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Korfu
vom 15.06.2024 - 23.06.2024


Die Crew: Andreas, Martin, Karl, Rainer, Bernd, Helmut (von links)

Boot:  Dufour 412
Name:  Southern Nights
Vercharterer:  Sun Charter
gebucht bei: Sailing Office Stefan Eschenberg in Köln

 1.Tag Samstag, 15.06.2024, Höhmühlbach - Gouvia Marina (Korfu)

Heute steht uns wieder ein langer Tag bevor. Da unser Flug ab Frankfurt bereits um 06:45 startet, war bereits um halb zwei Abfahrt in Höhmühlbach. Glücklicherweise blieben die befüchteten Staus aus, sodass wir schon vor 04:00 den Parkplatz von Airparks erreichten. Ein Shuttle brachte uns wie gewohnt direkt zum Flughafengelände und ohne grosse Wartezeit checkten wir ein. Wir hoben pünktlich kurz vor sieben Uhr ab und sagten für die nächsten 10 Tage dem Schmuddelwetter in Deutschland Tschüß.

Nach einem unspektakulären Flug landeten wir pünklich in Korfu, der Landeanflug erfolgte übrigens direkt neben dem berühmten Kloster Vlacherna, welches wir am Sonntag in 8 Tagen besuchen wollen.

Da die Busverbindungen auf Korfu wirklich super sind, verzichteten wir dieses Mal auf einen Shuttle-Transfer zur Marina. Direkt vor dem Flughafengelände befindet sich eine Bushaltestelle der Linie 15, die zum Saroko-Platz führte, dort mussten wir nur einmal umsteigen zur Buslinie 07 und kamen direkt zur Gouvia-Marina, die sechs Kilometer nördlich der Stadt Korfu liegt. Da das Boot zur Abnahme so früh noch nicht bereit war, deponierten wir unser Gepäck vorm Büro unseres Vercharterer SunCharter und liesen uns direkt neben dem Büro in einem Bistro nieder um unser erstes Hopfenkaltgetränk zu uns zu nehmen.

Nach einer ausgiebigen flüssigen Stärkung stellte sich bei allen so langsam ein Hungergefühl ein. Wir machten uns zur Erkundung zum angrenzenden Ort Gouvia auf und fanden gleich eine einladende Taverne. Das Essen schmeckte jedem hervorragend und jeder wurde papp satt. Da kommen wir am Freitag wieder vorbei.
Nach der kulinarischen Stärkung ging es zurück zur Marina, das Boot war mittlerweile bereit zum Einchecken. Da das Charter-Personal von SunCharter total nett und entspannt war, funktionierte die Abnahme und Einweisung total reibungslos. Außerdem gab es noch ausführliche Informationen und gute Tipps für die Törnplanung. Super !!!

Während Rainer und ich das Boot abnahmen, kümmerten sich Andreas, Bernd, Karl und Martin um den Einkauf.
Nachdem der Einkauf mehr oder weniger gut verstaut war und die obligatorische Sicherheitseinweisung durchgeführt wurde, genossen wir den restlichen Abend bei herrlichem Wetter und dem einen oder anderen Mythos bis allmählich einer nach dem anderen sich in seine Kajüte verkroch, der lange Tag forderte seinen Tribut


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 2.Tag Sonntag, 16.06.2024, Gouvia Marina (Korfu) - Sivota (Festland)

Nach einer ersten Nacht an Bord blinzelte ich bereits um 07:00 Uhr in die milde Morgensonne. Rainer und Martin hatten schon die Bordkasse in der Hand und machten sich auf zur nächsten Bäckerei. Vor 08:00 waren schon alle an Deck versammelt und nach der Verteilung der Aufgaben hies es zum ersten Mal für dieses Jahr Leinen los.
Bei der Ausfahrt aus der Marina muss man sich dabei penibel an die Betonnung der Fahrrinne halten, da es viele Untiefen gibt.
Unter Motor ging es unter blauem Himmel und angenehmen 25°C vorbei an Korfu Stadt mit ihren alten Hafenanlagen mit marodem Charme, modernen Fährterminals, Festungsmauern, Kirchen und Tavernen zur südlichen Bucht vor der imposanten Festung.
Der Anker hielt schon beim ersten Versuch und Andreas und Karl hatten bereits das Frühstück vorbereitet. So konnte eigentlich jeder Tag beginnen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem ersten erfrischenden Bad hies es ankerauf, es ging in Richtung Südost zum Festland, genauer nach Syvota, früher Mourtos genannt. Leider kam kein Wind auf, sodaß wir die 23sm komplett unter Motor fahren mussten.
Gegen 14:30 erreichten wir bereits unser heutiges Etappenziel, die ausladende Bucht von Sivota.

Syvota ist ein Ort am Festland in der Gemeinde Igoumenitsa mit nicht einmal 1000 Einwohnern. Immerhin wurde das Städtchen bereits 433 v.Chr. anlässlich einer Seeschlacht zwischen den Korinthern und den Korfioten erwähnt.
Die beiden Ankerbuchten zwischen den vorgelagerten Inseln waren leider schon recht gut belegt, worauf wir spontan in den Hafen von Syvota einliefen und einen letzten freien Liegeplatz mit Mooring bekamen (die meisten Liegeplätze waren tel. reserviert worden).

