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Saronischer Golf
vom 17.09.2023 - 23.09.2023


Die Crew: Helmut, Ralf, Armin, Reno, Martin, Herrmann (von links)

Boot:  Jeanneau Sun Odyssey 410
Name:  SALTY
Vercharterer:  Athenian Yachts
gebucht bei: Sailing Office Stefan Eschenberg in Köln

 1.Tag Samstag, 16.09.2023, Höhmühlbach - Athen

Abfahrt war bereits halb vier in Höhmühlbach, und nach einem kurzen Zwischenstop in Münchweiler wo Martin bereits auf gepackten Koffern sass, ging es ohne Staus nach Frankfurt. Mit einer kleinen Verspätung hoben wir ab Richtung Süden und nach einem eineinhalb-stündigen Zwischenstop in Zürich landeten wir pünktlich um 15 Uhr Ortszeit auf dem Athener Flughafen.

Obwohl der internationale Flughafen sich ca. 40 km ausserhalb Athens befindet, ist er super an das Nahverkehrsnetz angebunden. Mit der Buslinie X96, die bis nach Piräus fährt, erreichten wir nach gut einer Stunde für 5,10 Euro die Marina Alimos, die sich direkt an der Haltestelle EDEM befindet. Während Reno und ich uns gleich zum Büro des Vercharteres aufmachten, suchten Armin, Herrmann und Martin den nächstgelegenen Supermarkt auf, um das Nötigste einzukaufen.

Nachdem alle Formalitäten erledig waren, war das Boot auch schon bereit zur Abnahme, die recht zügig von statten ging, da das Boot sich in einem absolut top Zustand befand.

Mittlerweile war auch unser sechstes Crew-Mitglied Ralf zu uns gestossen, sodass wir uns gleich zur nächsten Taverne aufmachten, um uns das erste Begrüssungsbier zu genehmigen.

Nach dem Verzehr einer leckeren Pizza ging es zurück zum Boot für den letzten Absacker, bevor jeder nach einem sehr langen Tag ins seine Koje kroch. Morgen ist um sieben Uhr bereits Auslaufen in Richtung saronischer Golf.


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 2.Tag Sonntag, 17.09.2023, Athen - Poros

Heute schafften wir es tatsächlich, pünktlich wie geplant um sieben Uhr auszulaufen. Mit einem phantastischen acherlichen Sonnenaufgang mussten wir zuerst das Verkehrtrennungsgebiet im 90° Winkel überqueren, bevor wir die Segel bei raumen Wind setzen konnten.

Schnell kam die Südküste von Ägina mit ihren reizvollen Badebuchten in Sicht.
Ägina ist die grösste Insel im saronischen Golf und ist berühmt für seine leckeren Pistazien, die in dem dortigen Boden sehr gut gedeihen.

Da wir heute idealen Wind zum Segeln hatten, verzichteten wir auf einen kurzen Badestop und legten direkten Kurs auf die nördliche Einfahrt in den Golf von Poros. Dabei konnte vorallem Armin und Herrmann ihre ersten Segelerfahrungen sammeln und jeder von uns hatte einen riesen Spaß.
Nach rund 30 Seemeilen erreichten wir schliesslich die nördliche Einfahrt der Bucht von Poros, die im Süden von der Insel Poros und im Norden von der Halbinsel Methana begrenzt ist.

Direkt nach der Einfahrt befindet sich im Norden eine hübsche Badebucht und kurze Zeit später fiel der Anker in 5m Tiefe auf sandigen Grund. Schnell waren unsere Klamotten mit den Badesachen getauscht und noch schneller waren wir alle im leider nicht ganz so klarem Nass.

Nach ca. einer Studen hieß es Anker auf und nach knapp 30 Minuten erreichten wir den nördlichen Teil der Stadt Poros.
Wir fanden noch einen der letzten Liegeplätze im nördlichen Stadthafen von Poros, wobei das Festmachen mit Buganker und starkem Seitenwind sich etwas schwierig gestaltete, und da auch der Grund vor im Hafenbecken sich nicht unbedingt als der beste Ankergrund erwies, brauchten wir mehrere Anläufe. Dabei konnte Armin als Neuling und Herrmann als fast Neuling feststellen, das manchmal die Kommunikation in etwas rauheren Tönen geführt werden kann. Direkt beim ersten Anlegerbier wurde natürlich sofort wieder der Urlaubsmodus eingeschaltet.

