1.Tag Freitag, 19.09.2014, Rieschweiler-Mühlbach - Palma de Mallorca
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Für Christof, Reno und mich begann die Reise bereits am Freitagmittag. Treffpunkt war bei mir in Rieschweiler-Mühlbach, wo wir
frühzeitig nach Hahn aufbrachen. Nach einer ereignislosen Fahrt, die allerdings immer wieder zur Schleichfahrt verkümmerte,
erreichten wir den Parkplatz von Hahn. Zu Fuß liefen wir die kurze Strecke zum Terminal und checkten ein.
Im Gegensatz zum letzten Mal reichte es noch für ein letztes Bier gegen die Flugangst bevor unser Flieger pünktlich abhob.
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Auch der Flug über die Wolken inklusibve der Landung waren unspektakulär und die Gepäckausgabe funktionierte ebenfalls
reibungslos. Rund 20 Minuten später sassen wir drei in einem Taxi Richtung Palma. Ein perfekter Beginn.
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Das Taxi lieferte uns direkt an unserem Hotel Hotel Armadams ab, wo ich online unser Zimmer vorab reserviert hatte.
Das Einchecken klappte zügig und wir konnten gleich unser 3-Bett-Zimmer beziehen,
welches sehr sauber und geräumig war.
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Aufgrund der äusserst trockenen Luft im Flugzeug und in Palma, waren unsere
Kehlen ziemlich ausgetrocknet und so kam es, dass wir bereits bei der ersten Guinness-Bar
hängen blieben.
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Nach der leckeren Stärkung starteten wir unseren kulturellen Spaziergang durch Palma.
Natürlich pilgerten wir zuerst an das Wahrzeichen Palmas, die Kathedrale 'La Seu', direkt oberhalb vom Parc del la Mar.
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Über die Prachtallee 'Paseig des Born' bogen wir in die Altstadt ein.
Unsere Lieblings-Tapasbar fanden wir selbstverständlich gleich wieder und konnten gerade noch
3 freie Plätze ergattern (wir hatten leider nicht vorbestellt).
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Mit leckeren Tapas gestärkt bogen wir um die nächste Ecke und verschwanden in der Edelbar 'ABACO',
die zwar mit durchschnittlich 16 Euronen (ca. 32DM !!) pro Cocktail nicht ganz billig ist,
aber ein Besuch absolut wert ist. Nach der Besichtigung des oberen Stockwerkes, wo man in die Zeit um
1900 sich zurückgesetzt fühlt, fanden wir gerade noch 3 freie Plätze im Atrium direkt neben dem
Springbrunnen. Mit klassischer Musik berieselt, genossen wir einen süffigen Cocktail.
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Anschliessend trafen wir Ralf am Eingang zur Altstadt direkt an der ehemaligen Seehandelsbörse
und selbstverständlich gab es gleich ein Willkommensbierchen am Paseo Maritimo.
Natürlich gab es vom letzten gemeinsamen Törn in Kroatien noch viel zu erzählen, sodass ein
Bierchen nicht ganz ausreichte.
Inzwischen war es schon etwas später geworden und nachdem wir kurz vor unserem Hotel uns noch ein
leckeres Guinness gegönnt hatten, fielen wir alle müde und etwas
schwindeling von den vielen kulturellen Eindrücken in unsere Kojen.
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2.Tag Samstag, 20.09.2014, Palma de Mallorca
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Gut ausgeruht hatten wir schnell unsere Taschen gepackt und machten uns nach dem Auschecken direkt auf den Weg
zur Marina. Am Eingang wartete bereits unser letztes Crewmitglied Tobias auf uns, sodass unsere
Crew jetzt komplett war (eigentlich waren wir sechs, aber Sven musste leider kurz vorher absagen,
sehr Schade).
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Beim Vercharterer am Steg angekommen, gab es gleich die erste Überraschung. Unser Boot,
eine Beneteau Oceanis 40, war nicht da, stattdessen bekamen wir eine etwas ältere Bavaria 46.