Direkt nach dem ersten Anlegerbier für diesen Törn, packten wir unsere Badesachen ein und machten uns gleich zum Zeri Beach in der Kloster-Bucht auf. Der Weg führte uns durch einen bewaldeten Weg, am Gallikos Molos Beach vorbei zur hübschen Bucht mit Blick auf die Klosterruine auf einer kleinen Anhöhe.

Nach einem ausgiebigen Bad im 22° warmen und klarem Wasser sowie einem erfrischenden Kaffee Fredo in der angrenzenden Taverne, ging es wieder zurück zum Boot. Wir machten uns landfein und brachen zur Erkundung des Ortes auf und eine nette Taverne direkt an der Hafenpromenade für ein zeitiges Abendessen ist auch bald entdeckt. Das Essen schmeckte jedem hervorragend und der restlichen Abend verbrachten wir bei einem Sundowner an der Hafenpromenade.

Zurück an Bord zauberte uns Andreas noch einen letzten leckeren Gin-Tonic und dann wurde es sehr schnell ruhig an Bord. Während sich jeder in seine Kajüte verzog, schliefen Karl und ich wie letzte Nacht auch, wieder im Cockpit.


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 3.Tag Montag, 17.06.2024, Sivota (Festland) - Lakka (Paxos)

Gegen 07:30 zeigte sich schon das erste Leben an Bord, Rainer und Martin waren auch heute zum Brotholen eingeteilt und machten sich direkt auf die Suche nach einer Bäckerei. Bernd und Karl füllten unsere Wassertanks, Andreas bruzzelte die Frühstückseier in der Pantry und ich checkte den Wetterbericht und legte die heutige Etappe fest.
Nachdem Martin und Rainer wieder an Bord waren liefen wir direkt aus zur benachbarten Klosterbucht um dort zu frühstücken und das erste Bad zu geniessen.

Nach ausgiebigen Schwimmen und Schnorcheln hiess es ankerauf, und nachdem wir die vorgelagerten Inseln nördlich umrundet hatten, legten wir Kurs auf unser heutiges Tagesziel, die Bucht von Lakka im Norden der Insel Paxos.
Die südlich von Korfu liegende Insel Paxos ist ca. 10km lang und an wenigen Stellen mehr als 2 Kilometer breit. Die Hälfte der 3000 Einwohner lebt in der Hauptstadt Gaios im Südosten der Insel.
Leider war es auch heute wieder total windstill, sodaß wir die ganzen 13 sm unter Motor fahren mussten. Besondere Vorsicht ist bei Lefkimmi an der südöstlichen Spitze von Korfu geboten. Hier geht eine sehr flache Sandbank mehrere Kilometer in das Meer hinaus, die man weiträumig umfahren muss.
Um 13:00 Uhr erreichten wir bereits den grossen lagunenartigen Einschnitt, der dank seines sandigen Grundes in allen erdenkbaren Türkistönen schillert. Obwohl der Platz schon gut besucht war, fanden wir trotzdem noch genügend Raum um unseren Anker gut einzugraben. Alternativ könnte man an der Mole des kleinen Ortes festmachen, aber alle Plätze waren bereits belegt.

Lakka ist zwar nicht ganz so touristisch wie das bekanntere Gaios, aber dennoch längst kein Geheimtipp mehr. Am Hafen reihen sich Tavernen und Bars dicht aneinander, wo bis tief in die Nacht eine lebhafte Stimmung herrscht. Das Dorf ist sehr malerisch mit einem charmanten Altstadtkern, es gibt kleine Supermärkte, Bäcker und ein paar Souvenirläden in der zweiten Reihe.

Während Karl, Martin und Rainer an Bord blieben, setzten Andreas, Bernd und ich mit dem Dingi zur benachbarten Bucht über. An Land ging es über schmale, teils etwas unwegsame Pfade den Berg hoch, dabei gab die dichte Vegetation immer wieder phantastische Blicke auf die Bucht frei. Unsere kleine Exkursion endete schliesslich bei einem Leuchtturm und wir nahmen den gleichen Weg zurück.

Anschliessend war gemütliches Baden und Schnorcheln angesagt, bevor wir erneut unser Dingi klarmachten um den Ort zu erkunden. Wir machten direkt an der kleine Hafenmole vor einer Taverne fest und starteten unseren kulturellen Rundgang durch die malerischen schmalen Gassen des kleinen Ortes. Zum Abschluss gönnten wir uns direkt am Hafen eine leckere Abkühlung bevor wir zu unserm Boot zurückkehrten.

Heute beteiligte sich jeder irgendwie am Küchendienst und mit unserer professionellen Hilfe konnte Andreas wieder ein super tolles Gericht zaubern. Wir erlebten an Bord einen ausgelassenen Abend bei Wein und Mythos-Bier mit einem traumhaften Sonnenuntergang, alles in allem ein rundum würdiger Abschluss.
Da ein Nachbarlieger, der nach uns einlief, ab und an verdächtig nahe an uns heran kam, einigten wir uns auf eine Ankerwache. Ich hatte die erste Schicht von 0:00 bis 01:00 Uhr, danach wurde stündlich der nächste geweckt.