Nach dem Anlegerbier machten wir uns gleich zu der Sehenswürdigkeit von Poros auf, die historische Turmuhr die hoch über dem Ort ragt und bereits seit 1927 tickt. Dabei führte uns der Weg vorbei an weiß gekalkten Häusern welche sich den Berghang hinauf durch die verwinkelte Altstatdt türmten.

Gleich neben der Turmuhr weht die griechische weiß-blau gestreifte Flagge über einem Fels, der einen sensationellen Blick über die Altstadt, über den schmalen Kanal bis hinüber zur peleponesischen Halbinsel erlaubt. Nach einer ausgiebigen Rast ging es dann wieder durch die romantischen Gassen der malerischen Altstadt zurück zum Hafen.

Zurück im Hafen versorgten wir uns noch mit dem Nötigsten bevor wir an der Uferpromenade entlang das Restaurant OASIS aufsuchten, welches Stefan uns wärmstens empfohlen hatte. Der Tipp war super, denn das Essen schmeckte hervorragend und ein jeder von uns wurde papp satt.

Unser Verdauungsspaziergang führte uns wieder durch die verwinkelten Gassen der Altstadt hoch zum Glockenturm, wo gerade bei Dunkelheit der Anblick der Altstadt und des Hafens eine Aura von unvergleichlicher Schönheit verleiht.
Morgen geht es weiter nach Ermioni, der Wetterbericht hat wieder tollen Segelwind vorrausgesagt.


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 3.Tag Montag, 18.09.2023, Poros - Ermioni

Heute morgen konnten wir alle etwas länger schlafen, der Hafen hatte sich doch sehr stark gefüllt und um grösseren Ankersalat zu vermeiden, warteten wir, bis die eine oder andere Yacht abgelegt hatte.
Die Wartezeit nutzten wir sinnvoll zum obligatorischen Gruppenbild und zu einem Besuch in einer Taverne zwecks zweiten Frühstücks.
Letztendlich hat es uns aber doch erwischt und anstatt um 11 Uhr konnten wir uns erst nach einigem Manövrieren und der tollen Mithilfe einer benachbarten Crew um 12 Uhr in Richtung Ermioni aufmachen.

Nach einem letzten Blick auf die Uferpromenade mit ihren farbenfrohen, neoklassizistischen Gebäuden verliessen wir die Bucht von Poros in südlicher Richtung und legten Kurs auf die ca. 7 Seemeilen entfernte Inselgruppe Tselevinia.

Wir umfuhren die Inselgruppe auf ihrer Südseite und legten Kurs 270°. Wie in der Wettervorhersage vorrausgesagt, hatten wir tollen raumen Wind und so mancher Geschwindigkeitsrekord hatte nur eine kurze Lebensdauer, bevor er wieder abwechselnd von Armin, Martin, Herrmann, Reno und Ralf geknackt wurde.

Früher als geplant erreichten wir die Bucht von Ermioni und da der kleine Hafen bereits voll war, ankerten wir im Norden der Hafenbucht, die guten Schutz vor dem vorherschenden Wind bietet, allerdings aber auch schnell ziemlich flach wird. Wir fanden gerade noch einen letzten Ankerplatz, der beim Schwojen teilweise nur knapp einen Meter Wasser unterm Kiel hatte.
Ermioni liegt an der peleponnesischen Halbinsel und ist natürlich nicht so spektakulär wie Poros oder Hydra, besticht aber durch seinen ruhigen idyllischen Charakter, und man kann herrlich in das griechische Alltagsleben eintauchen.

Da das Wasser doch relativ trüb war, hatte keiner von uns grosse Lust zum Baden. Armin, Herrmann, Martin und Reno nutzten deshalb die Zeit, um ihre Dingi-Fahrkenntnisse zu perfektionieren. Ralf und ich widmeten uns lieber dem Dionisos-Kult....

