reno die Idee, unseren üppigen Speiseplan mit frischgefangenen Fisch zu erweitern. Sie bemühten sich auch redlich doch zum guten Schluss schmeckte auch das kühle Hopfenkaltgetränk ganz lecker und das Cockpit musste nicht gereinigt werden.

Gegen 15:30 Uhr erreichten wir die Hafeneinfahrt von Porec. Direkt hinter dem Wellenbrecher liessen wir den Anker für ein letztes erfrischendes Bad im etwas trüben Wasser fallen.
Eine gute halbe Stunde später machten wir bereits die Leinen am Schwimmsteg gegenüber der Aussenmole der Marina fest.

Obwohl die Boxengasse ziemlich eng war, hatte das Anlegen relativ gut und geräuschlos geklappt, der obligatorische Anleger schmeckte natürlich wieder mal besonders gut. Auch hier in der Marina waren die Duschen sehr sauber. WLAN-Empfang hatten wir auch, zwar nur in der Nähe des Büros, dafür aber kostenlos.

Gegen Abend und nach der Vernichtung der letzten Flasche 'Captain Morgan' waren wir dann alle landfein. Vorbei an etlichen Kleinkunstbuden flanierten wir entlang der Hafenpromenade bis zur Spitze der Halbinsel.

Am Grand Hotel Palazzo bogen wir rechts ab und tauchten in die sehr belebte Altstadt ein. Natürlich mussten wir an einem der zahlreichen Souvenirläden einen Zwischenstop einlegen und so hatten auch die Daheimgebliebenen noch was von unserem Törn.

Irgendwo in der Altstadt fanden wir in einem der zahlreichen Restaurants noch 6 freie Plätze. Jeder von uns bestellte Pizza die uns allen super schmeckte und das auch noch für wenig Geld.

Pappsatt entdeckten wir anschliessend noch einige kulturellen Sehenswürdigkeiten der Altstadt, wie z.B. die Euphrasia Basilika, und statteten einigen Boutiquen noch einen Besuch ab. Wegen dem plötzlich einsetzenden Regens verspürten wir allerdings dann keine Lust mehr, in das bunte und aufregende Nachtleben von Porec einzutauchen und kehrten zur Marina zurück.

Auf dem Boot besorgten wir uns gleich den aktuellen Wetterbericht und der sah leider für den nächten Tag nicht gut aus. Geplant war, am nächsten Tag in Umag zu übernachten, dort auszuklarieren und direkt weiter nach Triest zu segeln/dieseln. Nach einer kurzen Besprechung beschlossen wir, bereits morgen in unseren Heimathafen zurück zu kehren. Von dort aus hätten wir nämlich auch die Möglichkeit, am Donnerstag mit unseren PKW's nach Triest zu fahren. Mit einem schönen Sonnenuntergang scheint es wohl auf diesem Törn vorbei zu sein.
Nach einem letzten Absacker verschwand jeder etwas betrübt in seine Koje und es wurde schnell ruhig auf dem Boot.

 5.Tag Mittwoch, 10.09.2014, Porec - Portoroz

Unser Frühstück fand heute bei Nieselregen zum ersten mal in der Pantry statt. Immerhin, das eincremen mit Sonnenmilch blieb uns heute erspart. Pünktlich zum Ablegen hörte es jedoch zu regnen auf und mit Hilfe des Bugstrahlruders schafften wir es auch irgendwie, aus der engen Box herauszukommen. Direkt am Eingang der Marina machten wir längsseits fest und klarierten aus. den Umweg über Umag hatten wir uns so erspart.

Der Rückweg, vorallem an der unspektakulären Küste zwischen Umag und Novigrad vorbei, verlief ereignislos. Trotz des trüben und deutlich kühleren Wetters war die Stimmung sehr gut, was bestimmt an den festen und flüssigen Snacks, die auf der Fahrt vernichtet wurden, lag.

Die knapp 25sm nach Slowenien erreichten wir ohne Zwischenstop und hatten direkt in Piran einklariert. Danach umkurvten wir die Halbinsel in Richtung Triest und konnten jetzt sogar die Segel setzen, da der Wind etwas zulegte. Bei einer bescheidenen Geschwindigkeit bekam Hermann schon wieder Lust auf Fisch und wieder wurde die Angel gebadet ohne sichtbares Ergebnis.