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 4.Tag Dienstag, 18.06.2024, Lakka (Paxos) - Voutoumi (Antipaxos) - Gaios (Paxos)

Gegen 05:30 Uhr weckte mich Andreas aus meinem Tiefschlaf, das Nachbarboot hatte sich uns gefährlich angenähert und Andreas konnte es gerade noch abhalten. Gute Entscheidung, dass wir die nacht über eine Ankerwache hatten.
Nachdem die Nachbarcrew ihr Boot etwas weiter verholt hatte, schliefen wir nochmals kurz ein um kurze Zeit später wieder von einem phantastischen Sonnenaufgang geweckt zu werden.

Nach einem sonnigen Frühstück und kurzer Abkühlung brechen wir zeitig auf, um an der schroffen Felsenküste an der Westseite von Paxos vorbei nach Antipaxos, der kleinen Schwester, zu gelangen.
Die Westküste von Paxos ist bekannt für ihre steil ins Meer abfallenden Felswände, die bis zu 150 Meter in die Höhe ragen. In Höhe des Meeresspiegels, an den eindrucksvollen, steilen Abbrüchen, befinden sich drei große Höhlen und Grotten. Mangels Ankermöglichkeiten an der Steilküste können wir allerdings die Höhlen nur in Vorbeifahrt bestaunen.

Nach dem Umrunden der südlichen Spitze von Paxos erreichten wir die paradiesische Badebucht Voutumi im Nordosten von Antipaxos. In vielen Törnberichten sind die Leute absolut phasziniert wegen der Schönheit der Bucht, was wir nur bestätigen können. Tiefblaues klares Wasser, schöner Strand und romantische Klippen – echtes Karibik-Feeling. An Land gibt es zwei Restaurants, eines hinter dem Strand und eines etwas weiter oben auf dem Hügel von wo man einen sensationellen Ausblick hat.
Natürlich hielt es, nachdem sich der Anker eingegraben hatte, keinen mehr an Bord.

Nach ausgiebigen Schwimmen und Schnorcheln wurde das Dingi klar gemacht um den Strand und die auf dem Hügel thronende Bar näher zu erkunden und von dort oben die phantastische Aussicht mit einem Mythos zu geniessen.
Die Schattenseite dieses magischen Platzes ist jedoch, dass es auch die Kapitäne der Ausflugsschiffe von Paxos wissen und hier mit ihren Booten am späten morgen und am Nachmittag in Scharen einfallen mit dem dazugehörigen Lärm.
Auch aus diesem Grund verliesen wir schweren Herzens die Traumbucht mit dem Tagesziel Gaios auf Paxos.

Da die südliche Einfahrt nur 2 Meter tief ist, also zu flach für uns, umfuhren wir die vorgelagerte Insel Agios Nikolaios und steuerten Gaios von Norden her an.
Die Einfahrt nach Gaios ist ein schmaler Kanal, an dessen Rändern zahlreiche Boote festgemacht sind. Hier muss man sehr aufmerksam sein und langsam fahren, da die Einfahrt in den Hafen hinter eine Kurve liegt und der Gegenverkehr erst sehr spät zu erkennen ist. Da auch viele größere Ausflugsschiffe Gaios ansteuern, kann es dann schnell eng und hektisch werden. Am schicken Stadtkai gibt es einige Anlegemöglichkeiten mit Wasser und Strom.

Seit diesem Jahr befindet sich direkt am Eingang der Bucht ein neuer Schwimmsteg mit Mooringleinen, allerdings führen (noch) nicht alle Leinen zu einer Mooring, wie wir direkt feststellen konnten, Strom- und Wasseranschlüssen fehlten auch noch komplett. Zum Glück waren noch einige Liegeplätze frei, sodass wir gleich hier festmachten. Ein Tankfahrzeug mit Frischwasser stand auch direkt in der Nähe, jedoch war irgendwo eine Pumpe defekt und so war es nix mit Frischwasser bunkern.

Nach dem obligatorischen Anlegebier starteten wir gemeinsam unsere Erkundungstour, dabei sollte man bei Verlassen des Bootes auf gar keinen Fall die Gangway unten lassen wegen den mittlerweile zur Plage gewordenen Ratten.
Gaios ist ein sehr schöner und lebhafter Ort mit einen hübchen Marktplatz mit seinen kleinen Restaurants, etlichen Seitengässchen beherbergen Souvenierläden, Gemüsehändler und Bäcker, sowie einladende Tavernen.

Natürlich fanden wir auch in Gaios eine hübsche Taverne und speisten mal wieder fürstlich. Nach einem Absacker in einer einladenen Bar direkt am Kanal schlenderten zurück zum Boot wo wir an Bord uns mal wieder dem Dionisos-Kult widmeten (Dionisos war übrigens der einzige Gott, den die Römer von den Griechen übernommen hatten, er wurde einfach in Bacchus umbenannt), bevor jeder etwas schwindelig von den vielen interessanten Eindrücken seine Koje aufsuchte.
Noch zur Info, in Gaios sollte man nicht vergessen, die Gangway einzuziehen, da es hier leider, wie bereits erwähnt, viele Ratten gibt.