Den Abend verbrachten wir in einer malerischen Taverne direkt am Hafen bei sehr leckerem griechischen Essen.
Nach einem letzten Absacker verkroch sich der eine Teil der Crew in seine Koje. Da die Wassertiefe unterm Kiel ziemlich kanpp war und das Boot stark schwojte, hielten Ralf, Reno und ich abwechselnd Ankerwache, sicher ist sicher.....


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 4.Tag Dienstag, 19.09.2023, Ermioni - Porto Cheli

Auf einer Yacht, die in einer Bucht vor Anker liegt, wach zu werden ist immer wieder ein phantastisches Erlebnis. Die Sonne lugte schon über die Hügel, als einer nach dem anderen aus seiner Koje kroch. Schnell war das Dingi klar und während Ralf den Kaffee aufbrühte, machten sich Armin und Martin auf direktem Wege mit dem Dingi auf zum Hafen, um leckeres Frühstück zu besorgen.

Nach dem Frühstück hiess es dann gleich Ankerauf und Reno steuerte uns direkt zur Nachbarinsel Dokos, wo wir einen Ankerstop in der grossen Bucht Ormos Skintos einlegten, die fast eine Seemeile tief ins Land schneidet. Man sollte allerdings relativ nah ans Ufer heranfahren, bevor man den Anker wirft, da die Wassertiefen relativ schnell zunehmen.

Schnell waren unsere Klamotten mit den Badesachen getauscht und schon genoss jeder das erfrischende Nass im glasklaren Wasser.

Schweren Herzens verliesen wir nach einer guten Stunde diese Traumbucht und legten Kurs Richtung Porto Cheli, wo wir in der neuen Marina einen letzten Liegeplatz reservieren konnten.
Zuerst kamen wir unter Segel noch gut voran, doch je näher wir dem argolischen Golf kamen, schlief der Wind nach und nach ein. Höchste Zeit, endlich die Baumbar zu eröffnen welche gleich sich einem hohen Besucheransturm zu erwehren hatte.

Bereits am frühen Nachmittag erreichten wir die fjordähnliche Einfahrt nach Porto Cheli mit ihren zauberhaften Ankerplätzen rundherum.
Nachdem wir uns per Funk angemeldet hatten stand auch schon ein Marinero bereit, um uns beim Anlegen mit Mooring am Aussensteg behilflich zu sein. Wir waren alle total überrascht, wie sauber die Marina war und das zu einem Preis von 60 Euro. Da hätten wir in Kroatien leicht das Doppelte hingelegt.

Nachdem unsere Batterien am Landstrom hingen und sich allmählich wieder aufluden und unsere Wassertanks wieder gefüllt waren, kümmerten wir uns um unseren Elektrolyt-Haushalt, der dringend niveliert werden musste. Und so fanden wir uns schnell in einer gemütlichen Taverne direkt am Stadthafen wieder und gönnten uns einen ersten Hopfensmoothie in Porto Cheli.
Porto Cheli selbst gefiel uns nach dem Besuch von Ermioni und Poros nicht ganz so gut, allerdings war es ruhig und die Versorgungsmöglichkeiten sind auf Grund der touristischen Infrastruktur bestens. So konnten wir uns mit den wichtigsten Vorräten neu eindecken.

Zur späteren Stunde fanden wir ein idyllisch zwischen ausladenden Bäumen gelegenes Restaurant,wo wir für wenig Geld ein sehr schmackhaftes Essen serviert bekamen und alle wurden mal wieder papp satt.
Nach dem obligatorischen letzten Absacker im Cockpit fand auch heute jeder wieder sicher seine Koje und es wurde sehr schnell ruhig auf dem Boot.
Hier haben wir den westlichsten Punkt unserer Reise erreicht, ab morgen geht es wieder zurück.


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 5.Tag Mittwoch, 20.09.2023, Porto Cheli - Hydra

Da Porto Cheli alles in allem doch etwas traurig und verlassen wirkte, schmissen wir schon gegen sieben Uhr unsere Leinen los um in der hübschen kleinen Bucht am rechten Eingang dieser fjordählichen Hafen- und Ankerbucht zu frühstücken und ausgiebig dem Wassersport zu frönen.