Nach einer Stunde machten wir die erste Wende auf diesem Törn und legten Kurs auf Portoroz.
Das Anlegen zwischen den beiden Pfosten war für uns etwas ungewöhnlich, klappte aber irgendwie doch ganz gut. Zumindest boten wir keine Kulisse für ein Hafenkino und die Anspannung fiel schnell von allen ab.

Noch während des Anlegers holte ich mir unter den kritischen Blicken von P., Sabine und Susanne bei windfinder die aktuelle Wettervorhersage ein und zur Sicherheit lud ich mir noch die neusten Grib-Files herunter. Beide Quellen sagten für Morgen leider Dauerregen vorraus, Hermann und Reno konnten schon mal vorsorglich die Autoschlüssel bereit legen.

Aber noch war das Wetter gut und wir konnten einigen schöne Bilder vom Sonnenuntergang in der Bucht von Piran machen bevor wir ein nettes Lokal direkt an der Strandanlage fanden. Wieder einmal war das Essen köstlich und reichhaltig, auch der Wein mundete jedem von uns.

Mit vollem Bauch schlenderten wir zurück zum Boot, arbeiteten noch etwas an der Vernichtung unserer Alkoholvorräte und fielen mehr oder weniger geräuschvoll in die Kojen.

 6.Tag Donnerstag, 11.09.2014, Portoroz - Triest - Portoroz (Hafentag)

Als ich aus meinen Träumen erwachte, dachte ich, es trommelt jemand an unsere Dachluke. Schnell begriff ich jedoch, dass der Grund für dieses Geräusch der heftige Regen war. Da sich heute verständlicherweise niemand freiwillig zum Brotholen meldete, schnappten Hermann und ich nicht nur die Bordkasse, sondern auch 2 große Regenschirme.

Und tatsächlich hatten wir es irgendwie geschafft, das Brot trocken aufs Boot zu bekommen. Unter strömenden Regen und ohne Eile nahmen wir unser Frühstück wieder in der Pantry zu uns. Immerhin wurde jeder gut satt.

Mit unseren Wagen und 3 Regenschirme, fuhren wir die ca. 30km nach Triest. Vorbei an nicht photogenen Vororte fanden wir Dank unseres Navis gleich ein Parkhaus in der Nähe des Stadtzentrums. Mit den aufgespannten Regenschirmen liefen wir, ständig irgendwelchen Pfützen ausweichend, in Richtung Zentrum.

Schon bereits 2 Strassen weiter flüchteten wir in eines der zahlreichen Cafes und genossen einen leckeren Espresso. Schließlich sind wir ja in der Kaffeehauptstadt Europas, die scheinbar auch die Regen-Hauptstadt Europas ist.

Nach dieser Stärkung erreichten wir nach einigen Häuserzeilen weiter den Canal Grande und verschwanden auch dort schnell in einem Cafe.

Wir hatten vergeblich darauf gehofft, dass der Regen nachlies, im Gegenteil, er wurde immer heftiger. Wir bildeten einen ziemlich nassen Stuhlkreis und beschlossen einstimmig, die Rückreise nach Portoroz unverzüglich anzutreten. Nach nicht einmal 2 Stunden waren wir von Innen mit Espresso vollgepumpt und von Aussen nass 'wie eine Katze'.

Vorher stiess ich noch schnell vor bis zur Piazza dell'Unita d'Italia (Platz der Einheit Italiens), die von neoklassischen und barocken Gebäuden umsäumt ist. Falls es mal nicht regnet, läd dieser schöne Platz mit seinen Cafes und Eisdielen zum Flanieren und zum Ausruhen ein. Zur Dokumentation machte ich noch schnell 2-3 Bilder.

Auf schnellsten Wege eilten wir zurück zum Parkhaus und in weniger als einer Stunde erreichten wir wieder unsere Marina in Portoroz. Gücklicherweise befindet sich auf dem Gelände zwei Wäschetrockner, sodass alle nassen Klamotten schnell in einen der beiden Trockner verschwanden. Immerhin wurden sie so wieder trocken.