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 5.Tag Mittwoch, 19.06.2024, Gaios (Paxos) - Kipiadi (Paxos) - Plataria (Festland)

Schon früh um 07:00 machten sich Martin und Rainer von Bord um in Gaios unser tägliches Brot einzukaufen. In der Zwischenzeit bereiteten wir uns schon zur Abfahrt vor, um, nachdem alle wieder an Bord waren, die direkt nördlich von der Einfahrt von Gaios liegende Bucht Kipiadi anzusteuern. Kipiadi ist der größtе und längste Strаnd der Insеl Paхοs, trotzdem gibt еs keine Strandеinrichtungen оder Cаfés.
Während der Anker auf 5 Meter fiel, bereitet Andreas bereits unser deftiges Frühstück vor. Nach der Stärkung war dann Schwimmunterricht angesagt.

Nach dem ausgiebigen Schwimmen verliesen wir die Bucht in Richtung Festland. Auch heute nahm sich der Wind eine Ausszeit, sodass wir schon wieder die ganze Zeit dieseln mussten, na ja, gibt schlimmeres.
Nach ca. 12 Seemeilen passierten wir die Insel Sivota am Eingang der gleichnamigen Stadt und und nach weitern 6 Seemeilen in Richtung Nord-Ost fanden wir noch einen Liegeplatz in der Marina in Plataria für 39 Euro die Nacht.
Plataria, die etwas ruhigere Variante von Sivota, ist nicht minder schön und liegt in einer von grünen Hügeln eingebetteten Meeresbucht. Sie besitzt ein klеines Zentrum nеben dem Hаfеn mit einigen Tavеrnen und einеr schmalen Strаndpromenadе mit einigen Restaurants. Der saubere Strand ist lаng, mit grobеm Sand und einigen Strandcаfés inklusive Strandliegen.

Während Andreas, Bernd, Karl und ich sich ums Wasserbunkern und sonstigen Arbeiten kümmerten, machten sich Martin und Rainer gleich auf zum nächsten Supermarkt. Wir mussten feste und vor allem flüssige Nahrung nachbunkern, die gestrige philosophische Stunde an Bord hat unsere geistigen Getränke doch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Nach getaner Arbeit ging es dann endlich zum Baden an der benachbarten Strand. Nach der Bestellung eines Kaffee Fredos konnten wir sogar kostenlos die Strandliegen nutzen, toller Service !
Am späten Nachmittag ging es zurück zum Boot, wo wir uns landfein machten um in einer Taverne das EM-Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft anzuschauen.

Für das Abendessen suchten wir natürlich uns ein Restaurant direkt am Strand aus, wo wir vor einer sensationellen Kulisse ein 3-Gänge-Menü verdrückten. Einen phantastischen Sonnenuntergang inklusive.
Den letzten Abend auf dem griechischen Festland liesen wir dann auf unserem Boot bei dem einen oder anderen Mythos sanft ausklingen.


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 6.Tag Donnerstag, 20.06.2024, Plataria (Festland) - Valtou (Festland) - Petriti (Korfu)

Die vorletzte Etappe unseres Törns bringt uns wieder zurück zur Insel Korfu, Ziel ist die nach Westen hin offene Bucht bei dem Städtchen Petriti. Bezüglich Wetterdienst fiel mir heute das Zitat 'im Westen nichts Neues' ein, auch heute soll es wieder sehr windstill bleiben, also wieder mal dieseln.
Zum Frühstück steuerten wir die weitläufige Bucht von Ormos Valtou an, die nördlich von Igoumenitsa direkt in der Einmündung des Flusses Kalamas.

Nach einer kurzen Überfahrt von immerhin 9 Seemeilen zur Insel Korfu erreichten wir zeitig das Fischerdorf Petriti im Südosten der Insel. Das idyllische Fischerdorf mit seinen ca. 700 Bewohnern blieb vom Massentourismus bisher verschont, da hier die touristische Infrastruktur noch nicht sehr ausgeprägt ist. Es finden sich am kleinen Naturstrand und direkt an der Mole des Hafens einige Tavernen, die einen schönen Blick auf das gegenüber liegende Festland bieten. Immerhin, in Petriti liegt die größte Fangflotte der Insel.
Petriti ist neben Benitses, wo eine neue Marina entstandenm ist, eines der weinigen lohnenden Ziele an der Südostseite Korfus.

Yachten mit einem Tiefgang von etwas mehr als 2 Meter bekommen nur am Kopf des Wellenbrechers einen Liegeplatz und dort war bei unserer Ankunft schon alles belegt, sodass wir eine weitere Nacht vor Anker lagen.
Nachdem der Anker mit ca. 1500 Umdrehungen eingefahren wurde, war auch schon jeder gleich im herrlich türkisblauen Wasser, das bei der vorherschenden Hitze eine willkommene Abkühlung war.

Um unseren Entdeckergeist zu befriedigen, machten Andreas, Bernd und ich das Dingi klar um an einem etwas rustkalen Steg an Land zu gehen. Nach einer kleinen Erkundungstour fanden wir einen gemütlichen Platz in einer Taverne direkt am Strand, wo wir uns unser Mythos natürlich schmecken liesen.