Schweren Herzens holten wir nach knapp 2 Stunden den Anker auf und legten Kurs Richtung Hydra, unserem heutigen Tagesziel.
Da auch heute der Wind sich eine Auszeit nahm, mussten wir die ganze Strecke entspannt motoren.
Vorbei an Spetses und entlang der Südküste der Insel Dokos, die hier keinerlein Ankerplätze bietet erreichten wir die langgezogene Insel Hydra, der absolute Höhepunkt unserer Reise.

Ursprünglich hatten wir geplant, direkt im kleinen Stadthafen von Hydra festzumachen, bekamen aber von Stefan den Tipp, nicht im engen Hafen von Hydra festzumachen, da hier Ankersalat aufgrund der Enge und fehlender Steginfrastruktur an der Tagesordnung war, sondern eine Seemeile weiter in der malerischen Bucht von Mandraki zu ankern. Eine gute Entscheidung, wie sich später bei dem Besuch in Hydra herausstellte. Wir hatten selten so ein interessantes Hafenkino erlebt.

Das Ankermanöver klappte überraschenderweise gleich beim ersten Mal und nachdem Martin und Ralf die beiden Landleinen sicher ausgebracht hatten (bei unserem ersten Griechenlandtörn im Jahr 2019 hatten sie ja fleissig geübt), hielt es keinen mehr an Bord.

Nach einem ausgiebigen Bad im glasklaren Wasser wurde so langsam, zumindest bei Armin, Ralf und mir, unser kultuelles Interesse geweckt. Martin brachte uns mit dem Dingi an Land und Armin, Ralf und ich machten uns auf, die Stadt Hydra zu erkunden, die durch eine gut ausgebaute Uferpromenade mit der Mandraki-Bucht verbunden ist.

Breits nach ca. 20 Minuten Fussweg erreichten wir unser Ziel. Hydra, die schönste Stadt auf unserem Törn mit ihren prachtvollen Kapitänshäuser rund um den Hafen, ist praktisch autofrei. Sie besteht vorwiegend aus vielen Treppen und winkeligen Häuschen. Wer hier etwas zu transportieren hat, muss sich statt eines Taxis ein Maultiertreiber organisieren.
Die komplette Insel steht übrigens unter strengem Naturschutz, es sind sogar u.a. Plastikstühle, Satelitenanlagen und große Hotelanlagen verboten.

Durch schmale malerischen Gassen und durch einen kleinen Park erreichten wir den höher gelegenen Teil der Altstadt, wo die unvergleichlichen Blicke über den Hafen und den roten Dächern der Altstadt uns für den etwas schweisstreibenden Aufstieg belohnten.

Zurück zur Hafenpromenade legten wir eine kurze Rast in einem der unzähligen Cafes ein, bevor es wieder per pedes zurück zur Madraki-Bucht ging, die sich mittlerweile ziemlich gefüllt hatte.

Nach dem Abendessen machten sich Armin, Martin und ich nochmals auf den Weg nach Hydra und genossen irgendwo in der Altstadt noch einmal das besondere Flair.
Schweren Herzens kehrten wir zu unserem Boot zurück, wo wir noch lange bei dem einen oder anderen Mythos über die griechische Mythologie mit ihren vielen Geschichten von ihren Göttern und Helden philosophierten. Dabei phaszinierte uns besonders Homer mit seiner Ilias, wo u.a. der Kampf um Troja mit den Helden Achilles, Hektor, Äneas und natürlich Odysseus unser geschichtliches Interesse weckte.


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 6.Tag Donnerstag, 21.09.2023, Hydra - Poros

Auch heute erlebten wir wieder einen phantastischen Sonnenaufgang und so fiel es jedem von uns leicht aus der Koje zu kriechen und direkt ins herrlich erfrischene Wasser zu springen. Erst der Duft frisch aufgebrühten Kaffees lockte uns wieder zurück an Bord und wir liesen uns unsere Frühstückseier einmal mehr gut schmecken.