In trockenen Klamotten eingepackt verbrachten wir den restlichen Nachmittag mit Spielen und diskutieren.
Am Abend war der Regen auf einmal verschwunden und wir konnten aus unseren Löchern krabbeln. Wir liefen am Ufer entlang und suchten ein Restaurant ganz in unserer Nähe auf. Als positives Highlight des Tages hatten wir dort sehr lecker gegessen und getrunken.

Den restlichen Abend haben wir wieder in der Pantry mit einem tollen Spiel verbracht (weiß leider nicht mehr wie es heißt). Natürlich habe ich als Neuling, zusammen mit Susanne, gleich gewonnen.
Müde verzog sich jeder irgendwann am Abend in seine Koje. Morgen soll es nicht mehr regnen und wir wollen deshalb noch in der Bucht von Triest die Segel setzen.

 7.Tag Freitag, 12.09.2014, Portoroz - Portoroz

Heute morgen das Wetter etwas besser, es regnet mal nicht, aber die Temperaturen waren doch eher schon herbstlich. Nach einem etwas längerem Frühstück liefen wir zum letzten Mal aus. Da in der Bucht mal wieder kein Lüftchen wehte, mussten wir durch die gesamte Bucht motoren.

Direkt am Ausgang der Bucht ankerte der fünfmastige 'Royal Clipper', das größte Segelschiff, das zurzeit auf den Weltmeeren kreuzt. Natürlich mussten wir gleich dieses schöne Luxus-Kreuzfahrtschiff umrunden und photographisch für die Nachwelt festhalten. Interessant zu beobachten war die Plattform, die vom Heck herabgelassen werden konnte und so einen bequemen Zugang zum Wassersport ermöglicht.

Da hier ausserhalb der Bucht ausreichend Wind vorhanden war, konnten wir gleich nach dem Umrunden die Segel setzen. Eine mittlere Brise schobt uns gemächlich mit immerhin 3-4 Knoten nordwärts in die Bucht von Triest und wir genossen entspannt unseren letzten Urlaubsnachmittag.

Glücklicherweise war die See ziemlich glatt, weshalb Reno uns alle mit verschiedenen süßen Snacks und vorallem mit Espresso verwöhnen konnte. Seit dem Besuch in Triest litten wir nämlich alle unter einer Espresso-Entzugserscheinung.

Nachdem wir mehrmals in der großen Bucht hin- und herkreuzten und dabei fleissig die Wende und Halse übten, war nach ca. 4 Stunden wegen Windmangels der Spass vorbei. Zum letzten Mal holten wir die Segel rein und unser treuer Rudolf brachte uns zurück zur Marina.

Nach dem erfolgreichen Festmachen genossen wir zum letzten Mal den obligatorischen Anleger. Danach kreierten wir extra für Sabine und Hermann, die 2 mittlerweile ehemaligen Nichtseglern, einen kleinen Nachmittagssnack, da beide leider schon anschließend die Heimreise antreten mussten.

Nach der reibungslosen Abnahme des Bootes stand für uns vier ein Spaziergang zu einem nahen Restaurant mit wunderbarem Ausblick über die Bucht von Piran an diesem Abend auf dem Programm.
Mit gut gefüllten Bäuchen liessen wir den letzten Abend mit dem Entsorgen der letzten alkoholischen Getränken gemütlich im Cockpit ausklingen. Morgen steht noch mit den Besuch in Beld das letzte touristische Highlight dieses Urlaubs auf dem Programm.

 8.Tag Samstag, 13.09.2014, Portoroz - Bled - Rieschweiler-Mühlbach

Nach einer ruhigen und trockenen Nacht werde ich zum letzten Mal Brot holen geschickt, während P., Susanne und Reno die letzten Reste aus unserem Kühlschrank zu einem spartanischen Frühstück zusammen stellten. Nach dem letzten Aufklaren verstauten wir unser Gepäck in unseren Wagen und verabschiedeten uns von unserem freundlichen Vercharter.