Zurück an Bord machte sich dann doch bei jedem ein gewisses Hungergefühl breit und jeder assistierte Andreas, damit unser Chef-Smutje mal einmal mehr sein kulinarisches Können unter Beweis stellen konnte. die Spaghetti in Tomatensauce waren ein Gedicht. Mit einer weiteren Flasche Rose war unsere Stimmung umgeben von so einer herrlichen Kulisse mal wieder sensationell.

Nach und nach gingen bei allen ankernden Yachten die Ankerlichter an und wir genossen bei einem weiteren geistigen Drink den Blick auf die umliegenden Ankelieger und auf die untergehene Sonne hinter dem Gebirge von Korfu. Heute verkrochen sich nur Rainer und Andreas unter Deck, der Rest pennte unter 1000 Sterne an Deck.


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 7.Tag Freitag, 21.06.2024, Petriti (Korfu) - Stephanos (Korfu) - Gouvia Marina (Korfu)

Auch heute erlebten wir wieder einen phantastischen Sonnenaufgang und so fiel es jedem von uns leicht aus der Koje zu kriechen und direkt ins herrlich erfrischene Wasser zu springen. Erst der Duft frisch aufgebrühten Kaffees lockte uns wieder zurück an Bord und wir liesen uns unsere Frühstückseier einmal mehr gut schmecken. Nach dem Frühstück stand wie jeden Tag als Frühsport Schwimmen auf dem Programm und jeder nutzte diese Gelegenheit ausgiebig.

Dann hies es allerdings schweren Herzens ankerauf und wir liefen, natürlich unter Motor, in Richtung Korfu-Stadt und weiter Richtung Gouvia-Marina. Wir hatten vor, bereits am morgen unseren Dieseltank vollzutanken um so den Ansturm an die Tankstelle mittags um 16 Uhr zu vermeiden.
Um 11 Uhr war der Dieseltank wieder randvoll und wir verliesen die Marina in Richtung Nordosten der Insel.

Eine knappe Stunde später fiel unser Anker auf ca. 7 Meter in der herrlichen Kalami-Bucht und jeder hatte blitzschnell die Klamotten mit den Badesachen getauscht. Hier verbrachten wir schöne Stunden mit Schwimmen, Schnorcheln und leckerem Essen, sogar die Heckbar wurde eröffnet und war gleich voll besetzt.

Gegen drei Uhr hies es zum letzten Mal ankerauf und eine knappe Stunde später erreichten wir wieder die Marina Gouvia. Das letzte Anlegemanöver wurde problemlos von uns gemeistert, nur das letzte Anlegerbier schmeckte etwas nach Abschied.
Die anschliessende Abnahme des Bootes durch SunCharter erfolgte ohne Hektik und sehr professionell, ohne dass es was zu bemängeln gab.

Nachdem jeder die Vorzüge einer warmen Dusche genossen hatte, machten wir uns auf nach Gouvia-Stadt zu unserem Lieblingsrestaurant Mythos, wo wir eine super leckere Fischplatte verspeisten (ausser Rainer, der mag kein Fisch).

Der Verdauungsspaziergang führte uns zum kleinen und weinig einladenden Strand von Gouvia. Gleich gegenüber befindet sich die einladende Kaktus Beach Bar, die wir selbstverständlich gleich aufsuchten um uns einen Sundowner in Form eines Mojito zu genehmigen. Der Mojito wurde übrigens deshalb gewählt, da er bedingt durch die Pfefferminzblätter eine vitalisierende Wirkung hat, falls man schon durch den geistigen Imput äh etwas müde wird.
Unseren letzten mittlerweile obligatorischen Gute-Nacht-Hopfensmoothie nahmen wir selbstverständlich wieder an Bord zu uns, wo Karl und ich zum letzten Mal direkt unter dem Sternenhimmel im Cockpit schliefen.


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 8.Tag Samstag, 22.06.2024, Gouvia Marina (Korfu) - Korfu-Stadt

Der letzte Morgen an Bord startete etwas hektisch, da jeder damit beschäftigt war, seine 7 Sachen zusammen zu suchen und in die jeweiligen Koffer zu verstauen. Nach einem letzten Frühstück an Bord mussten wir um halb 10 schweren Herzens Abschied nehmen von unserer Dufour 412. Nach einer letzten Verabschiedung bei unserem Vercharterer und einem letzten herzlichen Dankeschön für das super toole Boot, genehmigten wird uns in der Marina einen letzten Kaffee Fredo, bevor wir dann mit dem Linienbus zum Saroko-Platz fuhren. Von dort ging es zu Fuss in die angrenzende Altstadt, wo wir für 2 Tage uns ein Apartement gemietet hatten.

Nachdem wir unser Apartement bezogen hatten, stand der Nachmittag für jeden zu freien Verfügung, Andreas zog es vor, im klimatisierten Apartement zu bleiben, während der Rest sich zur einer ersten Erkundungstour durch die sehr geschichtsträchtige Altstadt von Korfu-Stadt aufmachte.
Die Geschichte von Kérkyra, die griechische Bezeichnung der Inselhauptstadt Korfu (Korfu ist die italienische Bezeichnung) – geht mit dem damals erbauten Artemis-Tempel bis ca. 590 v. Chr. zurück und hat in Folge eine recht wechselnde Geschichte unter den Römern, Venezianern, anschliessend als unabhängige Ionische Inselrepublik und letztlich als Teil Griechenlands.