Gut gestärkt erledigten wir schnell den Abwasch, dabei stellte Ralf nach der routinemässigen Kontrolle unseres Kühlschrankes fest, das, wahrscheinlich wegen unserer gestrigen philosophischen Stunde, unsere geistigen Getränke doch stark abgenommen hatten.
Sogleich machten sich Martin und Reno mit dem Dingi auf nach Hydra-Stadt, während wir an Bord alles für das Auslaufen vorbereiteten und dann Richtung Hydra aufbrachen.
Nur kurze Zeit dümpleten wir vor der Hafeneinfahrt als auch schon Martin und Reno mit den flüssigen Snacks am Heck unseres Bootes festmachten. Manche gehen meilenweit für Camel Filter, wir fahren seemeilenweit für leckeres Mythos....

Nach gut zwei Stunden motoren erreichten wir die Inselgruppe Tselevinia, welche wir vor zwei Tagen auf dem Weg nach Ermioni passiert hatten. Der Anker fiel auf 5 Meter Wassertiefe und jeder von uns hatte wieder jede Menge Spass im türkisblauen klaren Wasser.

Am frühen Vormittag passierten wir wieder die Altstadt von Poros und legten Kurs auf Ormos Rossikou die auch als Russian Bay bezeichnet wird (hier befand sich im 19. Jahrhundert eine russische Marinestation).
Leider war das Wasser in dieser idyllischen Bucht, die einen herrlichen Sonnenuntergang versprach, sehr trübe und zudem roch es nicht unbedingt aromatisch nach südländischen Kräutern sonder eher wie nach einer in der Nähe befindlichen Kläranlage.

Also Anker auf und zurück nach Poros, wo wir diesmal am nördlichen Schwimmsteg noch einen Liegeplatz bekamen und uns diesmal keine Sorgen wegen Ankersalat zu machen brauchten. Selbstverständlich suchten wir wieder unseren Freund Mike im OASIS auf und wie schon bei unserem ersten Besuch schmeckte das Essen wieder hervorragend. Einmal mehr wurden wir papp satt.
Nach einem letzten Absacker in einer Taverne am Hafen und einem allerletzten Absacker an Bord wurde es heute sehr schnell ruhig auf unserem Boot.


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 7.Tag Freitag, 22.09.2023, Poros - Athen

Heute ist unser letzter Tag auf See und den wollten wir nochmal ausgiebig zum Schwimmen und Schnorcheln nutzen. Aus diesem Grund verliessen wir Poros schon sehr zeitig, um in der Bilderbuch-Bucht Gerolimani zu frühstücken und uns dem Wassersport zu widmen.

Ein weiterer Stop legten wir auf der Nordeite der Insel Moni ein, die sich zwischen Ägina und Angistri befindet. Hier lädt eine herrliche Ankerbucht für einen Bade- und Ankerstop ein. Leider hat sich dieser Geheimtipp mittlerweile herumgesprochen, sodass die Bucht ziemlich voll war und wir im Aussenbreich einen geeigneten Ankerplatz finden konnten.

Der Weg zurück nach Athen führte zuerst an der Westküste von Ägina vorbei, wo zwischen Moni und Ägina es teilweise sehr seicht ist und das Echolot teilweise sogar unter 3 Meter fiel. Also, auf gut pfälzisch "uffbasse !!!".

Nachdem wir unter Motor (der Wind nahm sich auch heute wieder eine Auszeit) die Nordküste Äginas passiert hatten, konnten wir schon die Silhouette der Athner Großstadt ausmachen. Je näher wir Athen kamen, desto stärker war das Meer verschmutzt, überall trieben Plastikreste und sonstiger Unrat umher. Kein schöner Anblick.

Gegen halb vier erreichten wir wieder die Marina Alimos. Der letzte Anleger wurde problemlos von uns gemeistert und die Abnahme erfolgte ohne Hektik und sehr professionell, ohne dass es was zu bemängeln gab.
Im Anschluss an die Bootsabnahme stiegen wir gut gelaunt am Restaurant EDEM, welches sich direkt am Eingang zur Marina befindet, in den Linienbus und fuhren für jeweile 1,20 EURO in Richtung Akropolis, dem Wahrzeichen von Athen.