Nachdem wir unser Gepäck aufs Boot gebracht hatten, erstellen wir unseren Einkaufszettel. Bevor Christof,
Ralf, Reno und Tobias sich auf den Weg zum Supermarkt machten,
berieten wir uns nochmal. Irgendwie fehlte uns das Vertrauen in dieses Boot, es war
zwar sauber und sehr geräumig, zeigte aber die eine oder andere Alterserscheinung,
ausserdem konnten beide Segel nur mit vereinten Kräften ein- und ausgeholt werden.
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Nach einer kurzen aber heftigen Diskussion mit unserem Vercharterer, wurde uns schließlich doch unser
bestelltes Boot zugesagt, allerdings erst ab 16:00.
Da wir sowieso heute nicht mehr auslaufen wollten, war uns das egal.
Etwas erleichtert suchten wir gleich am Eingang der Altstadt ein Restaurant auf und
nahmen zur Stärkung gleich mehrere Shantys zu uns.
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Pünktlich um 16:00 war unser neues Boot bezugsbereit und schnell war unser Gepäck im Inneren verschwunden.
Anschliessend machten sich die vier Jungs gleich auf zu Supermarkt, während ich mich um die
Bootsabnahme kümmerte. Da das Boot top in Schuss war, dauerte die Abnahme nur ca. eine Stunde
und kurze Zeit später waren auch die Einkäufer zurück.
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Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung. Christof, Reno und Tobias wollten lieber an Bord chillen, Ralf und ich dagegen hatten noch Lust auf Kultur und wollten Palma noch genauer erkunden.
Durch verwinkelte Gassen mit unzähligen Geschäften kamen wir diesmal bis zum Plaza Major, dem Hauptplatz der Innenstadt. Er ist umgeben von stattlichen Häusern in denen sich etliche Cafes und Restaurants befinden.
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Am späten Nachmittag kehrten wir voller neuer Eindrücke zum Boot zurück und nach nach einer längeren Bierpause machten wir uns gemeinsam auf den Weg in die Altstadt um in einer Seitengasse gar nicht mal so schlecht zu essen.
Den restlichen Abend verbrachten wir pappsatt auf unserem Boot und jeder suchte frühzeitig seine Koje auf wohin er mehr oder weniger geräuschvoll verschwand.
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3.Tag Sonntag, 21.09.2014, Palma de Mallorca - Cabrera
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Beim ersten Sonnenstrahl erwachte ich aus meinen Träumen und machte mich gleich Richtung Altstadt auf, um frisches Brot einzukaufen.
Der Rest der Crew bereitete währendessen das Frühstück in der Pantry zu, warum gerade in der Pantry weiss ich leider nicht mehr.
Nachdem die beiden Wassertanks befüllt waren, die Sicherheitseinweisung durchgeführt und der Motorölstand geprüft war,
legten wir relativ früh ab, schließlich hies unser erstes Ziel die Naturschutzinsel Cabrera.
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Direkt nach dem Ablegen installierte Ralf noch seine neue Errungenschaft, seine Dash-Cam, an der oberen Dachluke um ab jetzt alles
mitdokumentieren zu können (man muss ja schliesslich mit der Zeit gehen). Selbstverständlich hatte der kurzfristig eingesetzte Bord-Betriebsrat keine
Einwände dagegen und stimmte einstimmig zu.
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Nachdem Ralf auch noch den linken Aussenbordlautsprecher repariert hatte, konnten wir endlich unseren ersten Ableger des Törns zu uns nehmen und
die Urlaubsstimmung stellte sich sogleich ein.
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Nach dem Verlassen der Hafenanlage von Palma setzten wir Kurs auf Cabo Blanco, das östliche Kap der Playa de Palma, mit seinem hohen Leuchtturm.
Da der Wind sich heute eine Auszeit nahm, mussten wir uns schnell wieder an das monotone Tuckern unseres Diesels gewöhnen. Dafür war die Fahrt aber für
alle sehr entspannt, der Diesel und der Autopilot erwiesen sich einmal mehr als tolles Team.
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Direkt hinter dem Cabo Blanco änderten wir unseren Kurs auf 138Grad, direkter Kurs Nordspitze von Cabrera.