Bei unserem Spaziergang erlebten wir die schönste Altstadt im gesamten Ionischen Meer. Sie besteht aus verwinkelten schmalen Gassen unterbrochen von gemütlichen Plätzen, historischen Fassaden, kleinen und grossen Kirchen sowie einladende Bars und Restaurants. Nicht minder sehenswert ist die im Osten angrenzende Esplanade mit ihren traumhaft schönen Arkaden zur Altstadt hin und die über eine Brücke ereichbare Festungsinsel. Die Arkaden sind übrigens vom gleichen Architekten erbaut worden wie die in Paris in der Rue de Rivoli in Höhe des Louvre im ersten Arrondissement.

Im Norden der Esplanade befindet sich der Gouverneurspalast, errichtet im neoklassizistischen Stil,der auch als Sommerresidenz der griechischen Könige diente. Direkt dahinter erreicht man über einen kurzen Weg die Swan Cocktial Bar direkt am Strand, wo wir einen leckeren Cider genossen.

Hier trennten sich dann unsere Wege, während Bernd, Karl und Martin einen kleinen Stadtstrand aufsuchten um sich im Meer zu erfrischen, war für Rainer und mich Kultur angesagt. Zuerst ging es zum englischen Friedhof mit seinen imposanten, wild wachsenden Orchideen, der allerdings Sa. und So. geschlossen hatte. Unser kultureller Spaziergang führte uns weiter an der neuen venezianischen Festung vorbei zum Hafen mit Blick auf die alte Festung.

Um 18:00 Uhr trafen wir uns alle am Eingang zur alten Festung, direkt unter dem Standbild des Grafen Schulenburg, der die Festung 1716 mit 3000 Mann gegen 45000 Türken erfolgreich verteidigt hatte.
Dieses touristische Highlight zum Eintrittspreis von 6 Euro wollte sich natürlich keiner von uns entgehen lassen.

Die alte venezianische Festung mit ihren Bаstionen, den Übеrresten dеs alten Gefängnissеs und des Militärkranкenhаus ist eines der Wahrzeichen von Korfu-Stadt. Nach dem steilen (und bei Regen auch rutschigen) Aufstieg zum Leuchtturm, der heute noch in Betrieb ist, biеtet sich ein spеktakulärer Blick аuf die gеsamte Stadt Kоrfu, dаs Meеr und die Insel. Weitere sehenswerte Highlights sind der venezianischer Uhrenturm und die wohl schönste Kirche der Stadt, die Kirche Agios Georgios die ca.1830 als Garnisonskirche von den Engländern gebaut wurde und eher einem Tempel gleicht.

Nach rund 2 Stunden hatten wir so ziemlich alles von der alten Festung gesehen und um einer drohenden Dehydrierung vorzubeugen, suchten wir uns an der Esplanade ein gemütliches Bistro.
Den Abend verbrachten wir in der sehr belebten Altstadt bei dem einen oder anderen flüssigen Snack bevor wir zeitig unser Apartement aufsuchten. Morgen sind wir Frühaufsteher, es geht mit dem Linienbus zum Achilleion.


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 9.Tag Sonntag, 23.06.2024, Korfu-Stadt - Achilleion

Um 7 Uhr war heute bereits Aufstehen angesagt, da der Ausflug ins ca. 10km entfernte Achilleion anstand und wir vor dem grossen Ansturm der Kreuzfahrer und Co. vor Ort sein wollten. Nach einem Stehimbiss am Saroko-Platz brachte uns der Lininienbus Nr. 10 direkt zum Eingang des Achilleion und da wir unsere Eintrittskarten (für jeweils 5 Euro) bereits online uns besorgt hatten, konnten wir direkt unseren historischen Rundgang starten. Allerdings durften nur der Park und die Aussenanlagen besichtigt werden, da der komplette Innenbereich zur Zeit restauriert wird und deshalb gesperrt ist.

Das Achilleion ist eines der bekanntesten und beeindruckendsten Bauwerke auf Korfu. Der Palast ließ die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) in den Jahren 1890–1892 errichten. Nach ihrem gewaltsamen Tod 1898 stand der Palast mehr oder weniger leer, bis er schliesslich vom letzten deutschen Kaiser gekauft wurde, der ab 1907 dann bis 1914 hier fast jedes Frühjahr seinen Urlaub verbrachte.
Das architektonische Design des Achilleion ist stark von der antiken griechischen Kultur und Mythologie inspiriert und der Name leitet sich von dem griechischen Helden Achilles ab.

Unser Rundweg führte uns zuerst in den schönen Park, wo man von der obersten Terrasse aus tolle Ausblicke auf die Umgebung und das Meer hat. Die üppige Parkanlage mit ihren gepflegten Terrassen ist mit Statuen und Skulpturen geschmückt und thematisiert stark die griechische Mythologie. Die bekannteste Marmorskulptur ist der Sterbende Achill, die den Helden der griechischen Mythologie in seinen letzten Momenten zeigt und sowohl die Stärke als auch die Verletzlichkeit des Menschen verkörpert. Eine weitere beeindruckende die Statue ist das Standbild Siegreicher Achill, welches mehr als 11m hoch ist.