Ausstieg war an der Haltestelle FIX und Dank Google-Maps erreichten wir ohne uns zu verlaufen nach ca. 15 Minuten den Eingang zur Akropolis. Da die historische Stätte um 19 Uhr schliesst, war es allerdings leider zu spät für eine Besichtung und wir konnten leider nur einen entfernten Blick auf die Akropolis werfen. Also morgen früh nochmal vorbeikommen.
Schade nur für Ralf, er muss morgen leider schon sehr früh die Heimreise antreten.

Für den einen oder anderen flüssigen Snack war es natürlich nicht zu spät und so legten wir in einer der zahlreichen Bars vor den Toren der Akropolis, direkt gegenüber dem Akropolis-Museum, eine Rast ein.
Zur fortgeschrittener Stunde ging es mit dem Linienbus wieder zurück zur Marina, wo wir unseren mittlerweile obligatorischen Gute-Nacht-Hopfensmoothie zu uns nahmen.


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 8.Tag Samstag, 23.09.2023, Athen - Höhmühlbach

Ralf musste uns am letzten Tag leider schon zu einer sehr unchristlichen Zeit verlassen, sodass eine letzte Verabschiedung ausfiel. Auch für Armin, Martin und mich begann der Tag sehr früh, wir wollten pünktlich um acht am Einlass zur Akropolis da sein und vorher mussten wir noch unsere Sachen packen und vom Boot bringen. Reno und Herrmann dagegen hatten keine allzu grosse Lust auf kultuelle Abenteuer und checkten erst gegen halb zehn aus.

Armin, Martin und ich bestiegen kurz nach sieben den Bus der uns wieder zum Wahrzeichen Athens brachte. Heute hatten wir Glück, anstatt 20 Euro Eintritt zu zahlen, war der Besuch erstaunlicherweise kostenlos, sehr zur Freude unserer Bordkasse.

Die Akropolis mit ihren eindrucksvollen Gebäuden ist der Burgberg im Herzen Athens, welcher der Stadt- und Schutzgöttin Athene gewidmet wurde. Schon von weitem ist der Parthenon-Tempel auf dem 156 Meter hohen Berg zu sehen. Allerdings ist mit der Bezeichnung Akropolis nicht nur dieser Tempel, sondern der gesamte Burgberg mit seinen zahlreichen Bauwerken gemeint. Diese bekanntesten Bauwerke des antiken Griechenlands weisen eine lange und geschichtsträchtige Vergangenheit auf und wurden vor allem unter der Herrschaft von Perikles zwischen den Jahren 464 und 406 v. Chr.zu Verteidigungszwecken erbaut.
Der von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzte Burgberg wurde 1687 während der Belagerung durch die Venezianer weitestgehend zerstört, als durch Beschuss ein türkisches Pulverfass explodierte.

Das frühe Aufstehen erwies sich als sehr gute Entscheidung, als early birds konnten wir entspannt tief in die Geschichte des antiken Griechenlands eintauchen und die historischen Gebäude auf uns einwirken lassen. Gegen neun Uhr war es nämlich mit der beschaulichen Ruhe vorbei, als, einem Heuschreckenschwarm gleich, die Kreusfahrt-Touristen eintrafen.

Nach ca. zwei Stunden erreichten wir wieder den Ausgang der historischen Anlage und bereits gegen elf Uhr trafen wir auf Reno und Herrmann in der Strandbar direkt neben dem Restaurant EDEM. Nach einem kleinen Mittagssnack ging es mit der Buslinie X96 für ca. 5 Euro zurück zum Flughafen.

Das Einchecken klappte problemlos und nach einem unspektakulären Flug landeten wir wieder sicher in Frankfurt. Armin, unser Chauffeur, brachte uns anschliessend wohlbehalten zurück nach Höhmühlbach bzw. nach Münchweiler. Ein super schöner Urlaub ging mal wieder viel zu schnell zu Ende, einziger Trost: nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub....