Nach ca. 14sm erreichten wir die Nordspitze der Hauptinsel, umfuhren das Kap in östlicher Richtung und steuerten die Cala Es Burri an,
wo 8 weisse Bojen zum Festmachen ausgelegt sind. Das Festmachen an der Boje klappte schon beim ersten Anlauf und so konnten wir gleich das
erste Bojenbier des Törns zu uns nehmen.
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Es folgte ein herrlich erfrischendes Bad in türkisblauem Wasser und eine Dingi-Expedition zum benachbarten Ufer.
Nach einem kurzen festen und flüssigen Snack verliesen wir die tolle Bucht und steuerten nordwärts um die Insel herum.
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Vorbei an der Cala Gandulf mit der bekannten 'blauen Gotte' erreichten wir ein gute halbe Stunde später die Einfahrt zur Lagune.
Natürlich drosselten wir sofort unsere Geschwindigkeit auf 2 Knoten, da es ansonsten unter Umständen teuer werden kann und steuerten eine der weissen Mooringboje an.
Um in der Bucht übernachten zu dürfen ist der Besitz eines sog. Permits erforderlich, welches durch die spanische Naturschutzbehörde ausgestellt wird.
Bei uns erledigte diese Anmeldung unser Vercharterer und die Gebühr hatten wir bereits im Voraus bezahlt, somit stand der Übernachtung nichts mehr im Wege.
Direkt nach dem Boje-Anlege-Bier machten Ralf und ich das Dingi startklar. Reno spielte anschliessend Taxi und brachte uns beide hinüber zur Insel Cabrera zwecks
kultureller Wanderung und Burgbesichtigung.
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Unser Weg führte uns am einzigen Ort auf Cabrera vorbei hinauf zum Kastell. Vorbei an unzähligen Eidechsen,
deren Art nur hier auf Cabrera vorkommt, also endemisch sind, erreichten wir nach bereits 20 Minuten die Festung.
Ursprünglich diente die Festung dem Schutz vor Piratenüberfällen, Anfang des 19. Jahrhunderts war sie dann ein Gefängnis für ca. 9000 französische Kriegsgefangene,
von denen nur noch ungefähr 3600 ihre Heimat wieder sahen.
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Von der Festung selbst sind nur noch Ruinen und ein Turm zu besichtigen, von dem man einen phantastischen Panoramablick auf die
Vorzeigebucht mit unserem Boot, die Insel selbst und auf die Nachbarinseln geniessen kann.
Zur Landschaft selbst ist zu erwähnen, dass die Insel sehr felsig und verkarstigt ist. Dafür verantwortlich waren die unzähligen wilden Ziegen, die
aufgrund ihrer Vorliebe für frisches Grünzeug jeden Baumwuchs bereits im Keim erstickten (Aus diesem Grund wurden sie
vor ein paar Jahren alle von der Insel gebracht).
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Nach dem Abstieg und etlichen Bildern machten wir noch eine kleine Ortsbesichtigung, die durch die einzige Strasse, oder besser Weg, führte.
Hier befindet sich übrigens einzige Bar, die Cantina heißt, sowie ein kleines Informationszentrum.
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Zurück auf unserem Boot belohnten wir uns mit erfrischendem Bier und Weinschorle, bevor auch wir kopfüber in die riesige glasklare Badewanne sprangen.
Am Abend zeigte Tobias einmal mehr seine Kochkünste, wie immer mit großem Erfolg und natürlich unter Mithilfe der Hilfssmutjes.
Natürlich schlossen wir das gute und reichhaltige Essen wieder mit Bier und Wein ab. Ein perfekter Urlaubstag neigte sich langsam dem Ende entgegen.
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Die Abgeschiedenheit, kein Krach, das Fehlen jeglicher Fremdlichtquellen, das langsame Versinken der Abendsonne hinter der Einfahrt zur Bucht,
das sanfte Plätschern an die Bordwand macht hier in dieser Bucht eine Übernachtung jedesmal zu einem phantastischen Erlebnis. Deswegen planen wir
immer einen Besuch hier ein.
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Kurz vor dem Zubettgehen sprangen Christof und ich noch einmal ins Wasser. Wir wollen ja sauber unter unsere Decke kriechen.