Kurz vor der österreichischen Grenzen machten wir noch einen kleinen Umweg zur Burg von Bled (früher Burg Veldes) oberhalb des stark vom Tourismus geprägten gleichnamigen Städtchen, was unbedingt erlebenswert ist.

Von ihren beiden Burgterassen geniesst man einen grandiosen Ausblick auf die Julischen Alpen und natürlich auch auf den Bleder See mit seiner Marienkirche auf der kleinen Insel, welche man mit einem traditionellen offenen Holzboot, der Pletna, erreichen kann.

Die mittelalterliche Burg erhebt sich auf einem ca.150 Meter hohen Felsen direkt über dem See und gilt als die älteste Burg Sloweniens. Sie besteht aus mehreren Bauten,die sich um einen Innenhof herum befinden und mit Treppen untereinander verbunden sind.

Im oberen Burghof befindet eine Kapelle aus dem 16. Jahrhundert mit verschiedenen, gut erhaltenen Fresken sowie ein interessantes Museum, welches sich hauptsächlich mit der Geschichte von Bled beschäftigt. Es werden sehr anschaulich, unterstützt durch multimediale Effekte, die einzelnen Stationen der historischen Entwicklung mit der jeweilig für diese Zeit typische Ausstattung gezeigt. Man gewinnt so eine Vorstellung über die Wohnkultur in diesen einzelnen Zeitabschnitten.

Nachdem wir uns einer ca. 2 stündigen Besichtigungstour für jeweils 6 Euro unterzogen hatten und unser Benzintank mit günstigen Benzin proppevoll war,traten wir endgültig unsere Heimreise über die Alpen in die schöne Pfalz an.

Nach einer angenehm stressfreien Fahrt erreichten wir gegen 22:00 Uhr wieder unseren Heimatort. Eine schöne Reise ging wie immer viel zu früh zu Ende. Aber nach dem Urlaub ist ja bekanntlich vor dem Urlaub, speziell für Reno und mich heisst es nämlich schon Freitags wieder Seesack packen und im Flieger nach Mallorca verschwinden.


 Resumee:

Wieder einmal hatte sich eine tolle Crew zusammengefunden. Ständig gab es etwas zu lachen, uns wurde es deshalb nie langweilig und unser Photoapparat musste desöfteren Überstunden machen. Das Wetter war bis Mittwoch super, Donnerstags total verregnet und ab Freitag eher durchwachsen. Leider kann man das Wetter nicht beeinflussen, aber wir hatten das Beste draus gemacht.
Wir hatten wieder ein sehr schönes und sehr geräumiges Boot erwischt, alle Marinas waren durchweg sehr sauber und das Personal überall sehr freundlich und hilfsbereit, so macht chartern Spass !
Unser Törn führte uns zu den schönsten Hafenstädten Istriens mit ihren beeindruckenden historischen Altstädten die einen unverwechselbaren mediterranen Charme ausstrahlen. Leider hat sich das aber herumgesprochen, da alle besuchten Orte touristisch stark frequentiert waren.
Unsere Bordküche blieb auf diesem Törn meistens kalt, da das Essen in den Restaurants (mit Ausnahme von Rovinj) durchweg sehr lecker und noch dazu preisgünstig war.
Wir werden in Kroatien auf jeden Fall wieder chartern, das nächste Mal aber weiter südlich, z.B. im Gebiet um Zadar, was noch gut von uns zu Hause mit dem eigenen PKW zu erreichen ist.

Bedanken möchte ich mich auf jeden Fall noch bei Angelika und Leo Germann von Nubis-Segelreisen in Pirmasens, die alles super professionel gemanagt hatten. Ihre Dienste nehmen wir Männer in einer Woche noch einmal in Anspruch, dann geht's nach Mallorca und Cabrera.

Abschließend hoffe ich, dass mit diesem Bericht und den vielen Bildern vielleicht bei dem einen oder anderen Leser, der es tatsächlich bis hier durchgehalten hat, ein paar Erinnerungen an frühere Törns wieder geweckt wurden.
Vielleicht wurden auch einfach nur schöne Träume geweckt von einem Urlaub ausserhalb der 4-Sterne-all-inclusive Klasse mit ihren Staus an Buffets und überfüllten Stränden.

Helmut Sommer