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 Resumee:

Zum zweiten Mal, nach unserem Törn im Ionischen Meer haben wir einen Törn in Griechenland, oder genauer im saronischen und argolischen Golf, dem Kassiker im Land der Götter gebucht. Es war wie immer ein absolut gelungener Törn in einem herrlichen Segelrevier, wo natürlich die Zusammensetzung der Crew entscheidend dazu beigetragen hat. Auch diesmal hat alles super harmoniert und jeder war schnell in den harten Bordalltag integriert. Gemeinsam verbrachten wir eine super schöne Woche mit herrlichen Stunden unter Segel, mit vielen interessanten Stadtbesichtigungen sowie mit herrlichen Badestopps in traumhaften Buchten.
Mit dem Wetter hatten wir absolutes Glück, in den ersten drei Tagen meinte es Rasmus sehr gut mit mit uns und wir konnten bei Windstärken bis zu 6Bft durchgehend die Segel setzen, ab dem vierten Tag schlief der Wind allerdings ein, sodass fortan das Buchteln mehr im Vordergrund stand.

zum Revier:
Der saronische Golf bietet mit den vielen Inseln und den Festlandshäfen entlang der Ostküste der Peleponesischen Halbinsel ein entspanntes Segelrevier mit stimmungsvollen Häfen und glasklarem Wasser in den unzähligen Badebuchten. Von Athen aus leicht zu erreichen, ist der saronische Golf und der benachbarte argolische Golf mit ihren moderaten Winden (der berüchtigte Meltemi tritt hier nur abgeschwächt auf) ideal auch für nicht so erfahrene Segler, eignet sich aber auch für längere Tagesetappen bis in den Süden des Reviers.
Kultur- und Geschichtsinteressierte treffen hier überall auf Spuren der antiken griechischen Geschichte mit ihren berühmten Gottheiten wie z.B. Dionysos, der Gott des Weines, der Illusion, der Verkleidung, der Ekstase und der Fruchtbarkeit.
Der Besuch der postkartenschönen und meist privatautofreien Orte wie Hydra und Poros sind ein absolutes Muss, mit einem Spaziergang durch die schmalen pittoresken Gassen, durch ein Besuch der unzähligen Cafes am Stadthafen, taucht man so richtig ins griechische Alltagsleben ein.
Im Vergleich zu den meisten Gebieten rund ums Mittelmeer sind die Liegeplatzgebühren in Griechenland moderat, an manchen Stellen sogar überraschend günstig, da die meisten Häfen kommunal betrieben werden und die niedrigen Preise eine Art Marketing-Maßnahme sind. Allerdings vermisst man hier komplett die gewohnte sanitäre Infrastruktur. Eine Ausnahme bildet da Porto Cheli mit seiner neuen sehr sauberen Marina. Hier konnten wir an der Aussenmole für 60,- Euro festmachen und unsere Wassertanks wieder befüllen.
Im Gegensatz zur sehr sauberen Marina in Porto Cheli waren wir von der Alimos-Marina doch eher entäuscht. Die sanitären Anlagen waren mehr als rustikal, und das Marinabüro lag geschätzt fast einen Kilometer vom Liegeplatz entfernt. Auch mit der Sauberkeit wurde es hier nicht so genau genommen. Das Personal vom Vercharter jedoch war durchweg sehr freundlich, hilfsbereit und kompetent.

zum Boot:
Unser Boot, eine Jeanneau Sun Odyssey 410 mit Baujahr 2020, gebucht bei Athenian Yachts, war das bis jetzt bestgewartete Boot welches wir je hatten. Es gab absolut nichts zu bemängeln und die Übergabe erfolgte sehr professionell und routiniert. So macht chartern Spaß.

Unser besonderer Dank gilt natürlich auch wieder Stefan Eschenberg von Sailing Office Stefan Eschenberg aus Köln, der unseren Törn wie immer super toll organisiert hatte und uns, wie bei allen früheren Törns auch, mit allen wichtigen Informationen im Vorfeld versorgt hatte. Seine Dienste nehmen wir selbsverständlich auch wieder im nächsten Jahr in Anspruch. Dann steht zum ersten Mal nach Korfu auf unserem Programm.

Für diejenigen Leser, die es wirklich bis hierher geschafft haben, hoffe ich, dass mit diesem Törnbericht und den vielen Photos schöne Erinnerungen an ihre eigenen früheren Törns geweckt wurden, oder dass einfach nur schöne Träume geweckt wurden von einem Urlaub ausserhalb der üblichen Komfortzone eines überfüllten 4-Sterne-Hotels.

Helmut Sommer