Durch schattige Pinienhaine und blühende Blumenbeete führte unser Rundgang weiter zum Innenhof im ionischen Stil (Peristyl), welcher man über eine Treppe die durch 2 angreifende Ringer flankiert ist erreicht. Der Innenhof ist mit Statuen der neun Musen und drei Grazien geschmückt. Über eine weitere Aussichtsplatform gelangt man wieder zurück zum Eingang.

Die Wartezeit bis zum nächsten Bus verbrachten wir in einer direkt neben dem Achilleion beffindlichen Taverne, wo wir zuerst bei einem Kaffee Fredo und anschliessend bei einem kühlen Mythos über die griechische Mythologie mit ihren vielen Geschichten von ihren Göttern und Helden philosophierten. Dabei phaszinierte uns besonders Homer mit seiner Ilias, wo u.a. der Kampf um Troja mit den Helden Achilles, Hektor, Äneas und natürlich Odysseus unser geschichtliches Interesse weckte, welches durch gleichzeitige Zunahme eines geistigen Getränkes noch mehr zur Geltung kam. Natürlich wurde auch über die Rolle der schönen Helena (die ja von Paris, dem Sohn des trojanischen Königs Priamos entführt wurde), die Frau des griechischen Königs Menelaos sowie über Penelope, die Gattin des Odysseus philosophiert.

Während unserem humanistischen Diskurs war es mittlerweile mit der beschaulichen Ruhe am Eingang des Achilleion vorbei, als, einem Heuschreckenschwarm gleich, die Kreuzfahrt-Touristen eintrafen.
Da haben wir als early-birds mal wieder alles richtig gemacht.
Die Rückfahrt führte uns über Benitses, wo mittlerweile eine kleine Marina entstanden ist, immer der Küste entlang in die Nähe des Saroko-Platzes. Vom Saroko-Platz ging es mit der Linie 2A bis zur Bushaltestelle am Cafe Kanoni, direkt am Aussichtspunkt Kanoni, der an der Spitze der Halbinsel direkt neben dem Flughafen und nicht weit von Korfu Stadt entfernt liegt. In zwei Cafés kann man die wunderbare Aussicht über das Wasser, die Halbinsel und die vorgelagerten Inseln bis hin zum Festland genießen Direkt hinter dem Cafe Kanoni führt eine kleine Serpentine direkt zum Strand vor dem Kloster, wo das nächste touristische Highlight auf uns wartete.

Auf einer kleinen Halbinsel, welche über einen Steg erreichbar ist, liegt das malerische weiße Kloster Vlacherna aus dem 17.Jahrhundert. Zusammen mit der Mäuseinsel sind es die zwei meist fotografierten Sehenswürdigkeiten der Insel und beide Wahrzeichen werden oft in Touristenbroschüren und Postkarten abgebildet. Das Kloster selbst ist nicht mehr in Betrieb, doch lohnt sich auch ein Besuch in seiner Kirche.

Natürlich durfte ein Besuch der Mäuseinsel auch nicht fehlen. Für 3 Euro erreichten wir mit einem Taxi-Boot die vorgelagerte Insel. Auf ihr befindet sich auf einem Hügel ein von Zypressen umgebene byzantinische Kapelle aus dem 12. Jahrhundert.

Zurück zum Kanoni-Platz suchten wir uns einen schattigen Platz auf der Aussichtsterasse mit Blick auf die Landebahn. Ein erfrischendes Mythos tat jetzt jedem von uns gut. Nach der geistigen Stärkung ging es wieder mit dem Bus zurück zum Saroko-Platz und von dort per Pedes zum Apartement. Wir tauschten unsere verschwitzten Klamotten mit den Badesachen und verbrachten den restlichen Nachmittag an der Swan Cocktial Bar bei schwimmen und chillen.

Den letzten Abend in Korfu-Stadt Abend verbrachten wir wieder in der Altstadt, wo wir in einer Bar direkt an der Esplanade das letzte Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft uns anschauten und natürlich kräftig auf das späte Ausgleichstor anstiessen. Der Rückweg zum Apartement erfolgte jedoch nicht allzu spät, da wir am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr abgeholt werden. Jeder suchte etwas traurig sein Zimmer auf, da ein super toller Urlaub mal wieder viel zu schnell zu Ende ging.


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 10.Tag Montag, 24.06.2024, Korfu-Stadt - Höhmühlbach

Um 5 Uhr war heute allgemeines Wecken und noch etwas schlaftrunken wurden die Koffer gepackt. Der Shuttle war um 6 Uhr pünktlich erschienen und nach gut 20 Minuten erreichten wir das Flughafengelände, wo das Einchecken völlig unkompliziert von statten ging. Der Sitzplatz im Flugzeug war gut gewählt, sodass wir während dem Abflug noch letzte sehnsuchtsvolle Blicke auf Korfu werfen konnten.

Der Rückflug hatte ich die meiste Zeit verpennt und erblickte erst kurz vor Frankfurt wieder das Licht der Welt. Die Heimfahrt war wider erwarten staufrei, sodass wir bereits gegen 2 Uhr in Höhmühlbach ankamen. Ein super schöner Törn mit anschliessendem Landurlaub war mal wieder viel zu schnell vorbei, aber wie schon so oft zitiert, nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub und dieses Jahr im Herbst wartet Mitteldalmatien auf uns.