Nach dem herrlichen Bad hatte Reno noch einen leckeren Vitamintrunk, quasi als Schlummertrunk, für uns zubereitet, der sehr sehr lecker war. Danach
verschwand jeder schnell in seine Koje und durch die leichte Wellenbewegung unseres Bootes wurden wir sehr schnell in einen tiefen Schlaf geschaukelt.
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4.Tag Montag, 22.09.2014, Cabrera - Porto Colom
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Mit Schwimmen in der Bucht und einem Frühstück bei stark bewölktem Himmel begann der Montagmorgen. Da wir heute bis nach Porto Christo hoch wollten,
war heute etwas Eile angesagt. Ich holte nur noch schnell die aktuellen Grib-Daten via Handy als WLAN-Hotspot ein, die jedoch ab dem frühen Mittag nichts Gutes verhiessen.
Zwar wurden nur Windstärken von 5-6 Beaufort gemeldet, die sollten aber jede Menge Regen mit sich bringen.
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Direkt nach Auslaufen aus der geschützen Bucht schob uns eine mittlere Brise für gut 2 Stunden nordwärts, jedoch nahm der Wind am Capo Salina immer mehr zu
und es zogen immer mehr dunkle Wolken auf. Schnell waren die Segel eingeholt und der Diesel musste stattdessen seinen Dienst antreten. Zur Sicherheit
zogen wir alle unser Segelanzug, die Schwimmweste und den Lifebelt an, was man ab Windstärke 5 sowieso machen sollte.
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Da das Wetter erwartungsgemäß stetig schlechter wurde, entschieden wir uns, nur bis Porto Colom zu dieseln und reservierten gleich telefonisch einen Liegeplatz.
Mittlerweile hatte Petrus alle Schleusen geöffnet und es kübelte aus allen Rohren. Ralf, Reno und Tobias hatten sich längst in die Pantry verkrochen, nur Chistof und ich
verharrten pitsche patsche nass im Cockpit. Wir hatten diesen Küstenabschnitt eigentlich in guter Erinnerung, half aber alles nichts, wir mussten irgendwie nach
Porto Colom, schliesslich ist das Leben nun mal kein Ponyhof.
Zum ersten Mal erlebten wir, dass die Leuchttürme Mittags eingeschaltet wurden und SAR-Flugzeuge mehrmals über unsere Köpfe hinweg flogen.
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Nach über 4 zum Teil sehr nassen Stunden ereichten wir endlich völlig durchweicht die schmale Hafen einfahrt von Porto Colom und die Anspannung nahm merklich ab.
Sogar das Anlegen klappte beim ersten Versuch und mittlerweile machte der Regen sogar eine kleine Pause.
Nach ein paar Beruhigungsbierchen hatten wir aber schon das nächste Problem. Im Kühlschrank gab es nur noch feste Nahrung !
Rasend schnell wurde abgestimmt und mit 3 zu 2 Stimmen suchten Christof und Reno freiwillig den nächsten Supermarkt auf.
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Auch das Problem war damit gelöst und vorallem Ralf konnte wieder strahlen wie in der Zahnpasta-Werbung.
Nachdem wir alle wieder in trockenen Tücher waren, zauberte Tobias uns ein tolles Spaghetti-Gericht mit frischimportierten Bier und der Tag war gerettet.
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Mittlerweile hatte es auch endgültig aufgehört zu regnen, sodass wir einen trockenen (zumindest von Aussen) Verdauungsspaziergang in die schicke Altstadt machen konnten.
Der letzte Absacker nahmen wir wieder in der Pantry ein und wir verbrachten eine ruhige Nacht am Schwimmsteg von Porto Colom.
Viele Bilder hatte ich von der heutigen Tour übrigens nicht gemacht.
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5.Tag Dienstag, 23.09.2014, Porto Colom - Cala dOr
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Fortsetzung folgt ... |
6.Tag Mittwoch, 24.09.2014, Cala dOr - Sa Rapita
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7.Tag Donnerstag, 25.09.2014, Sa Rapita - El Arenal
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8.Tag Freitag, 26.09.2014, El Arenal - Palma de Mallorca
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9.Tag Samstag, 27.09.2014, Palma de Mallorca - Rieschweiler-Mühlbach
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