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 Resumee:

Türkisblaues Meer, helle Badebuchten, üppige Vegetation, freundliche Menschen, interessante Orte, unvergessliche Hafenpromenaden und natürlich die mediterane griechische Küche, all das waren die Gründe, um dem Ionischen Meer ein zweites Mal einen Besuch abzustatten.
Im Gegensatz zu 2017, wo wir ab Lefkas gestartet waren, fiel dieses Mal die Wahl auf Korfu. Da Korfu-Stadt mit Abstand die schönste Stadt im gesamten Ionischen Meer ist, versteht es sich von selbst, dass wir noch 2 Tage Landurlaub dranhingen, um zumindest etwas von der atemberaubenden Atmosphäre mit zu bekommen, die von dieser Stadt ausgeht. Eine sehr gute Entscheidung.
Mit dem Wetter hatten wir zum einen Glück, die ganze Woche über purer Sonnenschein, jedoch war es die ganze Woche über äusserst schwachwindig, sodass wir leider die ganze Zeit motoren mussten, erst gegen Abend haben sich vereinzelt thermische Winde gebildet, die allerdings auch nur von kurzer Dauer waren. Das Segeln kam also in dieser Woche definitiv zu kurz, und somit stand das Buchteln in einem paradiesischen Revier diesmal im Vordergrund.
Auch auf diesem Törn hatte sich wieder eine tolle Crew zusammen gefunden, an Bord wurde es zu keiner Zeit langweilig, da es stets irgendjemand eine Anekdote zum Besten gab die sehr häufig in einer lustigen Pointe endete. So macht ein Segeltörn richtig Spaß.
Wie auch bei den vorherigen Törns war auch diesesmal die gefüchtete Seekrankheit kein Thema, keiner musste sich sein das Frühstück nochmals durch den Kopf gehen lassen.
Zusammengefasst war es ein wunderschöner Urlaub mit traumhaften Buchten und pittoresken Städtchen sowie einer atemberaubend schönen Altstadt, die unseren kulurellen Hunger stillte. Sicherlich bleibt dieser Törn bei allen noch sehr lange in bester Erinnerung. Aber leider ist es auch ein sehr windarmes Gebiet.

zum Revier:
Das Ionische Meer, benannt nach der Geliebten Io des Gottes Zeus, erstreckt sich vom adriatischen Meer im Norden bis zur Peleponnes-Halbinsel im Süden im Sizilien im Westen. Die Küsten werden von Italien, Albanien und der griechischen Festlandsküste begrenzt und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass man teure Riesenmarinas (mit Ausnahme von Lefkas und Gouvia Marina) hier auf den Inseln vergeblich sucht, sondern stattdessen in meist einfachen Stadthäfen oder direkt an Schwimmstegen vor den Restaurants festmachen kann, sehr oft sogar kostenlos. Allerdings sind Moorings hier die Ausnahme und man muss öfters den Buganker einsetzen. Da die Anzahl der Liegeplätze allerdings oft begrenzt sind, ist es ratsam, relativ früh einen Hafen aufzusuchen. Die Inseln selbst sind immer noch vom Massentourismus verschont geblieben und haben damit ihren besonderen Charme erhalten.
Der Archipel selbst besteht aus insgesamt sieben Inseln mit sehr unterschiedlichen Reizen. Keine der Inseln gleicht der anderen und dennoch haben alle diesen unvergleichlichen mediterranen Charakter und die kontrastreiche Landschaft der Inseln reicht von beeindruckenden Küstenlinien mit einigen der schönsten Strände Griechenlands über bewaldete Berge bis hin zu weitläufigen Ebenen mit Oliven- und Zypressenbäumen. Die Gewässer sind meist ruhig und eher windarm, es gibt dafür eine nahezu unendliche Zahl an einsamen Buchten, in denen man den Anker werfen kann, und die Infrastruktur ist perfekt auf einen Bootsurlaub eingestellt.

zum Boot:
Unser Boot, eine Dufour 412 mit Baujahr 2017, gebucht bei SunCharter, war in einem top Zustand. Es gab absolut nichts zu bemängeln und die Übergabe durch das sehr nette Charter-Personal von SunCharter erfolgte sehr professionell und routiniert. So macht chartern Spaß.

Natürlich gilt auch wieder unser besonderer Dank an Stefan Eschenberg von Sailing Office Stefan Eschenberg aus Köln, der unseren Törn wie immer super toll organisiert hatte und uns, wie bei allen früheren Törns auch, mit allen wichtigen Informationen im Vorfeld versorgt hatte. Seine Dienste nehmen wir selbsverständlich auch wieder im Herbst dieses Jahres in Anspruch. Dann steht mal wieder Mitteldalmatien auf unserem Programm. Ich hoffe, wir bekommen keine Schnappatmung aufgrund der stark gestiegenen Preise.

Zu guter Letzt hoffe ich, dass mit diesem Törnbericht und den vielen Photos bei dem einen oder anderen Leser schöne Erinnerungen an ihre eigenen Törns geweckt wurden, oder dass einfach nur schöne Träume geweckt wurden von einem Urlaub ausserhalb der üblichen Komfortzone eines 4-Sterne-Pauschal-Hotels.

Helmut Sommer